Zum Abschluss ist im Fördergebiet Fennpfuhl noch einmal ein Vorzeigeprojekt in Sachen Ökologie und Klimaanpassung gelungen: Die Regenentwässerung des Gebäudes in der Rudolf-Seiffert-Straße 50/50a mit vier sozialen und pädagogischen Einrichtungen wurde komplett von der Kanalisation abgekoppelt. Das Niederschlagswasser wird nun auf dem Gelände in Rigolen versickert. Sondierungen nach Weltkriegsbomben sowie das Abfahren von unzähligen LKW-Ladungen Erde waren dafür notwendig – zu sehen ist von dem Projekt wenig, doch die Bäume und Sträucher im Garten profitieren schon jetzt davon. Der letzte Starkregen hat zudem bewiesen: das System funktioniert einwandfrei.
Der Innenhof ist ein Idyll im von vielen grünen Höfen durchsetzten Plattenbau-Wohngebiet Fennpfuhl. In einer ehemaligen Kita arbeiten hier der Jugendklub „Willi Sänger“, das Mädchen(Sport-)Zentrum "Kreafithaus", die Familienberatung "Immanuel" und das Fortbildungsinstitut für Sozialpädagogik „Pädalogik“ unter einem Dach. Das Dach ist dicht, schon 2011 flossen 618.000 Euro aus dem Stadtumbau-Programm in die Sanierung der Einrichtung, doch die defekten Grundleitungen im Haus sorgten in den vergangenen Jahren bei starkem Regen immer wieder für Probleme. Die Sanitäranlagen im Kreafithaus waren ebenfalls stark sanierungsbedürftig und der Bolzplatz des Jugendklubs seit einiger Zeit gesperrt.
Das Kiezforum 61, eine Mietervereinigung, machte sich 2018 deshalb für eine Sanierung des Bolzplatzes aus dem Lichtenberger Bürgerhaushalt stark, doch dessen Mittel reichten nicht. Der Bezirk Lichtenberg beschloss, gleich mehrere Probleme im Haus anzugehen. Knapp 800.000 Euro für die Sanierung der Sanitäranlagen im Kreafithaus, für die Sanierung des Bolzplatzes und für eine neue ökologische Regenentwässerung des Gebäudes kamen aus dem Stadtumbau-Programm.
Den erfolgreichen Abschluss dieses letzten von über 60 Projekten in Fennpfuhl feierten am 1. September die Pädagoginnen und Pädagogen des Jugendklubs sowie die Geschäftsführerin des Trägers Neues Wohnen im Kiez, Peggy Reisinger, mit der zuständigen Abteilungsleiterin in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Dr. Sandra Obermeyer, dem Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung, Kevin Hönicke und dem Leiter des Lichtenberger Jugendamts, Rainer Zeddies.
Über 16 Millionen Euro sind seit 2002 aus dem Stadtumbau-Programm in das Fördergebiet Fennpfuhl geflossen. Von Anfang an war die Stärkung der sozialen Infrastruktur eines der vorrangigen Ziele. Angesichts der seit rund zehn Jahren stark wachsenden Bevölkerung ist dies mindestens genauso wichtig wie in den Anfangszeiten, als Kitas wie diese in Jugendfreizeit-Einrichtungen umgewandelt wurden.
Das letzte Projekt des Förderprogramms in diesem Gebiet kann gleichzeitig einen Aufbruch zu neuen integrativen und ökologischen Standards markieren. Der erneuerte Bolzplatz wurde bewusst inklusiv gestaltet. Er soll vormittags den Kindern der Carl-von-Linné-Schule für Körper- und Lernbehinderte zur Verfügung stehen. Zu den Öffnungszeiten des Klubs kann er auch von der Nachbarschaft genutzt werden, dafür wurde extra ein Außentor eingebaut. Geschäftsführerin Reisinger meint: „Das ist erst der Start“; die Einrichtung plant jetzt Kiez-Turniere und andere Projekte mit der Nachbarschaft. Der Grünstreifen hinter dem Bolzplatz soll zum Gemeinschaftsgarten werden.