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Presse und Aktuelles"Dialog-Displays" für mehr Sicherheit im Straßenverkehr10.01.07, Pressemitteilung Im Rahmen eines Pressetermins wohnte die Senatorin für Stadtentwicklung, Ingeborg Junge-Reyer, der Installation des ersten Dialog-Displays in Berlin bei. Das Dialog-Display steht in Lichtenberg in der Paul-Junius-Straße in unmittelbarer Nähe an einer Schule für Körperbehinderte. Mit der Unterzeichnung der Europäischen Charta für Straßenverkehrssicherheit im Jahr 2005 hat sich Berlin verpflichtet, die Anzahl der bei Verkehrsunfällen im Berliner Stadtgebiet getöteten und schwer verletzten Menschen im Zeitraum von 2004 bis 2010 um mindestens 30 % zu reduzieren. Im Jahr 2006 sind im Berliner Straßenverkehr 74 Verkehrstote zu beklagen, davon waren 32 Menschen zu Fuß unterwegs. Die Fußgänger sind im Vergleich zu anderen Verkehrsteilnehmern damit besonders häufig Opfer von Verkehrsunfällen. Ein zentrales Problem im Straßenverkehr ist die mangelhafte Verkehrsdisziplin. Jeder dritte tödlich Verunglückte war auf die Unfallursache "überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit" zurückzuführen. Im ersten Halbjahr 2006 hat die Berliner Polizei bei Messungen fast 390.000 Geschwindigkeitsüberschreitungen registriert, davon 250.000 Fahrer, die über 20 km/h zu schnell waren, über 15.000 lagen noch darüber. Die Polizei betrachtet auch mit Sorge, dass die Zahl der gemessenen Rotlichtverstöße deutlich ansteigt. Das neue Berliner Verkehrssicherheitsprogramm legt in seinem Maßnahmenkatalog deshalb einen besonderen Schwerpunkt auf eine Verbesserung der Tempo-Disziplin. Zusammen mit der Berliner Polizei wurde ein Konzept entwickelt, das engere Überwachung mit besserer Information über Tempo-Überschreitungen verbindet. Senatorin Junge-Reyer: "Es ist das erklärte Ziel des Berliner Senats die Verkehrssicherheit in Berlin zu erhöhen. Insbesondere um die Schwächsten im Straßenverkehr - alte Menschen und Kinder - müssen wir uns kümmern. Der Einsatz von Dialog-Displays z.B. vor Schulen ist deshalb ein sehr gutes Mittel um die Autofahrer und Autofahrerinnen zur Aufmerksamkeit zu veranlassen. Mit den Dialog-Displays baut sich eine Kommunikation auf. Durch Lob und Tadel fühlen sich die Fahrer und Fahrerinnen individuell angesprochen. Unsere Tests haben gezeigt, dass die Verkehrsdisziplin wirksam erhöht wird." Die Dialog-Displays signalisieren den Verkehrsteilnehmern eine Überschreitung der zugelassenen Geschwindigkeit mit dem Hinweis "langsam" bzw. eine korrekte Geschwindigkeit mit dem Hinweis "danke". Durch das Motiv eines Kindes am Gerät wird der Grund für die Geschwindigkeitsbeschränkung verdeutlicht. Das Gerät tritt also in eine "Art Dialog" mit den Verkehrsteilnehmern. Die Dialog-Displays eignen sich vor allem in Tempo-30-Zonen und im Umfeld von Tempo-sensiblen Einrichtungen wie Schulen, Kindergärten oder Krankenhäusern. Ziel ist die Sicherung von Schulwegen, aber auch von anderen Orten mit viel Fußgängerverkehr. Das dies nötig ist, zeigt auch die überdurchschnittliche Überschreitensrate bei Geschwindigkeitsmessungen in Tempo-30-Zonen: diese lag im Jahr 2005 bei 17 % [stadtweit, d.h. auf allen Straßen, liegt die (gemessene) Überschreitensrate bei knapp 9 %]. Die Dialog-Displays werden mit ihrem Appell an die "Vernunft" der Autofahrerinnen und Autofahrer einen Beitrag leisten für eine Verbesserung der Verkehrsdisziplin. Mit der Aufstellung der Dialog-Displays an insgesamt 40 Standorten wird nun begonnen. Die Aufstellung erfolgt durch die Bezirke an ausgewählten Standorten, welche die Einsatz- und Standortkriterien (auf der Grundlage unserer Ergebnisse eines Pilottestes) erfüllen. Die meisten Geräte werden in mobiler Form montiert. Damit ist ein Einsatz an wechselnden Standorten und eine größere Breitenwirkung möglich. An den ersten 20 Standorten werden die Dialog-Displays bis Mitte Februar 2007 aufgestellt. Ende April 2007 ist die Aufstellung abgeschlossen. Berlin wird damit die erste Stadt sein, die mit beabsichtigter flächendeckender Wirkung Dialog-Displays einsetzt. Die Gesamtkosten betragen ca. 480.000 € (komplett, incl. Aufstellung), die Kosten pro Gerät (ohne Aufstellung) betragen etwa 5.000 €. Mit den Dialog-Displays kann auch die Verkehrsmenge erfasst und gespeichert werden. PressearchivPressestelle
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