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Umweltatlas Berlin01.06 Bodenkundliche Kennwerte (Ausgabe 2013)
01.06.9 Mittlere effektive KationenaustauschkapazitätBeschreibungDie effektive Kationenaustauschkapazität (KAKeff) stellt die Menge der an Bodenkolloide gebundenen Kationen unter Berücksichtigung der stark vom pH - Wert abhängigen Ladung der organischen Substanz dar. Dabei sind die austauschbaren Kationen an Tonminerale und Humuskolloide gebunden. In neutralen bis schwach sauren Böden dominieren Calcium (Ca), Magnesium (Mg), Kalium (K) und Natrium (Na) den Sorptionskomplex, in sauren Böden, z. B. Kiefer- und Heidestandorten Aluminium (Al), Wasserstoff (H) und Eisen (Fe). Das Bindungsvermögen der organischen Substanz ist deutlich höher als das der Tonminerale. Die Stärke der Bindung an die organische Substanz ist vom pH-Wert abhängig, die Bindung an die Tonminerale ist pH-unabhängig. So sinkt mit abnehmendem pH-Wert das Bindungsvermögen des Humus. Ton- und humusreiche Böden mit neutraler Bodenreaktion können daher wesentlich mehr Nähr- und Schadstoffe binden und eine Auswaschung dieser Stoffe in das Grundwasser verhindern als sandige humusarme Standorte. Die effektive Kationenaustauschkapazität ist daher geeignet, die Nähr- und Schadstoffbindungspotenziale von Böden zu beschreiben. MethodeDie KAKeff der Bodengesellschaften wird aus der Hauptbodenart der Oberböden und Unterböden abgeleitet (Tabelle 1). Für den Oberboden wird eine Tiefe von 0 - 1 dm angenommen, für den Unterboden 3 - 15 dm. Zu der ermittelten Kationenaustauschkapazität der Hauptbodenart wird die Austauschkapazität des Humus (Tabelle 3), korrigiert um einen pH-abhängigen Faktor (Tabelle 2) addiert. Da in Abhängigkeit von Bodengenese und Nutzung sowohl die Humusgehalte als auch die Mächtigkeit der Humusschicht unterschiedlich sind und diese ebenfalls zur Berechnung der KAK herangezogen werden, werden für jede Bodengesellschaft unterschiedliche nutzungsspezifische Werte ermittelt.
Tabelle 1: Durchschnittliche KAK-Werte der Bodenarten
(Bodenkundliche Kartieranleitung, 1994)
Tabelle 2: pH-Faktoren zur Ermittlung der effektiven KAK des Humusanteils
(Bodenkundliche Kartieranleitung 1994)
Tabelle 3: Beziehung zwischen dem Humusgehalt und der potentiellen KAK
(Bodenkundliche Kartieranleitung 1994), erweitert um Torf Z3 Die ermittelten Werte wurden zur Darstellung in der Karte entsprechend der Bodenkundlichen Kartieranleitung (1994) in fünf Stufen von sehr gering bis sehr hoch unterteilt (Tabelle 4).
Tabelle 4: Stufung der effektiven Kationenaustauschkapazität
(Bodenkundlichen Kartieranleitung (1994)) ![]() |
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