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Presse und AktuellesFlughafengebäude Tempelhof - Geschichtsgalerie auf dem Dach - Wettbewerb zur Öffnung des Dachs für Besucherinnen und Besucher entschieden08.05.18, Pressemitteilung Der im Januar 2018 von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, vertreten durch die Tempelhof Projekt GmbH, ausgelobte Nichtoffene Wettbewerb für eine Geschichtsgalerie auf dem Dach des Flughafengebäudes Tempelhof wurde nach einer ganztägigen Sitzung des Preisgerichts am 17. April 2018 entschieden. Luftbild Das Projekt „Flughafengebäude Tempelhof – Geschichtsgalerie auf dem Dach“ ist neben dem Projekt „Tower Flughafengebäude Tempelhof“ ein weiterer wichtiger Meilenstein zur Öffnung des Gebäudes für Besucherinnen und Besucher. Senatsbaudirektorin Lüscher erläutert: „Das denkmalgeschützte Flughafengebäude Tempelhof gehört immer noch zu den größten Bauwerken der Welt. Weite Bereiche des Gebäudes und Teile der ursprünglich als Zuschauertribünen für Flugschauen vorgesehenen Dachflächen sollen zugänglich gemacht und touristisch erschlossen werden. Es haben sich viele bekannte Architekturbüros mit ihren Fachplanern am Wettbewerb beteiligt und ein sehr interessantes Spektrum an Lösungen aufgezeigt.“ Frau Heim-Wenzler, Geschäftsführerin der Tempelhof Projekt GmbH ist begeistert: „Der Flughafen Tempelhof ist ein einzigartiger Ort, aufgrund seiner Dimension, der Lage an der größten innerstädtischen Grünfläche, seinem geschichtlichen Hintergrund und der baulichen Struktur. Es handelt sich nicht nur um ein monumentales, sondern auch ein besonderes Denkmal der Ingenieurbaukunst. Die Erschließung der Dachlandschaft ist eine der größten Aufgaben bei der geplanten Öffnung des Flughafengebäudes. Der 1. Preis erkennt in seinem Entwurf die wesentlichen Grundstrukturen des Gebäudes und präsentiert vorbildliche Lösungen für die neu begehbaren Dachflächen.“ Anlass des Wettbewerbs war die vorgesehene Nutzung des vorhandenen, überdachten, Laubengangs auf dem Dach des Flughafengebäudes Tempelhof als öffentliche Besucherpromenade, die als sogenannte Geschichtsgalerie genutzt werden soll. Die Geschichtsgalerie soll entlang des rückwärtigen Teils der Dachfläche angelegt werden und den Besuchern neben dem Blick über das Flughafengebäude auch ein Panorama über das Tempelhofer Feld bieten. Vier der insgesamt 13 Treppentürme sollen neben der Erschließung auch für Ausstellungszwecke genutzt werden. Im endgültigen Zustand soll sich die Geschichtsgalerie auf einer Länge von rund 1.300 Metern zwischen den beiden Kopfbauten im Westen und Osten erstrecken. Ziel des Wettbewerbs war es auch, mit dem Entwurf für die Geschichtsgalerie und deren Zugänge eine barrierefreie Erschließung der Dach- und Ausstellungsbereiche zu finden und somit eine öffentliche Nutzung zu ermöglichen. Ein sensibler Umgang mit der denkmalgeschützten Bausubstanz wurde erwartet. Insgesamt ist für die Geschichtsgalerie eine Fläche von rund 10.200 m² Nettoraumfläche (NRF) zu planen. Diese beinhaltet circa 7.000 m² Ausstellungsfläche sowie rund 2.800 m² für die Vertikalerschließung in den Treppentürmen und 350 m² Flächen für Technik- und Sanitärflächen. Für die Baumaßnahme sind Gesamtbaukosten in Höhe von circa 25 Millionen Euro brutto vorgegeben. Die Finanzierung ist aus Bundes- und Landesmitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) und aus Mitteln des Landes Berlin geplant. Es ist beabsichtigt, die Baumaßnahme ab 2019 in drei Bauabschnitten, ausgehend vom Kopfbau West am Tempelhofer Damm in Richtung Kopfbau Ost am Columbiadamm, zu realisieren. Der Wettbewerb wurde europaweit ausgeschrieben. 16 Architekt/innen als Generalplaner/innen mit Tragwerksplaner/innen, Fachplaner/innen für Technischen Ausbau und Ausstellungsgestalter/innen haben teilgenommen. Die Preissumme betrug 170.000,- Euro. Unter dem Vorsitz der Stuttgarter Architektin Jórunn Ragnarsdóttir entschied das Preisgericht nach ausführlicher Diskussion folgende Verteilung der Preise und Anerkennungen: 1. Preis: Staab Architekten, Berlin Tragwerksplanung: ifb frohloff staffa kühl ecker, Berlin Technische Ausstattung: Winkels Behrens Pospich, Münster Ausstellungsgestaltung: Staab Architekten, Berlin 2. Preis: Guillermo Vásquez Consuegra, Sevilla Tragwerksplanung: GSE Saar, Enseleit und Partner, Berlin Technische Ausstattung: iwb Ingenieurgesellschaft, Braunschweig Ausstellungsgestaltung: ICARIA Atelier Design + Media, Sevilla 3 gleichwertige Anerkennungen: Eine Anerkennung: Nieto Sobejano Arquitectos, Berlin Tragwerksplanung: Happold Ingenieurbüro, Berlin Ausstellungsgestaltung: Tamschick Media + Space, Berlin Eine Anerkennung: Bruno Fioretti Marquez, Berlin Tragwerksplanung: ifb frohloff staffa kühl ecker, Berlin Ausstellungsgestaltung: Duncan McCauley, Berlin Eine Anerkennung: AFF Architekten, Berlin Tragwerksplanung: ingenieurbüro ib-bauArt, Berlin Technische Ausstattung: pi Passau Ingenieure Ausstellungsgestaltung: Studio Neue Museen, Berlin Das Preisgericht äußerte sich zum 1. Preis u.a. wie folgt: „Auf den ersten Blick als ein zurückhaltendes Konzept für die Geschichtsgalerie zu erkennen, zeigt die nähere Betrachtung eine ebenso radikale wie sorgfältige Inszenierung der begehbaren Dächer des Flughafens Tempelhof als eine Geschichtsgalerie. Die konkrete Erfahrung dieses grandiosen Bauwerks in den vielfältigen Facetten, die sich von diesem Deck ergeben, die „analoge“ Wahrnehmung, soll mit einer virtuellen überlagert werden, die mit akustischen und digitalen Bildern produziert wird. In einer schlüssigen Interpretation des geschichtlichen Bestands wird eine Aussichtsplattform in der Mitte des Bauwerks angeordnet. Das System der Informationsvermittlung mit Paneels, Bodenmarkierungen und weiteren Informationsträgern ist auf den Blick in das Flugfeld ausgerichtet, wo sogenannte „Ereignisfelder“ die Geschichte von Tempelhof in einer topologischen Disposition markieren. Raffinierte optische Überschneidungen, welche in Analogie zu den Positionslichtern der Flugzeuge entwickelt sind, ergänzen das Konzept einer attraktiven, spielerischen Vermittlung der Geschichte. Das Projekt beeindruckt mit einer gestalterisch überzeugenden Synthese eines radikal zeitgenössischen und zugleich zurückhaltenden Umgangs mit dem Baudenkmal Tempelhof. Wie weit die einzelnen Komponenten der Vermittlung von Geschichte sinnvoll umgesetzt werden könnten, wäre noch zu überprüfen. Die hervorragende visuelle Darstellung des Projekts in allen Teilen stimmt optimistisch.“ Die weitere Beauftragung erfolgt auf der Grundlage eines anschließenden Verhandlungsverfahrens (nach Vergabeverordnung VgV) mit den beiden Preisträgern. Am 15. Mai 2018 ist eine öffentliche Bürgerveranstaltung vorgesehen. Bildmaterial zum Siegerentwurf finden Sie unter folgendem Link. Bitte beachten Sie das copyright. Weitere Informationen:PressearchivPressestelle
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