Der große Garten der Kita Bewegungsreich ist eine einzige Baustelle. Ganz so hatte sich das Team um die scheidende Kitaleiterin Gabriele Brauer-Bergander und ihre Nachfolgerin Jana Knoepke das nicht vorgestellt. Doch trotz Sanierung und Erweiterung bei laufenden Betrieb mit 150 Kindern sind alle guter Dinge: "Da müssen wir jetzt durch", sagen sie und freuen sich über das bereits Erreichte: Die Sanierung einer Hälfte der Typenbau-Kita ist praktisch abgeschlossen, alles strahlt in hellen Cremefarben und der unvermeidliche "Kinderlärm" wird durch die neuen Akustikdecken stark gemindert.
Kürzlich ist die ganze Kita innerhalb des Hauses umgezogen, zurzeit werden von dem multikulturellen und multiprofessionellen Team pro Gruppe 30 Kinder in je drei Räumen betreut. Später werden es wieder 20 Kinder pro Gruppe sein, ab 2023/4, wenn auch der Erweiterungsbau und der Garten fertig sind. Gefördert wird das Projekt mit rund 6 Mio. Euro aus dem Programm Nachhaltige Erneuerung, rund 630.000 Euro steuert der Kitaträger bei.
Am 3. Dezember wurde erst einmal der Grundstein für den Erweiterungsbau gelegt. Dabei waren Dr. Sandra Obermeyer, Abteilungsleiterin Wohnen der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, Rona Tietje, Pankower Bezirksstadträtin für Stadtentwicklung, Cornelius Bechtler, Bezirksstadtrat für Jugend und Familie und der Geschäftsführer der Bauherrin und Kitaträgerin Pfefferwerk Stadtkultur gGmbH, Stefan Hoffschröer, die Teams der Arge Therese Strohe Michael Ullrich Architekten und D+S Architekten sowie des Büros schönherr Landschaftsarchitekten und viele andere Partner des Projekts.
Diese intensive Zusammenarbeit ist nötig, denn mit den 90 zusätzlichen Kitaplätzen wird gleichzeitig ein Pilotprojekt des ökologischen Bauens verwirklicht. Das Konzept, das im Rahmen des Forschungsvorhabens netWORKS4 initiiert wurde, beinhaltet ein integriertes Management des Niederschlagswassers, um die wertvolle Ressource Wasser zu schützen, die Kanalisation zu entlasten und das Mikroklima zu verbessern (mehr dazu im Bericht zum Workshop netWORKS4).
Das Niederschlagswasser wird in Zukunft gesammelt und für Spielanlagen und Toilettenspülung genutzt, kontrolliert verdunstet und zur Bewässerung des Gartens versickert. In die Kanalisation soll der Niederschlag nur noch in wenigen Ausnahmefällen gelangen – ein Modell für öffentliche Neu- und Erweiterungsbauten, wie es in Zukunft zum Standard werden soll. Zum Konzept gehören u.a. begrünte Dachflächen und Fassaden, eine Zisterne und Versickerungsanlagen im Garten.
Wichtig ist auch, den bewussten Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen in die Erfahrungswelt der Kinder einzubringen. Auch dazu leistet die Arbeit des engagierten Trägers und des Kita-Teams einen wichtigen Beitrag.
Die Förderung aus dem Programm Nachhaltige Erneuerung sei ein großes Glück, so Geschäftsführer Stefan Hoffschröer, denn anders sei die Umsetzung solch anspruchsvoller Vorhaben nicht umsetzbar. Auch das Team der Arge Therese Strohe Michael Ullrich Architekten und D+S Architekten ist froh über die gute Zusammenarbeit, auch wenn es neu und ungewohnt sei, dass das Kita-Team sich so intensiv in den Planungs- und Bauprozess einbringt. Gabriele Brauer-Bergander ist sich sicher: "Wir schaffen eine tolle Kita für die Kinder mit besten Arbeitsbedingungen für die Kolleginnen und Kollegen". Mitte 2022 ist der Abschluss der Sanierung des Typenbaus geplant, Ende 2022 soll der Erweiterungsbau für 50 Kleinkinder mit einen großen Bewegungssaal fertig sein, 2023 wird der Garten neu gestaltet.