Kunst gibt es in den Pankower Quartieren überall zu entdecken: Brunnen, Plastiken aus Sandstein oder Bronzefiguren, wie die Gruppe von Gänsen auf der Grünfläche an der Franz-Schmidt-Straße in Buch. Schon 1980 warf der Künstler Nikolaus Bode mitten im Plattenbaugebiet einen wehmütigen oder auch belustigten Blick auf das dörfliche Leben längst vergangener Zeiten. Doch die Bucher – ob jung oder alt – lieben ihre Gänse. Seit Jahren trägt jede von ihnen im Winter einen passenden, handgemachten Wollschal – der oder die Urheber:innen dieser Art von Aktionskunst blieben bisher unerkannt, auch wenn die Mitarbeiter:innen im Bucher Bürgerhaus einen direkten Blick auf die Fläche haben.
Das Bürgerhaus ist mit seinen Angeboten seit der Eröffnung 2012 ein wichtiger Anlaufpunkt für den gesamten Ortsteil geworden: Nach dem Umbau der ehemaligen Kita mit Stadtumbaumitteln sind hier das Bürgeramt Karow/Buch sowie die Eltern- und Familienberatung und ein Familienzentrum eingezogen, außerdem zahlreiche weitere Angebote freier Träger, u.a. das Stadtteilzentrum, die Stadtteilzeitung Bucher Bote und ein Second-Hand-Laden. 2022 feiert das Bucher Bürgerhaus sein zehnjähriges Bestehen – coronabedingt steht noch nicht fest, in welcher Form. Wir werden es rechtzeitig ankündigen.
In diesem Jahr wird mit Mitteln der Nachhaltigen Erneuerung auch die gegenüberliegende Grünfläche um die Gänseplastik behutsam aufgewertet und barrierefrei gestaltet. Dieser Wunsch ist unter der aktiven Bucher Bürgerschaft weit verbreitet. Schon 2019 fand dazu eine öffentliche Beteiligungsveranstaltung statt, deren Ergebnisse in die Planung des Büros Belvedere Landschaftsarchitekten einflossen.
Die Wege werden teilweise mit einem berollbaren, aber wasserdurchlässigen Natursteinbelag (Markenname Luwadur) ausgestattet. Im neuen Mosaikpflaster des zentralen Platzes mit dem Kunstwerk findet sich auch das Gänsemotiv wieder. Liegen, eine Baumrundbank, Parkbänke und Sitzauflagen auf der Beton-Einfassung des Pflanzrings aus Stauden, Gräsern und Gehölzen bieten Platz für die verschiedensten Erholungsansprüche.
Die vorhandenen Baumgruppen werden ergänzt: Kirschen, Birken-, Linden und Ahornbäume betonen die verschiedenen Zugänge. Wildsträucher und Zieräpfel schirmen die Grünfläche von der Straße ab und bieten Schutz für Vögel und Insekten. Und auch die Menschen aus der Nachbarschaft können weiterhin ihre Verbundenheit mit ihrem Quartier zeigen, z. B. wenn sie bei trockenem Wetter die Beete und jungen Bäume wässern. Möglich macht es die neue Wasserpumpe – dieser Aspekt des traditionellen Dorflebens ist in den Zeiten der Klimakrise modern und nachhaltig.