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Presse und AktuellesWeiterbau der A 100 vorgestellt – Beginn der Planfeststellung27.02.09, Pressemitteilung Im Rahmen einer Pressekonferenz stellte heute die Senatorin für Stadtentwicklung, Ingeborg Junge-Reyer, die Pläne zur Verlängerung der Stadtautobahn vom Autobahndreieck Neukölln bis zur neuen Anschlussstelle Am Treptower Park vor.. Senatorin Junge-Reyer erläuterte das Bauvorhaben anlässlich der am 9. März beginnenden Planfeststellung für diesen Neubauabschnitt der A 100. Auf dem insgesamt 3,2 km langen Streckenabschnitt, der zwischen 2011 und 2017 gebaut werden soll, wird es neben Am Treptower Park die neuen Anschlussstellen Grenzallee und Sonnenallee geben. Senatorin Junge-Reyer: Jeder Autobahnneubau muss sehr sorgfältig geprüft und begründet werden. Denn es werden in erheblichen Umfang öffentliche Mittel ausgegeben und es wird stark in die Verkehrsführung und auch in die Umwelt eingegriffen. Bei dem Bau einer Autobahn in einer dicht besiedelten Stadt muss wirklich jedes Argument außerordentlich behutsam abgewogen werden. Genau dies haben wir im Hinblick auf den Weiterbau der A 100 getan. Und wir sind nach eingehender Prüfung und vielen Fach- und politischen Diskussionen zu einem sehr eindeutigen Ergebnis gekommen: Die Wohngebiete im Berliner Südosten müssen vom Durchgangsverkehr entlastet werden. Wir können die Wohngebiete entlang der B 96a, der Karl-Marx-Straße, des Dammweges, der Baumschulenstraße, in weiteren Ortsteilen von Neukölln und Treptow nachhaltig aufwerten. Durch die Bündelung des Verkehrs auf der neuen Autobahntrasse werden Wohnquartiere des Berliner Südostens um 14 % vom Autoverkehr entlastet. Konkret wird vor allem auch der Treptower Park von Verkehr entlastet mit Abnahmen von über 50 % in der Puschkinallee, Am Treptower Park und der Bulgarischen Straße. Dies bedeutet nicht nur weniger Unfälle in den Quartieren, sondern auch eine deutliche Reduzierung von Umweltbelastungen für die Anwohner. Daneben wird das radiale Straßennetz im Ostteil der Stadt durch die als Straßenring fungierende Autobahn grundsätzlich ergänzt. Mit der neuen Stadtautobahn werden ökonomisch bedeutsame Standorte in Nord-Neukölln, Friedrichshain und Lichtenberg für den Wirtschaftsverkehr besser erschlossen, was zu einer Aufwertung dieser Wirtschaftsstandorte führt. Der Weiterbau der A 100 führt insgesamt zu einer grundlegenden Neuorganisation des Verkehrs in Berlin. Da durch den Weiterbau der A 100 viele Berlinerinnen und Berliner von Verkehr und Umweltbelastungen entlastet werden und die städtische Infrastruktur sinnvoll ergänzt wird, nehmen wir jetzt den Autobahnausbau in Angriff. Die neuen Abschnitte der A 100 werden sechsspurig sein. 2270 Meter der Autobahn werden in einem bis zu 7 m tiefen, schallabsorbierendem Trog verlaufen, an der Grenzallee wird ein 385 m langer Tunnel entstehen. Zwischen Sonnenallee und Dieselstraße (Ostseite) und zwischen der Ringbahnquerung und der Straße am Treptower Park (Westseite) werden 6 m hohe Lärmschutzwände errichtet. Außerdem erhält die Neubaustrecke Flüsterasphalt, so dass die Lärmbelastungen in der Nähe der Autobahn niedrig sein werden. Nach Fertigstellung des Bauabschnitts der A 100 werden zwischen dem Autobahndreieck Neukölln und der Anschlussstelle Sonnenallee 100.000 Autos am Tag erwartet. Zwischen Sonnenallee und Am Treptower Park werden voraussichtlich 60.000 Kfz täglich fahren. Die Kosten für den Weiterbau der A 100 trägt der Bund, sie belaufen sich auf 364 Mio. Euro für den Bau sowie weiteren 55,5 Mio. Euro für den Grunderwerb. Für den Neubau müssen insgesamt 4 Mehrfamilienhäuser abgerissen werden. Der parallel zur Autobahn vorgesehene Betriebsweg kann auf ganzer Länge von Radfahrern und Fußgängern genutzt werden und ergänzt damit das Rad- und Gehwegnetz im Land Berlin. Dabei wird eine Radwegverbindung von der Grenzallee im Bezirk Neukölln bis zum Treptower Park im Bezirk Treptow-Köpenick geschaffen. Zusätzlich wird eine Verbindung zwischen dem stillgelegten Görlitzer Bahndamm und dem Treptower Park über den öffentlich nutzbaren Betriebsweg ausgewiesen. Ab 9. März 2009 werden im Rathaus Treptow und im Rathaus Neukölln die Planunterlagen für die Weiterführung der A 100, 16. Bauabschnitt, zur Einsichtnahme öffentlich ausgelegt. Bis zum 9. April können sich alle interessierten Bürgerinnen und Bürger von Montag bis Mittwoch in der Zeit von 09:00 Uhr bis 16:00 Uhr, am Donnerstag von 09:00 Uhr bis 18:00 Uhr und am Freitag von 09:00 bis 14:00 Uhr über die Planung informieren. Betroffen von der Autobahnplanung sind in Neukölln die Bereiche um die Sonnenallee und die Grenzallee, in Treptow die Bereiche um die Kiefholzstraße und die Elsenstraße sowie für trassenferne landschaftspflegerische Ersatzmaßnahmen die Ortsteile Britz, Rudow, Buckow, Köpenick, Altglienicke, Niederschönhausen, Wilhelmsruh und Rosenthal. Jeder, dessen Belange durch das Vorhaben berührt werden, kann bis 2 Wochen nach Ablauf der Auslegungsfrist schriftlich bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Abteilung GR oder in den Rathäusern Treptow und Neukölln seine Planeinwendungen einreichen. HintergrundinformationVerkehrliche Zielstellung Die Bundesautobahn A 100 ist Teil des mittleren Straßenringes von Berlin. Die weitere Vervollständigung des Straßenringes mit dem 16. BA und bei Verlängerung bis Frankfurter Allee (17. BA) leistet einen wesentlichen Beitrag für die Verbesserung der Verkehrsbeziehungen im Südostraum der Stadt bei gleichzeitiger Entlastungswirkung für die Innenstadt. Die Teilstrategie Innere Stadt ist Bestandteil des StEP Verkehr. Diese zielt auf die Entlastung der Stadträume innerhalb des S-Bahn-Rings/mittleren Straßenringes vom Durchgangsverkehr. Bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der guten Erreichbarkeit der Innenstadtbereiche durch alle Verkehrsmittel soll eine Aufwertung der historischen Mitte und des Citybereichs West und eine Entlastung der Wohngebiete erreicht werden. Linienbestimmung Im Rahmen der Untersuchung zur Linienbestimmung zum mittleren Straßenring aus dem Jahr 1995 für den gesamten Streckenabschnitt wurden insgesamt vier Varianten von der AS Buschkrugallee bis zur Frankfurter Allee als Stadtautobahn (16. und 17. BA) und die Weiterführung als Stadtstraße bis zur Michelangelostraße untersucht. Die Varianten 1, 3 und 4 der Linienbestimmung folgen im Bereich des 16. BA dem S-Bahn-Ring mit gleichem Verlauf und unterscheiden sich erst nördlich der Frankfurter Allee. Die Variante 2 unterscheidet sich von den Varianten 1, 3 und 4 dadurch, dass sie südlich des AD Neuköllns dem Britzer Verbindungskanal folgt und dann entlang des Heidekampgrabens zur Kiefholzstraße führt bis sie im Querungsbereich mit der Ringbahn wieder auf die vorgenannten Varianten trifft. Als Vorzugsvariante wurde die Variante 1 ermittelt, die den geringsten Flächenverbrauch und die geringsten Umwelteinwirkungen verursacht. Entwurfsgrundsätze Entsprechend der Straßenfunktion der A 100 im vorliegenden Abschnitt wurde eine konstante Richtgeschwindigkeit von V = 80 km/h gewählt. Die Trasse verläuft als 6 streifiger Querschnitt vom AD Neukölln bis zur AS Am Treptower Park. Die Verknüpfungen zum Stadtstraßennetz erfolgen mit der Halbanschlussstelle Grenzallee (nur A 113), den Anschlussstellen Sonnenallee und Am Treptower Park. Mit dem Tunnel Grenzallee (TGR) werden die Bergiusstraße, die Industriebahn, die Grenzallee und die Neuköllnische Allee unterfahren. Im Anschluss an den Tunnel TGR werden die Fern- und S-Bahn Neukölln-Baumschulenweg, die Sonnenallee, die Dieselstraße, die Kiefholzstraße und die Ringbahn in Troglage gequert. Die Autobahn erhält einen sechsstreifigen Querschnitt mit beidseitig angeordneten Standstreifen. Für die Querschnittsfindung wird der durchschnittliche werktägliche Verkehr (DTVw) für das Prognosejahr 2025 unter Beachtung, dass eine Verlängerung des mittleren Straßenringes bis zur Frankfurter Allee (17. BA) erfolgen kann, zu Grunde gelegt. Der DTVw wird für die Abschnitte AD Neukölln bis AS Sonnenallee mit 135.700 Kfz/Tag und von AS Sonnenallee bis AS Am Treptower Park mit 111.800 Kfz/Tag ausgewiesen. Der Lkw-Anteil beträgt 9 %. Bautechnische Daten Länge ca. 3,2 km als sechsstreifiger Autobahnquerschnitt Anschlussstellen Grenzallee, Sonnenallee und Am Treptower Park 385 m langer Tunnel Grenzallee, 2270 m Trogstrecke 7 neue Kreuzungsbauwerke im Zuge von Stadtstraßen und Gleisen Finanzierung Kosten 16. BA 364 Mio Bau und 55,5 Mio. Grunderwerb Finanzierung erfolgt ausschließlich aus Bundesmitteln Die Maßnahme ist im Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen (vordringlicher Bedarf) enthalten (Anlage zum fünften Gesetz zur Änderung des Fernstraßenausbaugesetzes vom 4. Oktober 2004) Termine Auslegung der Planunterlagen vom 09.03.-09.04.2009 Erörterung der Einwendungen im IV.Quartal 2009 Planfeststellungsbeschluss im II./III. Quartal 2010 Bauausführung von 2011 bis 2017 Weitere Informationen:PressearchivPressestelle
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