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Archiv: Berliner Baukonjunktur - Bericht Berliner Bauwirtschaft 1/2003 (publiziert im Juni 2003)
Auftragslage
- Baunachfrage stark gesunken
- Auftragsbestand im Hochbau rückläufig, im Tiefbau leicht erhöht
- Hochbaugenehmigungen stark zugenommen

Auftragseingänge des Berliner Bauhauptgewerbes
im Hoch- und Tiefbau insgesamt in 1000 Euro
Quelle: Statistisches Landesamt

Auftragseingänge des Berliner Bauhauptgewerbes
im Hochbau nach Auftraggebern in 1000 Euro
Quelle: Statistisches Landesamt
Im ersten Quartal 2003 haben sich die Auftragseingänge für das Berliner Bauhauptgewerbe äußerst schwach entwickelt. Bei der Bewertung der Daten sind allerdings die hohen Bestellungen im vergangenen Jahr, die insbesondere aus der gewerblichen Wirtschaft kamen, als Basiseffekt zu berücksichtigen. Vom Berliner Bauhauptgewerbe wurden daher von Januar bis März 2003 30,9 % weniger Aufträge als in der entsprechenden Vorjahreszeit hereingenommen. Das Auftragsvolumen für Hochbauleistungen wies im Berichtszeitraum ein überproportionales Minus von 38,3 % auf, Tiefbauleistungen orderten die Bauherren um 16,6 % weniger. Die fehlenden wertgewichtigen Bauaufträge aus Gewerbe und Industrie fielen mit Abnahmeraten von insgesamt 35,1 %, darunter 39,4 % im Hochbau und 20,2 % im Tiefbau besonders ins Gewicht. Auch für im Wohnungsbau tätige Unternehmen sind ähnliche Tendenzen zu verzeichnen. Die sich bereits auf niedrigem Niveau bewegende Nachfrage nach Wohnungsbauleistungen schrumpfte im Vergleich zum Vorjahresquartal nochmals um 41,9 %. Lichtblicke gab es lediglich im öffentlichen Straßenbau mit Auftragszuwächsen von 20,8 %. Insgesamt betrachtet verminderten sich aber auch die öffentlichen Bestellungen (-18,0 %), darunter um 26,9 % im Hochbau und um 30,2 % im sonstigen Tiefbau.

Auftragsbestände im Berliner Bauhauptgewerbe
im Hoch- und Tiefbau insgesamt in 1000 Euro
Quelle: Statistisches Landesamt
Da die Ordertätigkeit im Berichtszeitraum wenig positive Vorzeichen aufwies, sind die Auftragsbestände gegenüber dem Vorquartal deutlich abgebaut worden. Die Unternehmen des Berliner Bauhauptgewerbes verfügten zusammengenommen über Auftragsbestände in Höhe von 0,844 Mrd. Euro, was einem Rückgang gegenüber der entsprechenden Vorjahresfrist um 11,4 % oder rd. 109 Mio. Euro entspricht. Witterungseinflüsse in den Wintermonaten führten im Tiefbau zu einem Stau nicht abgearbeiteter Aufträge. Infolgedessen erhöhte sich das Auftragspolster gegenüber den entsprechenden Vorjahresmonaten um 13,7 %. Im Hochbau hingegen, schrumpfte der Auftragsbestand aufgrund fehlender Aufträge um 23,4 %.
Nach den ausgesprochenen Baugenehmigungen der Berliner Bauaufsichtsämter zu urteilen, kann mit einer anziehenden Baunachfrage gerechnet werden. Im Berichtszeitraum wurden gemessen am umbauten Raum 51,8 % mehr Baugenehmigungen erteilt als vor einem Jahr. Die Zunahme betrifft gleichermaßen alle Sparten, den Bau von Wohngebäuden (+38,6 %), den öffentlichen Bau (+58,9 %) sowie Industrie- und Gewerbebauten (+58,5 %). Der Schwerpunkt der Genehmigungstätigkeit liegt auch im Berichtszeitraum erneut bei Industrie- und Gewerbebauten. Die Baugenehmigungsstatistik für Berlin stellt sich wie folgt dar:
Bauaufsichtliche Genehmigungen im Land Berlin (umbauter Raum)
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Abweichungen in %
1. Vierteljahr 2002 / 1. Vierteljahr 2001 |
Wohnungsbau |
+ 38,6 |
Öffentlicher Bau |
+ 58,9 |
Industrie und Gewerbe |
+ 58,5 |
Insgesamt |
+ 51,8 |

Erteilte Baugenehmigungen im Hochbau in 1000 m³ umbauten Raum
Quelle: Statistisches Landesamt
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