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Nichtoffener Wettbewerb
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2. Preis: 21.500,- Euro |
Ackermann + Raff GmbH & Co. KG, Architekten Stadtplaner, Stuttgart Verfasser: Dipl. Ing. Oliver Braun / Dipl. Ing. Alexander Lange Mitarbeit: Dipl. Ing. (FH) Nina Röntgen / Dipl. Ing. (FH) Sascha Daum Landschaftsarchitektur: Planstatt Senner, Stuttgart Verfasser: Landschaftsarchitekt Johann Senner Mitarbeit: Dorothee Braitmayer (BEng) / Sarah Gadzalli Planung Energieeffizienz: ebök / Planung und Entwicklung GmbH, Tübingen Mitarbeit: Dipl.-Phys. Andreas Präffcke |
An den etwas beengten Zugangsbereich an der Christoph-Ruden-Straße schließt ein Schulboulevard an, der den zweigeteilten Baukörper in Ost-Westrichtung durchzieht und einen plausiblen Zugang zum Buckower Damm und Richtung Sporthalle ermöglicht. Die Grundstruktur des Gebäudes bietet eine gute Orientierung und erschließt sich einfach. Durch die lange West-Ost-Ausdehnung des Baukörpers liegen die östlichen Bereich im Bereich der erhöhten Lärmbelastung des Buckower Damms. Funktional klar gegliedert entsteht südlich ein auch separat sehr gut nutzbarer Bereich mit den außerschulischen Bereichen, die alle Anforderungen an die Flexibilität erfüllt. An zwei räumlich eindeutig formulierten Übergängen wird in den Gebäuderiegel mit den Schulfunktionen plausibel übergeleitet. Die Barrierefreiheit ist hergestellt, wenngleich der Aufzug zu peripher liegt. Der an den Boulevard angegliederte Hofbereich bietet eine zusätzliche Aufenthaltsqualität.
Der Lehrer/innenbereich liegt günstig im EG, allerdings sind die Funktionszuordnungen zu überarbeiten, insbesondere die Lage von Sekretariat, Schulleiter und 1. Hilfe sind neu zu organisieren.
Der Baukörper wird von einen geschosshohen Holzfassade mit hohem Glasanteil geprägt. Der Zugangsbereich wird durch die horizontalen Geschossdecke und der darüber liegenden Überdachung der Dachterrasse und den mit leichten Holzlamellen dominiert.
Der südliche Bereich wird mit einer großflächigen, in Teilen überdachten Dachterrasse belegt, die hinsichtlich der Kosten in Herstellung und Unterhalt zu bedenken ist. Zudem wäre eine weitere Zonierung zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität gewünscht.
Die funktional und räumlich gelungene Ausprägung der Cluster als Lernhäuser wird sehr positiv bewertet. Als architektonische Idee prägt dies auch den Gebäudeteil mit den Schulnutzungen. Die Klassenräume sind überwiegend nach Norden orientiert, sind jedoch mit einer Raumtiefe von bis zu 9,00 m zu tief. Der Fachklassenbereich ist sehr gut organisiert. Fluchtwege und Brandabschnitte sind machbar angeordnet, allerdings fehlen im EG die Ausgänge nach draußen.
Die Stellung des Hauses zoniert das vorhandene Grundstück. Es sind klare Bezüge zur Verteilung der Innenraumfunktionen ablesbar; so wird der Schulboulevard durch die Außenraumachse ergänzt, der Sportplatz mit Sporthalle und Spielwiese bieten eine deutliche und passende Gruppierung.
Der Haupteingangsplatz bietet eine sinnvolle Adressbildung, mit Stellplätzen für Fahrräder, Anlieferung und, um das Haus führend, auch die Erschließung des Schulhofs.
Bedingt durch die 2-3-Geschossigkeit wird nur eine mäßige Kompaktheit erreicht. Demnach wird ein hoher Wärmeschutz erforderlich. Verglasungsanteile sind im Hinblick auf Belichtung/Wärmeschutz und Kosten zu diskutieren. Die sommerliche Situation erscheint durch durchgängig eingesetzten Sonnenschutz in Verbindung mit der Nachtlüftung beherrschbar. Die konsequente Umsetzung von Clustern und Brandabschnitten erlaubt wirtschaftliche Lüftungskonzepte. Die Tageslichtversorgung im naturwissenschaftlichen Bereich ist kritisch zu hinterfragen (Raumtiefe). Demgegenüber fallen „Freiluftklassen“ positiv auf. Hervorzuheben ist die Nordorientierung großer Bereiche. Solarpotentiale der Dachflächen sind vorhanden. Die Arbeit überzeugt durch die sehr guten Flächenangebote in der Erdgeschosszone und die überzeugende Ausprägung der Cluster, die für Nutzer und das Schulkonzept eine tragende Rolle spielen.