![]() |
|||||||||
Nichtoffener Realisierungswettbewerb für Architekten als Generalplaner
|
1. Preis: 33.000,- Euro |
Architektur: Nieto Sobejano Arquitectos GmbH, Berlin Verfasser: Enrique Sobejano, Patricia Grande Mitarbeit: Malte Sunder-Plassmann, José Caso Teran, Mariesole Benzi, Marco Benfatto Tragwerksplanung: Bollinger Grohmann Ingenieure, Berlin Verfasser: Christoph Gengnagel Tech. Gebäudeausrüstung: Winkels Pudelik, Münster Verfasser: Andreas Winkels Landschaftsarchitektur: POLA Landschaftsarchitekten, Berlin Verfasser: Jörg Michel |
Der Erweiterungsbau wird als eigenständiges, autarkes dreigeschossiges Gebäudevolumen selbstbewusst und zugleich selbstverständlich wirkend vor den derzeitigen Hauptzugang parallel zur Eisschnelllaufhalle positioniert. Durch die Ausrundung der Gebäudeenden wird sowohl der Bildung von Resträumen vorgebeugt, als auch eine Analogie zur Grundrissfigur der Halle hergestellt. Die Ergänzung wirkt als „Satellit“ der Bestandsnutzung.
Die vergleichsweise kompakte und schlanke Baukörperausformung markiert elegant einen angemessenen, einladenden und zugleich in die Tiefe des Geländes fließenden Zugang, welcher durch eine, die Großform abstrahierende, signethafte Fassade zusätzlich unterstrichen wird.
Das bestehende Technikgebäude bleibt dabei unbeachtet und unbearbeitet. Im Gegenzug bleiben die Eingriffe in den Bestand auf ein absolut notwendiges Minimum reduziert, was eine Errichtung im laufenden Betrieb erleichtert und u. a. vergleichsweise günstige Baukosten erwarten lässt.
Die funktionale und räumliche Organisation des Baukörpers wirkt souverän und schlüssig wenngleich gewisse funktionale Anforderungen nicht erfüllt werden.
Der Hauptzugang erfolgt mit direktem und großzügigem visuellem Bezug in die Halle, deren Niveau mittels eines durchladenden Aufzugs barrierefrei erreicht wird.
Besucher und Sportler werden gleichermaßen im Foyer empfangen,
Kasse, Besucher-WC und Schlittschuhverleih sind ideal im Erdgeschoss
positioniert.
Die Sportler erreichen Umkleiden alternativ über einen separaten, leicht
auffindbaren Zugang im Erdgeschoss und über eine großzügig angelegte
Treppenanlage im 1. Obergeschoss.
Das über zwei Geschosse ausgebildete offene Treppenhaus führt selbstverständlich und souverän durch das Gebäude und fungiert zudem als informeller Begegnungsraum für die Sportler des Sportzentrums, wenngleich die Unabhängigkeit der Rettungswege derzeit nicht gegeben ist. Dieser funktionale Mangel erscheint jedoch im Zuge einer möglichen Durcharbeitung ohne große Zugeständnisse heilbar.
Die Sporträume im 1. Obergeschoss sind sehr gut strukturiert organisiert
und zugleich ideal natürlich belichtet.
Auch der im 2. Obergeschoss schlüssig angeordnete Laufbereich ist ideal
natürlich belichtet.
Dem entsprechend nimmt sich die in eine Erdgeschosszone und die
darüber liegenden Geschosse horizontal untergliederte Fassade vornehm
zurück. Diese horizontale Gliederung steht allerdings im Konflikt mit dem
prominent vertikal durchgesteckten Treppenraum.
Insgesamt eine selbstbewusste, zugleich aber zurückhaltende Setzung, welche sowohl städtebaulich, funktional als auch in ihrer Maßstäblichkeit sehr gut durchgearbeitet ist und eine hohe Nutzerfreundlichkeit bei gleichzeitig disziplinierten Baukosten erwarten lässt.