TRADITION UND TRANSFORMATION - DIE ZUKUNFT DER STADT (11. - 15. Mai 2005)

Grußwort der Senatorin für Stadtentwicklung, Ingeborg Junge-Reyer

Städte sind seit ihrer Entstehung wichtige wirtschaftliche, politische und kulturelle Zentren, die wie Magnete Menschen angezogen haben. Auch heute streben weltweit Menschen auf der Suche nach Arbeit und besseren Lebensperspektiven in die großen Städte. Im Jahr 2007 wird bereits die Hälfte der Weltbevölkerung in urbanen Regionen wohnen und 2015 werden über 600 Millionen Menschen in Städten mit mehr als 5 Mio. Einwohnern leben, zwei Drittel davon in Entwicklungsländern. Trotz aller Risiken und Konflikte, die diese Entwicklung mit sich bringt, sind die Metropolenregionen in zunehmendem Maße global wirkende Kommunikations-, Innovations- und Wachstumszentren für Wirtschaft und Wissenschaft sowie Impulsgeber für soziale Entwicklungen und Trends in Kultur und Mode.

Die 20jährige Arbeit des Städtenetzwerks METROPOLIS, das weltweit über 80 Millionenstädte und Hauptstädte repräsentiert, hat gezeigt, dass sich die Metropolen zunehmend in einem Prozess tiefgreifender Veränderungen befinden und dass zukunftsfähige Lösungen insbesondere für folgende Herausforderungen zu suchen sind:

  • Die enorme Zunahme des Verkehrsaufkommens führt in zahlreichen Städten regelmäßig zum Kollaps. Unabdingbar für die "Zukunft der Stadt" ist deswegen eine Verminderung und intelligente Steuerung des Individualverkehrs und eine stärkere Förderung umweltfreundlicher Verkehrsmittel.
  • Das städtische Abfallmanagement muss durch Reduzierung der Abfallmengen, verstärktes Recycling und den Einsatz neuer Technologien verbessert werden.
  • Sauberes Wasser ist eine wertvolle Ressource, die durch ein nachhaltiges und effektives städtisches Wassermanagement gesichert werden muss.
  • Steigende Armut und Umweltbelastungen sind für die Städte eine große Herausforderung. Konzepte zur Verhinderung solcher Entwicklungen und zur Aufwertung von bereits heute benachteiligten Quartieren gewinnen immer mehr an Bedeutung.
  • Die Erfassung und Aufbereitung von Daten und Indikatoren zur Früherkennung von Problemen der urbanen Entwicklung sind wichtige Bausteine eines besseren Stadtmanagements und einer leistungsfähigen Verwaltung.
  • Das Ziel von "Metropolitan Governance" ist ein effizientes Stadtmanagement unter Beteiligung der Bewohner/innen und lokalen Akteure

Der 8.Weltkongress von Metropolis wird sich vor allem mit den o.g. Themen befassen und Innovationen aus Wirtschaft und Wissenschaft einbinden. Wir wollen so dazu beitragen, den Transformationsprozess von zukunftsfähigen, lebenswerten, demokratischen Metropolen weltweit zu unterstützen und dabei die unterschiedlichen Traditionen der Städte und ihrer Bewohner/innen angemessen berücksichtigen. Die Ständigen Kommissionen von Metropolis, ergänzende Workshops, Exkursionen, ein Frauen- und ein Jugendkongress sowie zwei Trainingsseminare bieten Fachleuten ein ausgezeichnetes Forum für Kontakte und internationalen Erfahrungsaustausch.

Der Berliner "Karneval der Kulturen" wird den entspannenden Ausklang bilden. Dieses fröhliche und farbenfrohe Ereignis beweist seit vielen Jahren, wie Internationalität und kulturelle Vielfalt das Leben einer Stadt bereichern.

Ingeborg Junge-Reyer
Senatorin für Stadtentwicklung, Berlin
Vize-Präsidentin von Metropolis Europa

Logo: Metropolis 2005

Senatorin Junge-Reyer