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Presse und AktuellesWem gehört der öffentliche Raum?25.06.15, Pressemitteilung In Workshops unter der Leitung von Gehl Architects werden neue Ideen für Berlin entwickelt Das Wachstum Berlins verändert auch die Ansprüche, Verhaltensweisen und die Mobilität in der Stadt. Die stadträumliche Entwicklung stellt Gesellschaft, Politik und Verwaltung vor große Herausforderungen bei der zukünftigen Gestaltung des öffentlichen Raums. Um hierfür neue Impulse zu geben und dabei über den Berliner Horizont hinauszuschauen, hat die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt zwei Workshops initiiert, in denen exemplarisch neue Ideen zum Umgang mit diesen Herausforderungen entwickelt werden sollen. Dies geschieht gemeinsam mit vielen Beteiligten und Experten. Der erste Workshop hat sich Dienstag und Mittwoch mit einem Abschnitt der Schönhauser Allee in Pankow befasst. Diese gilt als Prototyp für viele in Berlin genutzte Hauptverkehrsstraßen in Gründerzeitquartieren. Der zweite Workshop beschäftigt sich mit einer ganz anderen Art von städtischem Raum, dem Bereich um die Kreuzung Messedamm/Masurenallee/Neue Kantstraße in Charlottenburg. Dort gibt es mit der dynamischen Entwicklung am ZOB, der aktuellen Diskussion um die Zukunft des ICC oder der Fußgängerunterführung sehr komplexe Rahmenbedingungen und Probleme. In dem Experten-Workshop sollen Ideen und Visionen entwickelt werden, wie dieser wichtige städtische Raum, der für viele Besucherinnen und Besucher das Eingangstor zur Stadt ist, zukünftig aussehen soll. Ohne bereits eine konkrete Planung vorzulegen, soll diskutiert werden, welche ersten kleinen Schritte zur Verbesserung der Situation möglich sind. Geleitet werden diese Workshops vom renommierten Kopenhagener Planungsbüro Gehl Architects, die weltweit bis hin zum Times Square in New York oft spektakuläre, aber immer am Machbaren orientierte und prozesshaft erarbeitete Umgestaltungen öffentlicher Räume zur Erhöhung der Lebensqualität entwickelt und umgesetzt haben. Hintergrundinformationen zu den Workshops und Gehl Architects: Gehl Architects gelten als DIE internationalen Experten für die Gestaltung öffentlicher Räume mit menschlichem Maßstab als Kern von lebenswerten Städten. Das Unternehmen wurde vor 15 Jahren von dem bekannten Stadtplaner Jan Gehl und Helle Søholt gegründet, der heutigen Chefin, die auch als Referentin beim „Stadtforum“ am 22.06.2015 auftrat. Seit mehr als 40 Jahren befasst sich das Büro damit, die Qualität von Plätzen, Straßen und ganzen Stadtvierteln zu verbessern – stets die Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner vor Augen. Selbst Millionenstädte werden im Detail betrachtet und es werden Mittel und Wege gefunden, um unwirtliche Stadtlandschaften zum Wohle der Stadtbevölkerung zu verändern. Das Unternehmen berät Kommunen bei Stadtentwicklungsprojekten. Ziel ist es, die städtebauliche Qualität für die Bewohnerinnen und Bewohner – vor allem Fußgänger und Radfahrer – zu verbessern. Stadtraum soll stets mit der Geschwindigkeit eines Fußgängers erlebt werden. „Wo gegangen, geredet, gestoppt, geschaut, gesessen und gespielt wird, dort ist eine Stadt lebendig“, so Gehl. Nur so könne es gelingen, eine schnell wachsende Stadt zu einer „Stadt für Menschen“ zu machen. Ziel der von Gehl Architects geleiteten Workshops ist es, mit Blick auf das sich wandelnde Mobilitätsverhalten in Berlin und den daraus resultierenden geänderten Ansprüchen an den öffentlichen Raum über neue Möglichkeiten der Straßenraumgestaltung nachzudenken. Anhand zweier konkreter Fallbeispiele in Pankow (hochfrequentierte Innenstadtstraße in der Gründerzeit-Bebauung, hier: Schönhauser Allee) und Charlottenburg-Wilmersdorf („autogerecht“ ausgebauter Straßenraum der 1960/70er Jahre, hier: Knoten Kantstraße/Messedamm/Masurenallee), die exemplarisch für ähnliche Situationen im Stadtgebiet stehen, sollen zum einem langfristige, visionäre Perspektiven entwickelt, andererseits aber auch kurzfristig umsetzbare Maßnahmen in den Blick genommen werden. Zu den jeweils 20 – 25 Teilnehmern der Workshops, die durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt gemeinsam mit zwei Bezirken initiiert wurden, gehören zahlreiche bezirkliche bzw. lokale Akteure. Der Workshop zur Schönhauser Allee beleuchtete einen Abschnitt im Bereich der S- und U-Bahn-Station „Schönhauser Allee“. Hier liegt durch unterschiedliche verkehrliche und nicht-verkehrliche Nutzungen ein hoher Druck auf dem urbanen öffentlichen Raum. Wie kann knapper öffentlicher Raum so organisiert werden, dass er den unterschiedlichen Nutzungsanforderungen besser gerecht wird und sich die Lebens- und Aufenthaltsqualität insgesamt erhöht? Der zweite Workshop richtet den Blick auf den Kreuzungsbereich zwischen der S-Bahn-Station Messe Nord/ICC und dem Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB). Der Bereich ist Entree der Stadt und prägt als Messestandort auch das Gesicht der Stadt. Er wird derzeit städtebaulich und verkehrlich den Anforderungen an ihn nur bedingt gerecht, insbesondere auch im Hinblick auf die Führung des Fußgängerverkehrs. In dem Workshop geht es unter anderem um eine integrierte Sicht auf Nutzungen, Städtebau und Verkehr sowie um ein Update des Straßenraums, auch unter Einbeziehung der unbefriedigenden Situation mit der Fußgängerunterführung. Weitere Informationen:PressearchivPressestelle
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