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Presse und AktuellesAktuelles Monitoring Soziale Stadtentwicklung 200812.02.09, Pressemitteilung Im Rahmen einer Pressekonferenz stellte heute die Senatorin für Stadtentwicklung, Ingeborg Junge-Reyer, gemeinsam mit Prof. Axel Werwatz von der Technischen Universität Berlin das aktuelle Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2008 vor. Seit 2007 wird das Monitoring im Jahresabstand erstellt. Die umfangreiche soziologische Untersuchung gilt als ein „Frühwarnsystem“ und ist eine wesentliche Grundlage der Berliner Stadtentwicklungspolitik. Die Zahlenbasis bezieht sich auf den 31.12.2007. Gegenstand des Monitoring Soziale Stadtentwicklung ist es, mit einem statistischen Indikatorensystem soziostrukturelle Veränderungen in Teilgebieten der Stadt und den verschiedenen Quartieren Berlins wissenschaftlich zu beschreiben und zu analysieren. Berlin wird dabei in 319 Verkehrszellen eingeteilt. Die Ergebnisse einzelner Teilräume führen zu einer Einordnung in vier Gruppen, wobei Gruppe 1 die beste Entwicklung zeigt, Gruppe 4 die schlechtesten Kennzahlen aufweist. Auf Basis dieser Erkenntnisse werden öffentliche Finanzmittel, z. B. die des Bund-Länder-Programms „Soziale Stadt“, eingesetzt. Senatorin Junge-Reyer: „Mit Hilfe des Monitoring sehen wir präzise, wo sich in der Stadt kritische Entwicklungen andeuten und wo sich Verbesserungen der Lebenssituationen nachweisen lassen. Die erfreulichste Botschaft ist: Die für ganz Berlin positive wirtschaftliche Entwicklung im Jahr 2007 kam auch in den sozial schwächeren Gebieten an. Insbesondere konnte in den Kiezen mit Quartiersmanagement eine Abkopplung vom Aufschwung verhindert werden. Auch in diesen Gebieten ging die Arbeitslosigkeit zurück, sank die Zahl der Hilfsempfänger und war die Jugendarbeitslosigkeit geringer. Das Monitoring 2008 zeigt uns, dass wir die richtigen Orte ausgewählt haben, um mit Quartiersmanagement ausgewählte Kieze zu stärken. Zugleich sehen wir aber auch, dass sich in fünf Gebieten der Stadt die Probleme räumlich ballen. In Wedding / Moabit, Nord-Neukölln, im Norden Kreuzbergs, Marzahn-Hellersdorf und auch in Teilen Spandaus gibt es offenbar in großen zusammenhängenden Gebieten eine räumliche Konzentration von sozialen Problemen.“ Die Autoren des Monitoring um Prof. Häußermann von der Humboldt-Universität empfehlen, die Situation quartiersübergreifend in einer Strategie „Vorranggebiete Zukunftssicherung“ zu verbessern. Dies soll zum Beispiel in den beiden Gebieten Wedding / Moabit und Nord-Neukölln durchgeführt werden. In den beiden innerstädtischen Gebieten leben jeweils mehr als 150.000 Einwohner, insgesamt 10 % der Berliner Bevölkerung. Der Altersdurchschnitt ist relativ niedrig, 13,4 % von allen unter 18-jährigen in Berlin wohnen dort. Davon haben 77,5 % einen Migrationshintergrund. Die Lebenschancen von Kindern und Jugendlichen - und damit vermittelt die wirtschaftliche Zukunft der gesamten Stadt – werden durch eine integrierte Strategie mit dem Schwerpunkt auf Verbesserung der Bildungschancen in den Mittelpunkt der Aktivitäten gerückt. In die fünf großen Gebieten sind bereits im vergangenen Jahr Mittel in Höhe von 32 Mio. € aus den Programmen der Städtebauförderung geflossen. In diesem Jahr werden die Anstrengungen nochmals erheblich verstärkt und aus den Programmen fließen Gelder i. H. von 50 Mio. €. insbesondere nach Moabit, Wedding, Nord-Neukölln, Marzahn-Hellersdorf und ins westliche Spandau. Senatorin Junge-Reyer: “Es ist eine Aufgabe von herausragender Bedeutung, in diesen großen, zusammenhängenden Räumen bevorzugt zu investieren. Die Bezirke und alle relevanten Senatsverwaltungen werden gemeinsam, ressortübergreifend vorgehen und dafür Sorge tragen, dass diese erheblichen Mittel zielführend eingesetzt werden. Und wie so oft heißt auch hier das erste Ziel: Wir müssen in Bildung investieren. Deshalb ist es so wichtig, den Ganztagsbetrieb der Schulen weiter auszubauen. Bildungseinrichtungen müssen sich noch mehr zum Stadtteil hin öffnen, Schulen brauchen die ständige verbindliche Kooperation mit dem Quartiersmanagement, den Vereinen, den örtlichen Betrieben oder der Polizei. Mehr Sozialarbeit in den Schulen dieser Gebiete muss verzahnt sein mit der Sozialarbeit und den Gesundheitsdiensten im Kiez. Unsere Methoden des Quartiersmanagements – wie die Bildungsverbände, die Familienzentren und die interkulturelle Elternarbeit - haben sich bewährt und können jetzt zum Modell für das weitere Handeln der Verwaltungen in den schwierigen Kiezen werden.“ Der Senat wird u.a. Mittel der Städtebauförderung in diese Gebiete leiten. Außerdem werden integrierte Stadtteilverfahren, energetische Sanierungsmaßnahmen sowie Mittel der Städtebauförderung eingesetzt, um die Großsiedlungen, wie z.B. das Märkische Viertel, zu stabilisieren und weiterzuentwickeln. Die Kurzfassung des Gutachtens Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2008, die Karten sowie die tabellarische Übersicht über alle 319 Berliner Teilräume und ihre jeweilige Bewertung finden Sie im Internet unter: PressearchivPressestelle
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