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Archiv: Berliner Baukonjunktur
Bericht Berliner Bauwirtschaft 1/1999
Vierteljahresbericht über die Entwicklung
der Berliner Bauwirtschaft 1/1999
(publiziert im Juni 1999)
1. Auftragslage
Die Unternehmen des Berliner Bauhauptgewerbes konnten wie schon in den beiden vorangegangenen Quartalen auch im 1. Vierteljahr 1999 keine Zuwächse bei Neuaufträgen verzeichnen. Die Auftragslage bewegt sich auf niedrigerem Niveau als vor einem Jahr um diese Zeit, gleichwohl hat sich die Nachfrage gegenüber dem Vorquartal aber nicht zusätzlich verschlechtert.
Die Auftragseingänge entwickelten sich nach deutlicher Abwärtsbewegung im 2. Halbjahr 1998 zumindest in Teilbereichen relativ stabil. So übertrafen die von Januar bis März 1999 erteilten Bauaufträge von Wohnungsbauherren den Wert des Vorquartals um 36,6 % und den entsprechenden Vorjahresbetrag um 1,1 %. Insgesamt gesehen fällt der Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum dennoch sehr negativ aus, weil im 1. Quartal 1998 hohe Bestellungen insbesondere der gewerblichen Wirtschaft den Vergleich beeinflussen.
In Anbetracht dieses Basiseffektes sind insgesamt 23,1 % weniger Auftragserteilungen für das Berliner Bauhauptgewerbe erfolgt als vor Jahresfrist. Hauptsächlich aus dem gewerblichen Hochbau (- 45,0 %) und dem öffentlichen Tiefbaubereich (- 44,3 %) sind deutlich weniger Aufträge erteilt worden. Straßenbauunternehmen mussten eine Abnahme von 50,5 % hinnehmen. Anders hingegen die Situation im gewerblichen Ingenieurtiefbau, hier wurden um 56,9 % mehr Aufträge verbucht als vor Jahresfrist.
Die Auftragsbestände für das Berliner Bauhauptgewerbe beliefen sich auf 3,806 Mrd. DM, das sind zwar 13,1 % weniger als zur Jahreswende 1998/1999, dennoch übertrifft dieses noch abzuarbeitende Auftragsvolumen den entsprechenden Vorjahreswert um 4,5 %.
Für das Berliner Handwerk des Bauhauptgewerbes wie auch für das Ausbaugewerbe zeigen die Auftragsindikatoren eine konstante Entwicklung. Allerdings habe der bedrohliche Preisdruck, so die Handwerkskammer Berlin, die Ertragslage enorm verschlechtert.
Die Bauherren haben ihre Planungen, gemessen an der Statistik der Baugenehmigungen, zurückgefahren. Somit deutet dieser Frühindikator künftiger Bauaktivitäten auf eine weitere künftige Abschwächung der Baunachfrage hin. Im 1. Vierteljahr des Baujahres 1999 sind 6,0 % weniger bauaufsichtliche Genehmigungen erteilt worden als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Insbesondere haben sich Wohnungsbauherren mit ihren Bauabsichten zurückgehalten; in diesem Bereich sind die bauaufsichtlichen Genehmigungen, gemessen am umbauten Raum, um 27,4 % zurückgegangen. Investoren von Industrie- und Gewerbebauten haben hingegen um 10,2 % mehr Genehmigungen bewilligt bekommen.

2. Bautätigkeit
Im Berichtszeitraum des 1. Vierteljahres 1999 sind die Erzeugung von Bauleistungen und die Beschäftigtenzahlen des Berliner Bauhauptgewerbes weiter zurückgegangen.
Gemessen an den geleisteten Arbeitsstunden verringerte sich im ersten Jahresviertel die Bautätigkeit um 15,4 % gegenüber dem 1. Quartal 1998. Witterungsbedingte Baubehinderungen sind sicher nicht der alleinige Grund. Die abgeschwächte Auftragslage und der unvermindert anhaltende Konkurrenzdruck, dem sich die Berliner Bauwirtschaft ausgesetzt sieht, sind die wesentlichen Ursachen für die geringen Bauaktivitäten durch einheimische Kapazitäten.
Im Bereich des Wohnungsbaus war die Rückläufigkeit mit - 2,1% noch am wenigsten ausgeprägt; der öffentliche Bau und Verkehrsbau war mit - 16,1 % und der gewerbliche und industrielle Bau mit - 27,0 % wesentlich stärker betroffen.
Analog zur Bautätigkeit ist die Zahl der Beschäftigten im Berliner Bauhauptgewerbe im März 1999 den amtlichen Angaben zufolge auf 35 874 zurückgegangen. Damit waren im Bauhauptgewerbe zuletzt 6 519 Arbeitskräfte weniger tätig als vor Jahresfrist, das entspricht einem Rückgang um 15,4 %. Im gewerblichen Bereich sind nur noch 25110 Bauarbeiter einschließlich der Auszubildenden tätig; 1992 bis 1994 waren es noch um die 50 000 Arbeitnehmer.
Der baugewerbliche Umsatz ist ebenfalls stark zurückgegangen, und zwar um knapp ein Viertel (- 24,3 %). Da dieser Leistungsindikator stark vom Termin der Rechnungslegung abhängig ist, kann davon ausgegangen werden, dass im Laufe des Jahres der Rückstand zum Teil aufgeholt wird.
Das Handwerk des Berliner Baugewerbes vollzieht diese Entwicklung erfreulicherweise nicht nach. Die Handwerkskammer Berlin berichtet, dass ein geringerer Teil der bauhauptgewerblich tätigen Betriebe ihre Belegschaft verkleinerte und somit weitaus mehr Betriebe als im 1. Quartal 1998 ihre Belegschaft halten konnten.

3. Preissituation
Die Baupreisentwicklung war nach Angaben des Statistischen Landesamtes Berlin in den ersten Monaten 1999 weiterhin nach unten gerichtet. Bereits seit Mai 1996 kann insbesondere die Rückläufigkeit der Baupreise für Wohngebäude und Tiefbauleistungen beobachtet werden.
Der Preisindex für den Neubau von Wohngebäuden sank im Februar 1999 auf den tiefsten Stand seit der Umstellung auf das aktuelle Basisjahr 1995 und liegt nunmehr bei 95,8 (1995 = 100). Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Rückgang von 1,8 %.
Ebenso wie beim Neubau von Wohngebäuden wurde für die Errichtung neuer Bürogebäude ein Preisrückgang (1,5 %) verzeichnet. Der entsprechende Index ging auf 97,0 Punkte (1995 = 100) zurück.
Innerhalb des Wohnungsneubaus sank der Teilindex für Rohbauarbeiten, der mit einer Gewichtung von 50 % in die Berechnung eingeht, um 3,0 % und damit stärker als der Gesamtindex. Er erreichte einen Stand von 92,3 (1995 = 100). Ein überproportionaler Rückgang wurde bei Gerüstarbeiten (- 10,6 %), Erdarbeiten (- 5,1 %) und Maurerarbeiten (- 4,6 %) verzeichnet. Lediglich Verbauarbeiten erhöhten sich um 0,1 %.
Die Preise für Ausbauarbeiten (Gewichtung 50 %) gingen im Februar 1999 mit einem Minus von 0,8 % ebenfalls zurück. Allerdings war bei Blitzschutzanlagen (- 9,2 %), bei Fliesen- und Plattenarbeiten (- 7,0 %), Maler- und Lackiererarbeiten (- 5,7 %), raumlufttechnischen Anlagen (- 4,5 %) und Betonwerksteinarbeiten (- 4,3 %) ein deutlicher Preisrückgang festzustellen. Erhebliche Preissteigerungen waren bei Verglasungsarbeiten (+ 4,2 %), Tischlerarbeiten (+ 2,4 %), Gebäudeautomation (+ 1,7 %), Rolladenarbeiten (+ 1,1 %) und elektrischen Kabel- und Leitungsanlagen (+ 1,0 %) zu verzeichnen.
Die Informationen aus dem Berliner Handwerk sprechen allerdings eine deutlichere Sprache der Preisreduzierungen als es hier im Preisindex zum Ausdruck kommt. So waren bei den Ausbauarbeiten die Betriebe häufig gezwungen, Preisnachlässe zu gewähren, wodurch die Ertragslage sich erheblich verschlechtert hat.
Ein deutlicher Preisrückgang konnte ebenfalls bei dem für Berlin typischen Index aller Tiefbauleistungen festgestellt werden; er betrug 90,7 (Basis 1995 = 100) und lag damit um 2,4 % unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Im Straßenbau gaben die Preise um 4,4 %, im Ingenieurbau um 1,8 % und im Leitungsbau um 0,2 % nach.
Der bundesweite Index wurde im Februar 1999 mit 98,3 (1995 = 100) berechnet. Er blieb damit unverändert zum Vorjahr.
Unterschiedliche Preisbewegungen waren bei den Baustoffen zu beobachten. So wurden Preisnachlässe bei Formstahl (- 5,5 %), Kalksandsteinen (von - 30,9 % bis - 14,6 %), Bitumen (rd. - 29,0 %) sowie Recyclingmaterial (zwischen - 25,0 % bis - 13,5 %) verzeichnet. Sowohl Preisnachlässe als auch Preiserhöhungen wurden bei Betonzuschlagstoffen zwischen - 24,4 % bis + 50,0 % und bei Pflastermaterial zwischen - 11,7 % bis + 5,0 % registriert. Preissteigerungen konnten auch bei Gehwegplatten zwischen + 1,5 % bis zu + 14,6 % beobachtet werden.
Die Preise für Dieselkraftstoff blieben auch in diesem Quartal auf niedrigem Niveau. Sie verringerten sich gegenüber dem 4. Quartal 1998 um 1,8 %. Lediglich bei leichtem Heizöl konnte eine Preissteigerung um 3,3 % gegenüber dem vorherigen Quartal verbucht werden. Der Rückgang des Kupferpreises setzte sich wie auch in den vorhergehenden Quartalen weiter fort. Er verringerte sich gegenüber dem vierten Quartal 1998 um 3,5 %.

4. Arbeitsmarkt
Die Winterarbeitslosigkeit hat sich zwar im Monat März gegenüber dem Vormonat um 1 123 Bauarbeiter reduziert, jedoch ist diese Entspannung noch kein Indiz für eine durchgreifende Besserung oder eine Trendwende. Insgesamt waren in Berlin immerhin am Ende des 1. Quartals noch 29 213 arbeitslose Bauarbeiter registriert, das sind 28,6 % aller verfügbaren Arbeitskräfte. Gegenüber dem entsprechenden Zeitpunkt des Jahres 1998 sind das noch 250 Personen mehr.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften für das Baugewerbe verharrte in etwa auf dem Stand des Vorjahres. Ende März 1999 wurden 652 offene Stellen für Arbeitnehmer in den Bauberufen den Arbeitsämtern gemeldet; vor einem Jahr um diese Zeit waren es 664 Gesuche. Am 31. März 1999 stellt sich der Bauarbeitsmarkt wie folgt dar:
Arbeitsmarktdaten am 31. März
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1998 |
1999 |
Arbeitslose Bauarbeiter |
28 963 (28,4 %) |
29 213 (28,6 %) |
Offene Stellen |
664 |
652 |
Bei der Kurzarbeit ist ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen. Im März 1999 arbeiteten 2 311 Bauleute verkürzt, vor einem Jahr waren es 4 064.

5. Ausschreibungsergebnisse
Trotz abgesenkter Bauausgaben im Landeshaushalt 1999 wurde die Ausschreibungs- und Vergabetätigkeit der Baudienststellen, insbesondere gegen Ende des 1. Quartals 1999, erheblich intensiviert. Der Vergabewert des Berichtszeitraums liegt deutlich über dem des vergleichbaren Vorjahresquartals.
Da im ersten Quartal 1999 bereits eine überproportionale Vergabetätigkeit zu verzeichnen war, muss im weiteren Jahresverlauf mit abgeschwächten Auftragswerten der Baudienststellen Berlins gerechnet werden.
Der forcierten öffentlichen Auftragsvergabe im ersten Vierteljahr 1999 steht nach Darstellung einzelner Unternehmen eine weiterhin ungedeckte Gesamtnachfrage nach Bauaufträgen gegenüber. Die Auslastung der geschrumpften personellen und technischen Kapazitäten wird als unzureichend angegeben.
Trotz einer uneinheitlichen Preisentwicklung im Ausbaubereich mit Preissteigerungen und Preissenkungen bei einzelnen Bauleistungen ist in der Gesamttendenz eine geringe Absenkung des Preisniveaus zu verzeichnen. Die Entwicklung der Baupreise für das Bauhauptgewerbe zeigt hingegen weiterhin einen deutlich abwärts gerichteten Trend, wenn auch bei den Gewerken ein unterschiedliches Ausmaß festzustellen ist. Für Tiefbauleistungen und insbesondere bei Straßenbauleistungen gaben die Preise, wie bereits auch in den Vorquartalen festzustellen war, am stärksten nach.
Der anhaltende Wettbewerbsdruck führte insgesamt zu Angebotspreisen, deren Angemessenheit oftmals in Frage gestellt werden musste. Die Auswertung der Angebote und die bisherigen Erfahrungen der "Arbeitsgruppe Kalkulation" bei Vergabeverfahren des Landes Berlin ergaben, dass Niedrigangebote oftmals dadurch erzielt wurden, dass der kalkulierte Zeitaufwand für die Teilleistung so gering angesetzt wurde, dass die Leistung arbeitstechnisch nicht fachgerecht und in vollem Umfang zu erstellen wäre. Bei Niedrigangeboten liegt daher z. T. die Vermutung nahe, dass letztendlich Billiglohnkräfte zum Einsatz kommen oder bei Einhaltung der gesetzlichen und tariflichen Lohnbindungen mit einer mangelhaften Ausführung zu rechnen ist. Auch die Insolvenzgefahr der Bieter und die damit häufig verbundenen Mehrkosten für den Auftraggeber sind nicht auszuschließen.

6. Ausschöpfung der Haushaltsmittel(einschließlich Unterhaltungsmaßnahmen sowie Auftragsverwaltung des Bundesministers für Verkehr)
Ende März 1999 standen 249,6 Mio. DM weniger Haushaltsmittel zur Verfügung als Ende März 1998. Für Hochbaumaßnahmen des Landes waren einschließlich der aus dem Vorjahr übertragenen Reste 1 204,2 Mio. DM verfügbar (Vorjahr: 1 380,9 Mio. DM). Für Bauvorhaben des Tiefbaus standen 489,9 Mio. DM (Vorjahr: 562,8 Mio. DM) ohne Bahnbau- und Entwässerungsmaßnahmen bereit. Insgesamt sind somit die Baumittel von 1 943,7 Mio. DM in 1998 auf 1 694,1 Mio. DM in diesem Jahr zurückgegangen; das sind 12,8 %.
Im 1. Vierteljahr 1999 wurden Hochbauaufträge für 479,8 Mio. DM vergeben, vor einem Jahre wurden nur für 316,1 Mio. DM Orders erteilt. Für Tiefbauvorhaben wurden Aufträge in Höhe von 119,5 Mio. DM erteilt; das waren 16,9 Mio. DM weniger als im 1. Vierteljahr 1998 (Vorjahr: 136,4 Mio. DM). Die Auftragsbindung lag im Hochbau mit 55,8 % über dem Vorjahresergebnis (51,3 %); im Tiefbau waren 58,1 % der verfügbaren Mittel auftragsgebunden (Vorjahr: 48,0 %).
Am Ende des ersten Vierteljahres waren im Hochbau die verfügbaren Mittel zu 11,2 % ausgeschöpft (Vorjahr: 10,1 %); im Tiefbau waren 10,3 % des Mittelvolumens bezahlt (Vorjahr: 8,8 %).

7. Gesamtbeurteilung der Baukonjunktur
Der durch die deutsche Wiedervereinigung und die Hauptstadtentscheidung bedingte Bauboom in Berlin scheint allmählich abzuklingen. Zwar stabilisieren noch etliche Großvorhaben des Verkehrsbaus sowie Hochbaumaßnahmen als Folge des Regierungsumzugs die bauwirtschaftliche Situation, dennoch ist unübersehbar, dass die Baunachfrage zurückgehen wird.
In dieser Konstellation ist bereits jetzt auffällig, dass Bauaufträge spärlicher fließen. Um das geringer werdende Bestellvolumen konkurrieren jedoch Baukapazitäten, die in der Vergangenheit aus den verschiedenen Regionen Deutschlands und Europas vom Bauboom angezogen worden sind, mit der Folge, dass ein zum Teil ruinöser Preiswettbewerb auf dem Berliner Baumarkt stattfindet. Die bauausführende Wirtschaft Berlins und ihre Arbeitnehmer sind von dieser Situation besonders betroffen, da die gewachsenen Kostenstrukturen erhebliche Wettbewerbsnachteile mit sich bringen. Personalabbau und reduzierte Erstellung von Bauleistungen durch einheimische Kapazitäten sind die Folge. Sie setzen sich auch in den ersten Monaten des Jahres 1999 fort. Die Rückgänge treffen das Bauhauptgewerbe ungleich stärker als den Ausbau und das Handwerk. Die Situation auf dem Arbeitsmarkt zeigt, wenn überhaupt, nur minimale Hoffnungszeichen in einer Reduzierung der Kurzarbeit und allmählich geringer werdenden Zunahme bei der Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich.
Der Senat von Berlin unternimmt weiterhin alle Anstrengungen, um die wirtschaftliche und insbesondere die bauwirtschaftliche Situation zu stabilisieren. Er forciert eine Neubelebung des Bündnisses für Standortsicherung und Beschäftigung, in der die Gewerkschaften, die Berliner Wirtschaft und Vertreter des Senats zusammenarbeiten.
Unter großem Termindruck wurde bereits ein Berliner Vergabegesetz eingebracht, das gegenwärtig vom Parlament beraten wird und noch in dieser Wahlperiode wirksam werden soll. Darin wird bestimmt, dass öffentliche Bauleistungen und Reinigungsleistungen an Gebäuden nach Berliner Entgelten zu entlohnen sind. Verstößt ein Auftragnehmer gegen diese gesetzliche Vorschrift, so muss er mit einer Auftragssperre von bis zu 2 Jahren rechnen. Außerdem werden die Betriebe bei der Auftragsvergabe bevorzugt, die Ausbildungsplätze bereitstellen.
Um die schwache Gesamtsituation des regionalen Baumarktes zu stabilisieren, hat sich die Gemeinsame Planungskonferenz Berlin/Brandenburg am 15. Februar 1999 auf ein einheitliches Verfahren für die Beschränkte Ausschreibung von Bauleistungen geeinigt. Danach dürfen bis zum 31. Dezember 1999 Bauleistungen bis zu einem voraussichtlichen Wert von 450 000 DM ohne besondere Begründung beschränkt ausgeschrieben werden. Aufträge zwischen 200 000 DM und 450 000 DM sollen in einem vorangehenden Teilnahmewettbewerb in Berlin und Brandenburg bekannt gemacht werden.

8. Empfehlungen
Bereits jetzt sind alle Dienststellen aufgefordert, die Anstrengungen des Senats zu unterstützen und auf der bisherigen Grundlage der Tariftreueregelung die Rahmenbedingungen für die regionale Bauwirtschaft zu verbessern. Somit bietet zumindest der öffentliche Bereich des Bauens eine Chancengleichheit für die bauausführende Wirtschaft und ihre Arbeitskräfte.
Darüber hinaus muss weiterhin die Bekämpfung der Schwarzarbeit und der illegalen Beschäftigung im Vordergrund aller Bemühungen stehen. Die Baudienststellen Berlins können ihren Teil dazu beitragen, indem die Weitervergabe an Nachunternehmer auf das unbedingt notwendige Maß begrenzt wird, das heißt, Auftragnehmer haben die Arbeiten - so wie es die VOB vorschreibt - grundsätzlich im eigenen Betrieb mit eigenen Mitarbeitern auszuführen.
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