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Presse und AktuellesSanierung Rummelsburger See12.05.00, Pressemitteilung Der Rummelsburger See wird saniert: Senator Strieder startet heute die Schlammaufbereitungsanlage "Wohnen am Wasser gilt als Zeichen hoher Lebensqualität - insbesondere in einer Großstadt wie Berlin. Weil aber gerade hier die Ansprüche vieler Nutzer aufeinandertreffen - die Interessen von Freizeit- und Erholungssuchenden, Anwohnern, aber auch von Gewerbe und Arbeiten vereint werden müssen und darüber hinaus auch die Trinkwasserversorgung aus den stadteigenen Ressourcen gewährleistet sein soll, sind wir dem Schutz der Berliner Gewässer besonders verpflichtet. Die Sanierung des Rummelsburger Sees ist deshalb ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zur Verbesserung der Lebensqualität nicht nur in Lichtenberg und Treptow, sondern in der gesamten Stadt." Das erklärte der Senator für Stadtentwicklung, Peter Strieder, anlässlich eines Pressegesprächs zur Inbetriebnahme der Schlammaufbereitungsanlage am Rummelsburger See. Der See gehört zu den am stärksten belasteten Gewässern Berlins. Seine besondere Lage (der See ist ein Relikt eines ehemaligen Spreealtarmes und wird nicht mehr durchflossen), die Industriealisierungsgeschichte der Stadt und Entsorgungspraktiken ehemaliger Betriebe brachten Belastungen des Gewässerschlamms mit Schwermetallen, Mineralölkohlenwasserstoffen und weiteren organischen Stoffen mit sich. Da das Gebiet im zweiten Weltkrieg Ziel umfangreicher Luftangriffe der Alliierten war, wurde zuvor damit begonnen, den Seegrund darüber hinaus von Munitionsresten zu befreien. In den vergangenen fünf Jahren wurde von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung in Zusammenarbeit mit der Wasserstadt GmbH und dem Institut für Ökologie der TU Berlin ein Sanierungskonzept erarbeitet. In enger Synchronisation des Baufortschritts in dem Entwicklungsgebiet sollen im Rahmen einer zwei Jahre andauernden Sanierung die Auswirkungen der intensiven Belastung des Sees durch die anrainende Industrie und durch direkte Einleitungen reduziert, die durch austretende Faulgase enstehende Geruchsbelästigung beseitigt und die ökologischen Bedingungen des Sees langfristig stabilisiert werden. Die Gesamtkosten von etwa 25 Millionen DM - die durch umfangreiche Suche nach alternativen Sanierungsmethoden drastisch gesenkt werden konnten, werden zu 75 % durch die Fördergelder aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung der Europäischen Union (EFRE) und zu 25 % vom Land Berlin getragen. Die Inbetriebnahme der Sanierungsanlage bringt es unweigerlich mit sich, dass der Gewässerschlamm kurzzeitig aufgewirbelt wird. Um die Abdrift der flockigen Schadstoffe in die Spree zu verhindern, bleibt der gesamte Sanierungsbereich bis 2001 mit einer Spundwand abgetrennt. Um die Schifffahrt zu ermöglichen, ist jedoch eine 18 m breite Öffnung belassen worden. An dieser Stelle wird der Austritt von Schadstoffen mit einer speziellen Messtechnik überwacht. Mit einer anderen spezielle Verfahrenstechnik wird bereits der gesamte See nach Kampfmitteln abgesucht und geräumt, bevor die vorgesehenen etwa 60.000 m³ Schlamm duch Saugbagger und per schwimmender Rohrleitung an Land befördert werden. Dort wird das Wasser vom Schlamm getrennt, intensiv gereinigt und wieder in den See zurückgeleitet. Der Schlamm wird getrocknet und gepresst und zur Entsorgung abgefahren. Diese Maßnahmen sollen noch im laufenden Jahr abgeschlossen werden. Im kommenden Jahr werden durch die Zugabe von Eisenpräparaten und Kalknitrat die für die faulige Geruchsbelästigung verantwortlichen Schwefelwasserstoffe gebunden. Damit die Wasserqualität im Rummelsburger See auch langfristig stabil bleibt, werden im Anschluss an diese Sedimentbehandlung perforierte Rohre auf dem Seegrund verlegt und mit einer Luftkompressorstation an Land verbunden. Mit Hilfe dieser Anlage - die bei Bedarf zugeschaltet werden kann - ist es möglich dem See Sauerstoff zuzuführen und Durchmischungsprozesse zu fördern. Dies wird noch einige Jahre erforderlich sein, da zwar die Hauptbelastungsquellen in unmittelbarer Nähe abgestellt wurden, aber durch die Spree und durch Regenwassereinleitungen nach wie vor Schweb- und Nährstoffe in den See fließen werden. Senator Strieder: "Eine nachhaltige Verbesserung der Wasserqualität des Rummelsburger Sees steht deshalb in unmittelbaren Zusammenhang mit einer umfangreichen Sanierung des gesamten Spreesystems. Dies ist im Rahmen unseres Abwasserbeseitigungsplans für Berlin vorgesehen, den wir Ende vergangenen Jahres im Entwurf vorgestellt haben und der gleichzeitig ein Sanierungsprogramm für den gesamten Spree-Havel-Raum beeinhaltet. Sollen die Probleme in diesem Gebiet langfristig beseitigt werden, muss jedoch auch die Schadstoffzufuhr in Brandenburg deutlich gesenkt werden." PressearchivPressestelle
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