Der Bewegungsraum der ev. Kita Samariter am Burbacher Weg lässt sich nicht verfehlen, denn fröhliches Kinderlachen dringt sogar durch die große Holztür. Dahinter wurde der ehemalige Saal der evangelischen Gemeinde mit großem Einfallsreichtum zu einem attraktiven „Indoor-Spielplatz“ umgebaut. Diese erfreuliche Transformation konnte gelingen, weil diesen Umbaumaßnahmen – gefördert u.a. aus dem Programm Stadtumbau – auch eine Machbarkeitsstudie mit breiter Beteiligung vorausging.
Nun ist alles vorhanden, was Kinder brauchen, um sich auszutoben und auszutesten. Von der Decke hängen bequeme Stoffschaukeln für die kleine Pause zwischendurch. Danach kann es wieder weitergehen: die Kletterwand hinauf, mit dem Sitzrad quer durch den Raum oder hinein in das selbstgebaute Versteck aus riesigen Schaumstoffteilen.
Die Wirkung des fünfeckigen Raumes als zentraler Treffpunkt der Kita ist beeindruckend. Die Kinder spielen ausgelassen und die Betreuerinnen und Betreuer sind völlig entspannt, weil genug Platz ist, um sich jedem Kind auch individuell zu widmen, ihm Mut zu machen, etwas Neues zu probieren.
Von diesem Spielplatz geht es eine Treppe hinauf zum „Bistro“, wo die Kinder ab drei Jahren gemeinsam essen. Gleich dahinter werden weitere Stärken des multifunktionalen Gebäudes sichtbar: die Aufteilung in mehrere Ebenen und die bodentiefen Fenster zum Flur. Das schafft Transparenz und Helligkeit überall dort, wo sie gebraucht wird. In allen Räumen dominiert helles Holz; sie verfügen zudem über Schallschutz und einen direkten Zugang zum Garten.
Überraschend ist der freundliche Empfangsbereich mit einem echten Tresen. Dahinter können Erzieherinnen und Erzieher die Kinder beobachten und Entwicklungsschritte im Sprachlerntagebuch dokumentieren – natürlich weitgehend digital, denn auch in den Kita-Alltag hat der digitale Wandel Einzug gehalten. Überhaupt hat das Team um Annika Zech und Tilo Thangarajah inhaltlich viel Neues auf den Weg gebracht. Statt Gruppen- gibt es thematische Funktionsräume (z.B. „Bauen", Werkstatt & Natur“, „Kinder-Küche“ oder „Theater & Rollenspiel“). Die größeren Kinder dürfen sich aussuchen, in welchem Raum sie den Vormittag verbringen. Im Nestbereich für die Kleinsten nebenan ist wiederum alles kompakter gestaltet.
Auch der Außenbereich ist an die unterschiedlichen Entwicklungsstufen der Kinder angepasst. Im Natur-Pavillon werden Setzlinge gezogen, die später im Garten zu Kräutern und Gemüse heranwachsen. Der Wasser-Spielplatz bietet zahlreiche Möglichkeiten zum Klettern, Balancieren und Matschen. In der echten, mongolischen Jurte im Hof (wird in Kürze geliefert) können sich alle zwischendurch ausruhen und dabei Geschichten lauschen.
Die Beschäftigten sind begeistert von den neuen didaktischen Möglichkeiten, die das komplett überholte und erweiterte Gebäude bietet. Es ist ein Meilenstein, dass sich die Zahl der Kitalpätze mit dem Umbau mehr als verdoppelt hat. Viele Eltern hatten in der Vergangenheit vergeblich auf einen Platz gehofft. Nun können sie in dem neuen Raum für Elterngespräche den Kontakt zu den Erzieherinnen und Erziehern suchen. Dieser ist hell und schafft eine vertrauensvolle Atmosphäre.
Gleich gegenüber der Kita gehen die Arbeiten an der Jeremia-Kirche mit großen Schritten voran. Die Folgen des verheerenden Brandes im Jahr 2020 sind kaum noch sichtbar. Inzwischen ist die bemerkenswerte Kirche neu gedeckt. Wenn alles nach Plan läuft, werden Kita und Kirche im Spätsommer ein gemeinsames Fest feiern.
Mit Stolz führt Tilo Thangarajah im Februar 2022 pandemiebedingt ohne Gäste durch die Kita: Sein Video finden Sie hier: