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Presse und AktuellesTegel wird olympisch – Das Olympische und Paralympische Dorf im Kurt-Schumacher-Quartier23.02.15, Pressemitteilung Das Kurt-Schumacher-Quartier (KSQ) in Tegel ist der ideale Standort für das Olympische und Paralympische Dorf. Auf einer landeseigenen Fläche hat Berlin die Möglichkeit, ein zeitgemäßes olympic village zu bauen, das nach den Spielen als ein völlig neues Wohngebiet den Berlinerinnen und Berlinern zur Verfügung stehen wird. Das Olympische Dorf bietet Platz für ca. 17.500 Athleten und Offizielle und liegt zentral zu den wichtigsten Sportstätten der Stadt. Bis zum Olympiastadion beträgt die Fahrtzeit ca. 15 Minuten. Die Errichtung eines Olympischen Dorfes muss den Vorgaben des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) entsprechen. Neben der Unterbringung der Athleten müssen drei Teilbereiche geschaffen werden: 1. Die "Plaza" Diese ca. 1,7 ha große Fläche ist der repräsentative Haupteingang zum Dorf. Hier können sich Bewohnerinnen und Bewohner des Dorfes mit Besuchern und Journalisten treffen. Zur Plaza gehören ein "Welcome Center", ein "Guest Pass Center" und ein Amphitheater. 2. Die "Residential Zone" Auf dem Großteil der Flächen entstehen Wohnungen, Infrastruktureinrichtungen, Grün- und Erschließungsflächen. Insgesamt entstehen 5.000 normale Wohnungen, die während der Olympischen und Paralympischen Spiele temporär und entsprechend den Kriterien des IOC belegt werden. Hiervon müssen mindestens 25 % barrierefrei sein und den Anforderungen der Paralympischen Spiele gerecht werden. Innerhalb der "Residential Zone" befinden sich zahlreiche Infrastruktur-Einrichtungen des täglichen Bedarfs: Hauptspeisesaal (Main Dining Hall), Poliklinik, Fitness Center, Büros, Sportinformations-Zentrum, multireligiöses Zentrum ("Multi-Faith-Center"), Erholungsflächen etc. 3. Die "Operational Zone" Die Operational Zone dient der Erschließung und Versorgung des Dorfes (Akkreditierung der Athletinnen und Athleten, Wäscherei, Sicherheit, Parkplätze etc.). Zusätzlich ist ein ca. 8 ha großer Grünstreifen westlich des KSQ vorgesehen. Er trennt den benachbarten Forschungs- und Industriepark ("Urban Tech Republic") vom Olympischen und Paralympischen Dorf. Das temporäre Olympische Dorf wird zum dauerhaften Wohngebiet Die Planung des KSQ zielt auf eine sinnvolle Nachnutzung weit über die Olympischen Spiele hinaus. Die soziale Wohnungsmarktpolitik des Landes greift auch in Tegel: 25 bis 50 % der Wohnungen werden – je nach Bauträger – gefördert und als Sozial- bzw. Studentenwohnungen gebaut. Für einen kleinen Teil der Wohnungen ist ein Baukastensystem denkbar, mit dem die relativ kleinen Wohnungen für die Athletinnen und Athleten nach den Spielen zu größeren Einheiten zusammengefasst werden können. Rund ein Viertel der Wohnungen wird so ausgestattet, dass sie den Anforderungen des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC) entsprechen. Diese Wohnungen können später für ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen genutzt werden. Die temporären Infrastrukturen sollen von Anfang an so geplant werden, dass sie nachher auch dauerhaft genutzt werden können, etwa für Schulen und Kindergärten. Auch die Sportanlagen sollen nachhaltig geplant werden. Im nördlichen Bereich des heutigen Flughafengeländes werden zum Beispiel temporäre Sporthallen und -plätze gebaut. Ein Teil dieser Sportanlagen kann nach den Spielen weiter genutzt werden. Sie böten ein attraktives Sport- und Freizeitangebot für das gesamte Areal und dessen Umgebung. In Tegel entsteht das smart olympic village Nach der Schließung des Flughafens Tegel soll auf dem 480 ha großen Gelände im Terminal, den Hangars und deren Umfeld (ca. 220 ha) ein Industriepark mit Forschung und Lehre, Entwicklung und Produktion entstehen – die "UrbanTechRepublic". Insgesamt sollen dort über 15.000 Arbeitsplätze entstehen. Hinzu kommen noch über 200 ha des ehemaligen Flugfeldes, die als Freifläche zur Erholungsnutzung erhalten bleiben. Die Nähe zur "Urban Tech Republic" erzeugt Synergien, die in die Entwicklung des Olympischen und Paralympischen Dorfes einfließen werden: Durch den Einsatz urbaner Technologien (Wasser, Energie, Werkstoffe, Recycling, Mobilität sowie Informations- und Kommunikationstechnologien, IKT) sollen alle Gebäude ressourcenschonend ausgestattet und energetisch optimiert werden. Über eine Vernetzung durch übergreifende Mess- und Steuerungstechnologien im Sinne einer "Smart City" wird das Ziel einer vollständigen CO2-Neutralität umgesetzt. Die Kriterien des nachhaltigen Bauens während der Planung und Realisierung eines "Smart Olympic Village" sollen durch ein renommiertes, unabhängiges Institut begleitet und zertifiziert werden. Zeitplan und Kosten Das Land Berlin wird im ersten Halbjahr 2016 einen städtebaulichen Wettbewerb durchführen und das Ergebnis bis Ende 2017 in Planungsrecht umsetzen. Mit den Erschließungsarbeiten kann dann im Jahr 2018 begonnen werden. Der Bau der Wohnhäuser und sozialen Infrastruktur soll 2019/2020 beginnen. Die Kosten für die Errichtung des Wohngebietes mit den ca. 5.000 Wohnungen schätzt das Land Berlin auf ca. 1 Mrd. Euro, die Kosten werden von den Wohnungsbaugesellschaften und den weiteren Investoren übernommen. Die nachnutzbaren Einrichtungen, Funktionsgebäude und Erschließungsanlagen kosten ca. 245 Mio. Euro. Die Kosten für die Errichtung und den Rückbau temporärer Gebäude betragen schätzungsweise 145 Mio. Euro; diese Kosten werden vom IOC getragen. PressearchivPressestelle
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