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Umweltatlas Berlin04.13 Langjährige Entwicklung ausgewählter Klimaparameter (Ausgabe 2015)
Berlin-DahlemStandort
Foto 3.1: Lage der Station Berlin-Dahlem
(siehe Pfeil-Markierung), SenStadtUm 2014, Bildflug vom 30.03.2014, Maßstab 1:7.500 (Lage: vgl. auch Abb. 0.1) Die Klimastation Dahlem gilt seit langem als die Berliner Referenzstation für die langjährige Beobachtung genauso wie für die aktuelle Wetter-Berichterstattung. Die Lage der Station änderte sich – wenn auch in einem kleinräumigen Umfeld – mehrere Male, wesentlich beeinflusst durch die Entstehung und die in den Anfangsjahren wechselnden Standorte des Meteorologischen Institutes der 1948 gegründeten FU Berlin. Aufgrund ihrer Bedeutung für die Berliner Klimabeobachtung sollen nachfolgend die unterschiedlichen Standorte seit 1908 in Fotos dokumentiert werden. ![]() [Ca. 187 KB groß.]
Foto 3.2: Standort der Klimastation Dahlem auf dem Gelände der Königlichen Gärtnerlehranstalt an der Königin-Luise-Str. 22 (Zeitraum vom 01. April 1908 bis 1962)
© Archiv Institut für Meteorologie (FU Berlin) ![]() [Ca. 91 KB groß.]
Foto 3.3: Standort der Klimastation Dahlem auf dem Gelände des ersten Standortes des Meteorologischen Institutes der FU Berlin am Kibitzweg 20 (Zeitraum vom 01. Dezember (unsicher) 1949 bis 02. Oktober 1951)
© Archiv Institut für Meteorologie (FU Berlin) ![]() [Ca. 170 KB groß.]
Foto 3.4: Standort der Klimastation Dahlem auf dem Gelände des zweiten Standortes des Meteorologischen Institutes der FU Berlin an der Podbielskiallee 62 (Zeitraum vom 03. Oktober 1951 bis 11. Juli 1997)
© Archiv Institut für Meteorologie (FU Berlin) ![]() [Ca. 127 KB groß.]
Foto 3.5: Aktueller Standort der Klimastation Dahlem auf dem Gelände des Botanischen Gartens Berlin an der Königin-Luise-Str. 6-8 (Zeitraum seit dem 12. Juli 1997)
© Georg Myrcik (Lage: vgl. auch Abb. 0.1)
Die Messstation des Meteorologischen Institutes der Freien Universität Berlin befindet sich etwa 13 km südwestlich des Stadtzentrums Berlin im Ortsteil Dahlem des Bezirks Steglitz-Zehlendorf auf dem Gelände des mehr als 43 ha großen Botanischen Gartens (vgl. Foto 3.1). Das umgebende Ortsbild ist geprägt von Villenbebauungen mit großzügigen Gärten und einigen kleineren Parkanlagen. Im Westen grenzt der Ortsteil Dahlem an den Berliner Forst Grunewald. Die Windmessstation befindet sich rund 750 m nordöstlich auf dem Institutsgebäude der Meteorologie auf dem Fichtenberg (Carl-Heinrich-Becker-Weg 10). Langjährige MittelwerteDie Tabelle 3.2 zeigt im Überblick die langjährigen Monatsmittelwerte ausgewählter Klimaparameter an der Station Dahlem im betrachteten 30-Jahreszeitraum 1981 bis 2010.
(Datengrundlage DWD, bearbeitet GEO-NET 2014)
[Die Tabelle liegt auch im Excel-Format vor (MS-Excel wird benötigt).]
Das Klimadiagramm der Station Berlin-Dahlem ist in Abbildung 3.1 dargestellt. Es zeigt einen gemittelten Verlauf von Temperatur und Niederschlag über die einzelnen Monate über den 30-jährigen Zeitraum 1981 bis 2010. Regenreichster Monat ist der August; am wenigsten Niederschlag fällt in den Übergangsjahreszeiten. Abbildung 3.1: Klimadiagramm der Station Berlin-Dahlem für den langjährigen Zeitraum 1981 bis 2010
(GEO-NET 2014, Knerr 2014) [Die Tabelle liegt auch im Excel-Format vor (MS-Excel wird benötigt).]
Abbildung 3.2:Mittlere monatliche Sonnenscheindauer an der Station Berlin-Dahlem für den langjährigen Zeitraum 1981 bis 2010
(Datengrundlage DWD, bearbeitet GEO-NET 2014) [Die Tabelle liegt auch im Excel-Format vor (MS-Excel wird benötigt).]
Die folgenden Abbildungen zeigen Windrichtungsverteilungen an der Messstation Berlin-Dahlem im Zeitraum von 2001 bis 2010. Neben der mittleren langjährigen Windrichtungsverteilung wurden Verteilungen für Schwachwindsituationen mit Geschwindigkeiten bis zu 2 m/s sowie Situationen mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 2 m/s ausgewertet. Die Windregistrierungen erfolgen in einer Höhe von 26 m (vgl. Tab. 3.1). Windschwache Situationen traten in dieser Messhöhe in dem betrachteten Zeitraum in nur 8,5 % der Fälle auf. Kalmen (Windstille) wurden in 0,1 % der Situationen beobachtet. Windgeschwindigkeiten von mehr als 2 m/s traten in 91,5 % des ausgewerteten Zeitraums auf. Die roten Ringlinien in den Diagrammen kennzeichnen die mittleren Häufigkeiten des Auftretens der Windrichtung in dem betrachteten Zeitraum in Prozent. Der Abstand der Ringlinien beträgt jeweils 1 %. Abbildung 3.3: Mittlere Windrichtungsverteilung im Zeitraum 2001 bis 2010 an der Messstation Berlin-Dahlem (Messhöhe 26 m). Die Ringlinien kennzeichnen die Häufigkeiten des Auftretens der Windrichtungen, ihr Abstand beträgt 1 %
(Datengrundlage DWD, bearbeitet GEO-NET 2014) [Die Tabelle liegt auch im Excel-Format vor (MS-Excel wird benötigt).]
Abbildung 3.4: Häufigkeiten der Windrichtungen im Jahresmittel an der Messstation Berlin-Dahlem im Zeitraum 2001 bis 2010 in Abhängigkeit von der Windgeschwindigkeit
(Datengrundlage DWD, bearbeitet GEO-NET 2014) [Die Tabelle liegt auch im Excel-Format vor (MS-Excel wird benötigt).]
Entwicklungen, TrendsAbbildung 3.5 zeigt den Verlauf der Jahresmitteltemperatur der Jahre 1950 bis 2013. Der Trend ist wie bei allen anderen Stationen im Verlauf der Messreihe zunehmend. In Berlin-Dahlem liegt er bei über einem Kelvin. Auch erkennbar ist eine Periode von deutlich niedrigeren Temperaturen zwischen der Mitte der 1950er Jahre bis etwa 1970. Abbildung 3.5: Verlauf der Jahresmitteltemperatur an der Station Berlin-Dahlem im Zeitraum 1950 bis 2013
(GEO-NET 2014, Knerr 2014) [Die Tabelle liegt auch im Excel-Format vor (MS-Excel wird benötigt).]
Abbildung 3.6 zeigt den Verlauf der im Sommer auftretenden Kenntage während des gesamten Beobachtungszeitraumes 1950 bis 2013. Sowohl bei den Sommertagen als auch bei den Hitzetagen ist ein positiver Trend zu beobachten. Die Anzahl der Sommertage pro Jahr ist um ca. 16 Tage gestiegen, die Zahl der Hitzetage um ungefähr fünf. Bei den Tropennächten ist kein Trend zu beobachten. Deren Zahl ist im Vergleich zu den anderen Messstationen sehr gering. Hier spielt die Lage der Station in einem Umfeld mit hohem Grünanteil eine prägende Rolle. Während Gebäude und versiegelte Oberflächen bei hoher Sonneneinstrahlung tagsüber viel Wärmeenergie speichern, die sie nachts abgeben, ist dies bei vegetationsgeprägten Flächen in deutlich geringerem Umfang der Fall. Abbildung 3.6: Verlauf der Kenntage Sommertag, Hitzetag und Tropennacht an der Station Berlin-Dahlem im Zeitraum 1950 bis 2013
(GEO-NET 2014, Knerr 2014) [Die Tabelle liegt auch im Excel-Format vor (MS-Excel wird benötigt).]
Bei der Untersuchung der Häufigkeit ist hervorzuheben, dass an der Messstation Berlin-Dahlem die Anzahl der mit einer Häufigkeit von nur einem Tag Andauer auftretenden Sommertage im Vergleich aller Messstandorte am höchsten ist. Hierzu könnte die Lage auf dem sehr offenen Standort auf einer Wiesenfläche im Botanischen Garten beitragen. Andererseits treten längere Perioden mit Maximaltemperaturen von 25 °C und darüber in Berlin-Dahlem seltener auf als an anderen Stationen. Auch die längste Zeitspanne beträgt mit 26 aufeinanderfolgenden Tagen fünf Tage weniger als an den übrigen Stationen. Tropennächte traten in nur einem Fall (27. und 28. Juli 2013) an zwei aufeinanderfolgenden Tagen auf (vgl. Abb. 3.7). Abbildung 3.7: Häufigkeit für das Auftreten von aufeinanderfolgenden Sommertagen, Hitzetagen und Tropennächten für den langjährigen Zeitraum 1981 bis 2010 an der Station Berlin-Dahlem
(GEO-NET 2014, Knerr 2014) [Die Tabelle liegt auch im Excel-Format vor (MS-Excel wird benötigt).]
Ein mitwirkender Effekt der globalen Erwärmung ist vermutlich auch der Rückgang der Anzahl der auftretenden Frost- und Eistage (vgl. Abb. 3.8). Die Zahl der Frosttage sank im Zeitraum 1950 bis 2013 im Durchschnitt um ca. acht Tage, die der Eistage um ca. fünf Tage. Abbildung 3.8: Verlauf der Kenntage Frosttag und Eistag an der Station Berlin-Dahlem im Zeitraum 1950 bis 2013
(GEO-NET 2014, Knerr 2014) [Die Tabelle liegt auch im Excel-Format vor (MS-Excel wird benötigt).]
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