3. Preis:
11.000,- Euro |
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GROSS.MAX- landscape architects, Eelco Hooftman, Bridget Baines, Nigel Sampey, Edinburgh, Großbritannien
Mitarbeit: Ross Ballard, Ryuchiro Noda, David Richards, Daniel Reiser, Rene Rheims |
Beurteilung durch das Preisgericht:
Der Entwurf übersetzt die vorhandene Industriestruktur der Eisenbahn mit ihren Netzen in ein großstädtisches, auf Ort und Zeit reagierendes gartenarchitektonisches Konzept.
Die kommunikative Lebendigkeit des historischen Ortes wird in Bilder übersetzt. Das pulsierende Herz mit anschließenden Kammern dient als Assoziation.
Es entstehen drei sehr unterschiedliche Teilbereiche, die eher unvermittelt nebeneinander stehen, sich zwar auf die jeweiligen angrenzenden Stadtquartiere beziehen, sich aber im Alltag nicht zu einem konzeptionellen Park zusammen fügen.
Die drei Elemente werden in unterschiedlicher Qualität bearbeitet.
Die abgesenkten Rasenbereiche im westlichen Bereich, innerhalb von Wiesenflächen gelegen, könnten räumlich interessant sein, überzeugen aber nicht in ihrer Ausgestaltung.
Die Spielbereiche unter den Brücken zu konzentrieren, ist ein interessanter Gedanke, führt zu einem mehr von Flächen für konzeptionelle Ansätze, wird aber, wie auch der abgeknickte Generalszug, in der Jury kontrovers diskutiert.
Die Fassung mit Pappeln wirkt banal und wenig inspirativ.
Die östliche "Herzkammer" verwendet ein bekanntes Motiv der Freiraumge-staltung, die seriellen Bepflanzung, die dem Eisenbahnstandort in seinen Strukturen entspricht. Der konzeptionelle Ansatz des Verbindens von Kunst, Kultur, Technik und Freizeit trifft mit einem neuen Betreibermodell (Stiftung) sehr wohl den Ort, ist aber in Bezug auf sein Management mit einem sehr hohen Aufwand verbunden und daher sehr wahrscheinlich unrealistisch.
Der bauliche Eingriff an der Möckernstraße wirkt grob und räumlich unsensibel. Die dahinter liegenden experimentellen Gärten überzeugen in ihrer momentanen Darstellung nicht.
Die Idee eines dichten, urwaldähnlichen Stadtwaldes mit "arterienartig verlaufenden Stegen" ist interessant, überzeugt aber weder in ihrer Größe noch in Bezug auf ihren Standort. Auch die Gestaltung der Yorckbrücken entspringt diesem Gedanken, braucht, um in seiner Kontroverse als Installation in der Wildnis zu bestehen, einen deutlich größeren Maßstab.
Insgesamt ein sehr anspruchsvoller, den Zeitgeist aufnehmender Beitrag, der sich aus vielen Ideen zusammensetzt, in seiner Umsetzung jedoch hinter seinem eigenen Anspruch zurück bleibt.

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