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Archiv: Berliner Baukonjunktur - Bericht Berliner Bauwirtschaft 2/2003 (publiziert im November 2003)
Preissituation
- Rückgang des Berliner Indexwertes für den Neubau von Wohngebäuden erneut verstärkt
- Berliner Tiefbauindex erneut Abwärtstrends
Nach Angaben des Statistischen Landesamtes hat sich die Preisentwicklung für die in Berlin ansässigen Baufirmen mit einer Schere zwischen Wohnungsneubau und Gewerbebau im 2. Quartal weiter geöffnet. Während die Firmen beim Bau von Büro- und Gewerbebauten im zweiten Quartal in Folge leichte Preisanhebungen durchsetzen konnten, mussten sie beim Bau von Wohngebäuden im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal Preisrücknahmen hinnehmen, nachdem sie im 1. Quartal 2003 im Vorjahresvergleich fast stabile Preise erzielen konnten.
Der Berliner Preisindex für den Neubau von Wohngebäuden erreichte im 2. Quartal 2003 einen Stand von 90,5 Punkten (1995 = 100). Im Vorjahresvergleich ist dies ein Rückgang um 0,4 Prozent, im Vorquartalsvergleich um 0,2 Prozent.
Der Wohngebäude-Teilindex für Rohbauarbeiten (Indexgewicht 50 Prozent) wurde dabei mit einem Stand von 84,5 Punkten (1995=100) ausgewiesen. Gegenüber dem 2. Quartal 2002 bedeutet dies einen Rückgang um 0,5 Prozent, gegenüber dem 1. Quartal 2003 ein Minus um 0,4 Prozent. Die Preisentwicklung bei den in diesen Teilindex eingehenden Bauleistungen war recht heterogen. Die Spanne reichte von einem Preisanstieg für Entwässerungskanalarbeiten um 3,3 Prozent bis zu um 4,8 Prozent niedrigeren Preisen für Gerüstarbeiten.
Der Wohngebäude-Teilindex für Ausbauarbeiten (Indexgewicht ebenfalls 50 Prozent) wurde vom Statistischen Landesamt für das 2. Quartal 2003 mit 96,4 Punkten (1995=100) angegeben. Im Vorjahresvergleich ergibt sich ein Rückgang um 0,5 Prozent, gegenüber dem Vorquartal ein Minus von nur 0,1 Prozent. Bei Bauleistungen für die Berechnung dieses Teilindex ermittelte das Amt eine sehr differenzierte Preisentwicklung. So wurde bei Natursteinarbeiten ein im Vergleich zu allen anderen Gewerken atypische hohe Preisanhebung (+5,2 Prozent) registriert. Die höchsten Preisrückgänge wurden, wie bereits im Vorquartal, für Maler- und Lackierarbeiten sowie Tapezierarbeiten (-6,2 Prozent bzw. -4,4 Prozent) gemeldet.
Der Preisindex für Bürogebäude wurde für das 2. Quartal 2003 mit 94,4 Punkten (1995=100) ausgewiesen. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal ist dies ein Anstieg um 0,2 Prozent.
Den Preisindex für gewerbliche Betriebsgebäude gab das Statistische Landesamt für das 2. Quartal 2003 mit 94,9 Punkten (1995=100) an. Die Steigerungsrate gegenüber dem Vorjahr beträgt hier 0,4 Prozent.
Bei dem für Berlin ermittelten Preisindex aller Tiefbauleistungen war erneut ein Rückgang festzustellen. Er betrug zur Mitte des Quartals 83,0 Punkte (Basis 1995 = 100) und lag damit um 1,5 % unter dem Vergleichswert des Vorjahres bzw. 1,1 % unter dem Vorquartal. Die größten Veränderungen gegenüber dem Vorjahr wurden erneut im Leitungsbau (-3,0 %) festgestellt, gefolgt vom Straßenbau (-2,4 %), sonstigen Tiefbau (-1,2 %) und vom Ingenieurbau (-0,9 %).
Die Messzahlen für bestimmte Tief- und Straßenbauleistungen stellen sich im Mai 2003 wie folgt dar (Basis 1995 = 100):
Messzahlen für bestimmte Tief- und Straßenbauleistungen im Monat Mai
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2002 |
2003 |
Veränderungen in % |
Bituminöse Tragschicht |
86,8 |
88,7 |
+2,2 |
Frostschutzschicht herstellen |
85,1 |
85,1 |
0,0 |
Asphaltbinder |
93,1 |
98,2 |
+5,5 |
Gussasphaltdecke |
84,1 |
85,1 |
+1,2 |
Betonfahrbahndecke |
95,2 |
93,4 |
-1,9 |
Im gesamten Bundesgebiet sind die Baupreise im zweiten Quartal 2003 gegenüber dem Vorquartal leicht gefallen. Im Durchschnitt aller Bundesländer lagen sie für Bauleistungen an Wohngebäuden (Neubau) im Mai 2003 um 0,1 % niedriger als im Februar 2003. Der bundesweite Index betrug im Monat Mai 2003 98,5 Punkte (Basis 1995 = 100) und wies somit keine Veränderung gegenüber Mai 2002 auf.
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