Die Heinrich-von-Stephan-Schule am Neuen Ufer in Moabit steckt in einem gewaltigen Umbauprozess. Seit 2016 wird aus der Oberschule eine Gemeinschaftsschule mit gymnasialer Oberstufe; ein Grundschulteil kam hinzu und damit mehr als 250 zusätzliche Kinder, Stand Herbst 2019. Nebenan wurde deshalb ein Modularer Ergänzungsbau errichtet, auf dem Schulhof des Oberschulgebäudes stehen jetzt Container für die Essenversorgung. Weder für die jüngeren Klassen noch für die Jugendlichen gibt es genügend Angebote für die Pause im Freien. Gleichzeitig wird ein weiterer Schul-Neubau geplant, der Mensa, Sporthalle und auch den benachbarten Jugendclub aufnehmen soll. Deshalb wird ein neu gestaltetes Außengelände noch einige Jahre auf sich warten lassen. Was also tun?
Der Bezirk Mitte beantragte mit Erfolg Stadtumbaumittel, um wenigstens kleinteilige mobile Angebote zu schaffen. Getreu dem Schulmotto "Gemeinschaft leben" verabredeten Schule, Stadtentwicklungsamt und die Gebietsbeauftragte S.T.E.R.N. GmbH, ein Verfahren zu starten, in dem die Schülerinnen und Schüler selbst über die benötigten Ausstattungsgegenstände entscheiden. Nach umfangreichen Werbeaktionen kamen interessierte Kinder und Jugendliche sowie Pädagogen und Pädagoginnen im Mai und Juni zu zwei Workshops zusammen, analysierten Potenziale und Mängel in den verschiedenen Außenbereichen und berieten über die am dringendsten benötigten Dinge. Dabei erlebten sie, wie eine solche Beteiligung organisiert werden kann und wie hoch der Aufwand und die Kosten wirklich sind.
In dem transparenten Verfahren entschieden sich die Schülerinnen und Schüler für Liege- und Sitzmöbel, Freiluft-Tischkicker, Bänke, Pflanzkästen für den Schulgarten und mobiles Spielzeug wie Bälle, Stelzen und Balancierscheiben, die bis Dezember geliefert wurden. Über das Sanierungsmanagement kommen bald noch ein SolarHub und Solarleuchten für den Schulhof hinzu. Darüber können wir voraussichtlich im Februar mehr berichten. Im Herbst hatte die Schule bereits mit einer neu gestalteten Brandwand gezeigt, wie wichtig und wirksam solche Kinder- und Jugendbeteiligungsprojekte sind. Nachzulesen in unserem Beitrag vom Oktober.