Verhalten im Brandfall |
Presse und AktuellesKein Streusalz in Berlin!21.12.07, Pressemitteilung Der Winter ist da und mit ihm können in den nächsten Tagen Eis und Schnee kommen. Hausmeister, Hauseigentümer, Anwohner oder private Winterdienstleister benutzen dann unter Umständen Streusalz. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung weist ausdrücklich darauf hin, dass dies in Berlin jedoch verboten ist. Streusalz (Natriumchlorid) ist das bekannteste Auftaumittel zur Schnee- und Eisglättebekämpfung und schädlich für Bäume, da es den Wasserhaushalt stört, zu vermindertem Wurzelwachstum führt und Nährstoffe verdrängt (siehe in der Mail mit geschickte Bilder 2a und 2b). Es wird nicht abgebaut, sondern reichert sich je nach Witterungsverlauf langsamer oder schneller im Boden an. Insbesondere die zunehmenden Trockenperioden in den vergangenen Jahren haben zu einem erhöhten Chloridgehalt im Boden geführt, da es weniger gut aus den Böden ausgewaschen wurde. Chlorid wird von den Bäumen über die Wurzeln aufgenommen und bis in die Blätter transportiert, wodurch es zu Verfärbungen der Blätter, Absterbeerscheinungen am Blattrand, sogenannten Nekrosen, vorzeitigem Blattfall und Wachstumsstörungen an den Pflanzen (Bild 3, 3a. 3b, 3c, 3d) kommt. Bei empfindlichen Baumarten wie Ahorn, Linde und Roßkastanie führen langfristige Salzbelastungen zu schütteren Kronen (Bild 4) und zum langsamen Absterben (Bild 5) der Bäume. Berlin ist mit 419.000 Straßenbäumen eine außerordentlich grüne Stadt. Durchschnittlich stehen an jedem Kilometer-Stadtstraße 79 Bäume. Straßenbäume prägen also das Erscheinungsbild unserer Stadt in einem hohen Ausmaß. Baum bestandene Straßen sind nicht nur schöner und wohnlicher, sondern tragen auch zur Umwelt- und Wohnumfeldverbesserung bei. Neben den ökologischen, sozio-psychologischen und gestalterischen Effekten sind die stadthygienischen und klimatischen Wirkungen für den städtischen Lebensraum von grundlegender Bedeutung. Allein die Leistungsbilanz eines gesunden Laubbaumes ist beeindruckend: Eine 40-jährige Buche produziert pro Tag 7.000 Liter Sauerstoff, bindet 9.000 Liter Kohlendioxid, verdunstet dabei 400 Liter Wasser und filtert 2 Kilogramm Staub. Senatorin Junge-Reyer: „Im Winter besteht die Gefahr, dass unsere Bäume extrem leiden. Streusalz ist eine echte Gefahr für die Straßenbäume. Wer Gehwege von Eis und Schnee durch den Einsatz von Streusalz befreien möchte, nimmt in Kauf, unsere Bäume unwiderruflich krank zu machen. Das Salz reichert sich im Boden und anschließend in den Wurzeln der Bäume an, die Bäume werden nicht mehr ausreichend versorgt und sterben ab. Der Einsatz von Streusalz wird mit bis zu 10.000 Euro Bußgeld belegt. Deshalb appelliere ich an alle Berlinerinnen und Berliner: Finger weg vom Salz. Beseitigen Sie Schnee und Eis auf Gehwegen und Grundstücken mit Besen, Schneeschaufel und Hacke, oder bekämpfen Sie Glätte mit Sand, Kies oder Sägespänen als Streumittel.“ Wegen der schädigenden Wirkung auf Pflanzen ist der Einsatz von Streusalz nur durch die Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR) in bestimmten Straßenabschnitten bei entsprechenden Wetterlagen zulässig. Die Ausbringung von Streusalz auf Gehwegen und Privatgrundstücken ist in Berlin grundsätzlich verboten. Entsprechende Bestimmungen enthalten § 3 Abs. 8 Straßenreinigungsgesetz sowie § 29 Abs. 1 Nr. 7 Berliner Naturschutzgesetz. Diese Verbote werden leider nicht ausreichend beachtet. Die Senatverwaltung für Stadtentwicklung bittet den Groß- und Einzelhandel, freiwillig auf die Abgabe von salzhaltigen Auftaumitteln an den Endverbraucher zu verzichten und sich auf Produkte mit dem Umweltzeichen „Der Blaue Engel“ mit dem Zusatz „weil salzfrei“ zu beschränken. Diese sind frei von umweltschädigenden Stoffen. Nach Einschätzung des Berliner Pflanzenschutzamtes besteht zur Zeit zwar noch keine akute Gefahr für die Gesundheit des Straßenbaumbestandes insgesamt, doch können Schäden an den salzempfindlichen Baumarten nicht ausgeschlossen werden. Damit es nicht dazu kommt, müssen unsere Straßenbäume vor negativen Auswirkungen geschützt werden. PressearchivPressestelle
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