Seit Ende April hängt je ein großes, wetterfestes Plakat auf den gegenüberliegenden Spielplätzen Lange Straße und Krautstraße in Friedrichshain. Dort sind alle Möglichkeiten zur Beteiligung und die Termine der öffentlichen Veranstaltungen zur Umgestaltung der beiden Spielflächen abgebildet.
An insgesamt fünf Nachmittagen diskutierten seit dem Frühjahr Kinder, Jugendliche und Erwachsene, Mitglieder der bezirklichen Spielplatzkommission, des Behindertenbeirates und des Vereins "Eltern beraten Eltern" vor Ort mit den Verantwortlichen des Bezirksamts, den Gebietsbeauftragten vom Büro Stadtkontor GmbH sowie den Landschaftsarchitekten vom Büro geskes.hack und den Verkehrsplanern der Gruppe Planwerk über das Projekt.
Am letzten Termin, dem 26. August, wurde der fertige Entwurf vorgestellt, für den auch Kinder der Kita Leonardo und der Blumengrundschule in Workshops Zeichnungen und Modelle entworfen hatten. Der Aufwand war also groß, der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg hatte das Büro stadt.menschen.berlin (smb) mit dem intensiven Beteiligungsverfahren beauftragt.
Denn auch der Anspruch ist hoch: Über die Krautstraße hinweg soll als eines von zwei Pilotprojekten im Bezirk eine der ersten wirklich inklusiven Spiellandschaften für Kinder mit und ohne körperliche Beeinträchtigungen entstehen. Schon im nächsten Frühjahr soll es losgehen: Dann werden nacheinander beide Spielplätze komplett neu gestaltet. Zum Abschluss soll auch die bereits für den motorisierten Privatverkehr gesperrte Spielstraße umgestaltet werden. Hier ist zuvor aber noch eine rechtliche Klärung nötig.
Zu den Highlights zählen eine Wasserspiel-Schildkröte, ein ovaler Kletterorbit mit verschiedenen Ebenen, die teilweise auch für Rollis befahrbar sind, ein inklusives kleines Karussell und eine handbetriebene Wippe, ein Schaukelparcours, eine inklusive Sandbaustelle, ein großes xylophon-ähnliches Musikinstrument – das Lithophon –, ein Kletterparcours, eine Trampolinlandschaft und Spielelemente für Kleinkinder.
Tischtennisplatten und Basketballkorb werden neu angeordnet, ein inklusives Baumpodest soll als Treffpunkt dienen. Teile der Begrenzungsmauer werden zum Klettern freigegeben. Die große Asphaltfläche wird entsiegelt, wasserdurchlässige Kunststoffbeläge und Tiefbeete auf der Straße sorgen dafür, dass das Regenwasser abläuft und im besten Fall gut genutzt wird. Farbige kleine Hügel bilden dort einen Hindernisparcours für Roller und Inlineskats und bremsen gleichzeitig das Tempo der Radfahrenden ab.
Bleibt noch die Frage der Kinder: Wann können wir endlich losspielen? Nach dem positiven Votum der Anwesenden wird der Entwurf noch einem abschließenden Inklusions-Check der Beauftragten für Menschen mit Behinderungen, Frau Ehrlichmann, unterzogen, dann starten die Vorbereitungen für den Baubeginn im nächsten Jahr.
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