Offener Realisierungswettbewerb für Hochbau, Freiraum und Ausstellung
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer
Ergebnis: Ankauf
Ankauf:
8.900 Euro |
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treibhaus landschaftsarchitektur,
Berlin
in Zusammenarbeit mit:
Dipl. Ing. Florian Mänz
Cand. Ing. Susanne Mühlbauer
in Christina Meyer
Dieter Schröder, Dipl. Ing. Architekt,
Stuttgart
Mitarbeiter:
Dipl-Ing. Arch. Dominik Lange,
Dipl-Ing. Arch. Stefan Becker,
Dipl-Ing. Arch. Stephan Bosse
Sophie Jahnke Produktgestaltung, Berlin
Sonderfachleute:
Anja Zenner und Christina Meyer, Museologin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz
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Beurteilung durch das Preisgericht:
Die Arbeit präsentiert eine eindeutige Handschrift zur Markierung des
Todesstreifens, die von großer Kraft des grafischen Ausdrucks gekennzeichnet
ist. Im Sinne der Aufgabenstellung werden die historischen
Spuren erhalten und die Gebäudegrundrisse nachgezeichnet. Der Mauerstreifen
wird großflächig abgedeckt und mit einem durchdachten Markierungssystem
versehen, das Assoziationen wie Stauraum am Fähranleger
oder ähnliches provoziert. In dem Bestreben, zu erzählen, welche
Elemente das Mauerregime zu verschiedenen Zeiten prägten, werden
auch Elemente wie Panzersperren und Hundeauslauf nur grafisch und
nicht authentisch eingearbeitet. Angesichts der beabsichtigten Offenheit
und Leere können unbeabsichtigte Nutzungen der asphaltierten Flächen
nicht ausgeschlossen werden. Die vertikale Dimension der Mauer wird
wegen der angestrebten offenen Konzeption nicht angesprochen, das
Opfergedenken durch Verlegung hinter den Postenweg zum Friedhof
eher versteckt, denn bewusst in den Vordergrund gerückt. Die Verlegung
vorhandener Relikte in ein Informationsfeld ist wegen der Dislozierung
vom authentischen Ort zu kritisieren.
Bezogen auf die Eindeutigkeit des Freiraumkonzepts und der Open Air
Ausstellung ist der dreigeschossige Informationspavillon wenig überzeugend.
Die Architektursprache ist hier nur auf sich selbst bezogen. Der
Baukörper exponiert sich im Stadtraum durch seine diagonale Orientierung
zum Nordbahnhof und erzeugt hierdurch uneindeutige Vorplatzdimensionen.
Die Verfasser betonen die Nähe zum bestehenden Dokumentationszentrum
durch die Wahl des Fassadenmaterials. Die Jury ist
im Gedanken der Vergleichbarkeit beider Bauten miteinander uneinig.
Die räumliche Folge von dem überdachten Außenraum (Auskragung)
zum Inneren des Gebäudes ist für den Ort unangemessen. Der Luftraum,
welcher sich über 3 Geschosse erstreckt, ist im Gebäude nur als Zwischenraum
erfahrbar. Das Verhältnis von BGF und NF ist überaus unwirtschaftlich
und wird durch die Entwurfsqualität nicht ausgeglichen.
Lageplan
Ausstellungssystem Perspektive
Ausstellungssystem Detail
Informationspavillon Perspektive
Informationspavillon Modell
Informationspavillon Grundriss
Informationspavillon Schnitt
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