Im dicht bebauten Stadtzentrum sind kleine Grünflächen als Oasen des Alltags besonders wertvoll. An der Ecke Bremer Straße / Birkenstraße in Moabit liegt so eine Alltagsoase. Sie ist heute dicht bewachsen und dunkel. Die Anwohnerschaft wünschte sich bereits 2018/19 bei der Entwicklung einer Strategie zur ökologischen und sozialen Umgestaltung des "Nahraums Bremer Straße" (siehe Karte), diese Fläche übersichtlicher und vielfältiger zu gestalten, damit sie für alle besser nutzbar wird.
Nach mehreren Beteiligungsrunden soll die ökologische und klimaresiliente Umgestaltung als Starterprojekt nun im Herbst 2022 beginnen. 2020 und 2021 wurden Befragung und Dialog pandemiebedingt online über mein.Berlin.de organisiert; am 30. September 2021 waren die Bewohner:innen vor Ort gefragt, Ideen und Meinungen einzubringen. Die daraus weiterentwickelte Vorplanung präsentierten Fachleute des bezirklichen Straßen- und Grünflächenamtes, des beauftragten Büros LA.BAR Landschaftsarchitekten bdla und die Gebietsbeauftragte S.T.E.R.N. GmbH am Tag der Städtebauförderung, dem 14. Mai, noch einmal vor Ort.
Am Eingang direkt an der Bremer Straße lockte eine Bastel- und Malstation. Dort entstanden in fleißiger Handarbeit Insektenhotels, die hoffentlich zu gemütlichen Wohnungen auf Balkons und in Vorgärten werden. Hier auf der Grünfläche wird besonders auf insektenfreundliche heimische Pflanzen geachtet. Malblätter mit solchen Pflanzen lagen bereit – wer einmal einen Storchschnabel illustriert hat, wird die zarte Blume immer wieder auf den Beeten in der Stadt oder auch im Wald entdecken.
Kinder und alle wissbegierigen Menschen sind eine wichtige Zielgruppe der Umgestaltung: Sie können nach der Fertigstellung auf einem kleinen Naturpfad die heimischen Pflanzen und Tiere kennenlernen und erfahren, was diese Fläche so klimaresilient macht und wie wichtig die kleinen grünen Oasen in der Stadt sind. Zusätzlich sollen auch nicht-heimische, winterharte Arten gepflanzt und erprobt werden, die auch mit Trockenstress gut zurecht kommen. Das Wasser und die Zeit zum Gießen kann sich das Straßen- Grünflächenamt fast gänzlich sparen, auch weil die Fläche Regenwasser speichert und auf eine weitere Versiegelung zugunsten von Versickerung und Verdunstung verzichtet wird. Geprüft wird außerdem, ob ein Wasseranschluss für eine Gießpartnerschaft der Nachbarschaft gelegt werden kann.
Für die ruhebedürftigen Anwohner:innen sind ausreichend Bänke und die in der Beteiligung so sehr gewünschten Tische vorgesehen. Für die Aktiven sind in Richtung Straße Tischtennisplatten eingeplant. Die Erfahrungen des Projekts der Nachhaltigen Erneuerung sollen bald auf andere Bereiche in der näheren und weiteren Umgebung übertragen werden.