Der Bezirk Marzahn-Hellersdorf baut weiter an seinem Bildungscampus Kastanie und das Jugendforscher*zentrum HELLEUM II ist dafür ein sehr wichtiger Baustein. Es entsteht mit Mitteln aus dem Programm Nachhaltige Erneuerung direkt neben dem Kinderforscher*zentrum HELLEUM. Nach der langen Anlaufphase des komplexen Projekts geht es seit der Grundsteinlegung im März schnell voran, und so konnte am 30. November schon das Richtfest gefeiert werden.
Der unter anderem für Facility Management und Schule zuständige Bezirksstadtrat Dr. Torsten Kühne begrüßte dazu neben vielen weiteren Gästen auch Dr. Sandra Obermeyer, Abteilungsleiterin für Mieterschutz und Quartiersentwicklung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen.
Gekommen waren außerdem Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung und von den zahlreichen Kooperationspartnern, ohne die ein solches Leuchtturmprojekt nicht möglich wäre. Dazu gehören die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, die Alice Salomon Hochschule Berlin, die Pusteblume Grundschule, die Stiftung Planetarium und auch einige Firmen aus dem Bezirk. Das Projekt sei im Zeit- und Kostenplan – wenn alles klappt, wird im kommenden Herbst die Einweihung gefeiert, versprach Torsten Kühne. Sandra Obermeyer lobte das besondere Leuchtturmprojekt, das jeden Euro Förderung wert sei.
Der Ideengeber für beide Lernorte, Prof. i.R. Dr. Hartmut Wedekind, zeigte sich glücklich, den so intensiv mit dem Architekten Klaus Roth geplanten Bau nun erstmals räumlich zu erleben. Noch nie habe er etwas gesehen, das der Idee der Lernwerkstatt so sehr entspricht. Fast das ganze Gebäude ist offen, nur die begehbare Camera Obscura, in der man bald die Nachbarschaft auf dem Kopf stehend beobachten kann, hat tatsächlich vier Wände. Der große Physik-Experimentier-Saal im Erdgeschoss öffnet sich zum Obergeschoss mit dem Bereich Chemie. Eine schmale Galerie bietet Platz für eine kleine Bibliothek und Computer-Arbeitsplätze.
Von hier geht es zum Dachgeschoss mit einer Projektionswand für die Übertragung astronomischer Bilder aus der Teleskop-Kuppel. Auf der Dachterrasse sollen Hochbeete der Erforschung von Boden, Pflanzen und Tieren dienen. Wenn später in dem zehn Meter hohen Pendelturm das sogenannte Focaultsche Pendel hängt, kann man hier jederzeit den Beweis für die Erdrotation nachvollziehen.
Bis dahin ist sowohl für die Bauleute als auch für das Team des HELLEUMs noch viel zu tun. Denn um die Konzeption für das Jugendforscher*zentrum als Lernwerkstatt umzusetzen, braucht man vor allem Personal und verlässliche Kooperationen. Olga Theisselmann hat als Koordinatorin des Kinderforscher*zentrums viele Erfahrungen beim Aufbau und Betrieb des HELLEUM I gesammelt. Zehn erfolgreiche Jahre dieses außergewöhnlichen Projekts werden im Januar 2023 gefeiert.