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Presse und AktuellesEröffnung der Wanderausstellung des Dokumentationszentrums Prora: Das 'Paradies' der 'Volksgemeinschaft' – Das KdF-Seebad in Prora und die deutsche 'Volksgemeinschaft'08.11.12, Pressemitteilung Im Flughafengebäude Tempelhof wird am 15. November, um 18.00 Uhr, die Wanderausstellung "Das 'Paradies' der 'Volksgemeinschaft' Das KdF-Seebad in Prora und die deutsche 'Volksgemeinschaft'" des Dokumentationszentrums Prora auf Rügen eröffnet. Die Ausstellung beschäftigt sich mit dem Thema NS-Großanlagen und soll einer Mythenbildung durch rechtsextreme Gruppen entgegenwirken. Der Umgang mit den monumentalen baulichen Anlagen aus der Zeit der nationalsozialistischen Terrorherrschaft ist nicht nur in Berlin Tempelhof eine komplexe Herausforderung. Auf Anregung des Initiativkreises "Nachdenken über NS-Großanlagen", dem neben dem Dokumentationszentrum Prora u.a. die Akademie der Künste Berlin-Brandenburg und die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt angehören, zieht die Präsentation eine historische Verbindungslinie zwischen den Denkmalkomplexen an der Ostsee und dem Großflughafen in Berlin. Zur Eröffnung der Ausstellung sprechen die Präsidentin des Landtages von Mecklenburg-Vorpommern, Sylvia Bretschneider, Rainer Klemke, Museums- und Gedenkstättenreferent der Senatskanzlei Berlin, Manfred Kühne von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Berlin, und Prof. Dr. Wolfgang Benz für das Dokumentationszentrum Prora. Das KdF-Seebad Rügen gehört zu den Großanlagen aus der NS-Zeit, die großes Interesse in der Öffentlichkeit finden, ein großes didaktisches Potenzial haben, und trotzdem ein Schattendasein führen. Nach dem Willen der Nationalsozialisten sollte dieses 4,5 km lange Gebäude in Prora 20.000 Menschen gleichzeitig die Möglichkeit geben, einen Badeurlaub an der Ostsee zu verbringen. Mit Kriegsbeginn wurden die Bauarbeiten am bereits fertig gestellten Rohbau allerdings beendet. Das Bauprojekt wurde nie vollendet, das Gelände während und nach dem 2. Weltkrieg bis 1990 militärisch genutzt. Die Präsentation, eine Kurzfassung der Dauerausstellung "MachtUrlaub" des Dokumentationszentrums Prora, dokumentiert die Bau- und Nutzungsgeschichte des "KdF-Seebades Rügen" und analysiert dessen Bedeutung im Kontext der Arbeits- und Sozialgeschichte des nationalsozialistischen Deutschlands. Daneben erläutert sie das nationalsozialistische Modell der vorgeblich egalitären, so genannten Volksgemeinschaft und stellt die sie prägenden Massenorganisationen "Deutsche Arbeitsfront" und "Kraft durch Freude" vor. Durch die Gegenüberstellung der Propaganda dieser Institutionen und der sozialen Realität im "Dritten Reich" werden die angeblich "guten Seiten" des Nationalsozialismus entzaubert. Das Dokumentationszentrum befindet sich auf dem Gelände des unvollendeten KdF-Seebades Rügen in Prora bei Binz. Zur Ausstellungseröffnung am 15.11. 2012 um 18:00 Uhr lädt die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt alle Interessierten herzlich ein. Die Präsentation der Ausstellung für die Öffentlichkeit erfolgt vom 17.11. bis 19.11. 2012 in der Zeit von 10:00 bis 18:00 Uhr. Ausstellungsort: Alte Zollgarage im ehemaligen Flughafen Tempelhof, Platz der Luftbrücke, 10965 Berlin. Der Zugang ist über den Seitenhof links vom Haupteingang des Zentralflughafens zu finden. Der Eintritt ist frei. Die Ausstellungseröffnung am 15. November bildet zugleich den Auftakt für ein zweitägiges Expertentreffen zum Umgang mit NS-Großanlagen heute mit Fachleuten und Gutachtern aus dem ganzen Bundesgebiet. Erwartet werden Empfehlungen und Vorschläge zum kommenden Themenjahr ZERSTÖRTE VIELFALT - Berlin in der Zeit des Nationalsozialismus und zum Tag des offenen Denkmals 2013, den die Deutsche Stiftung Denkmalschutz am 8. September 2013 unter den Titel "Jenseits des Guten und Schönen: Unbequeme Denkmale?" gestellt hat. Geplant ist aus diesem Anlass eine internationale Fachkonferenz, die sich der Erhaltung und Erschließung von großflächigen Denkmalkomplexen der NS-Zeit in Europa widmet und ihre Einbeziehung in die städtebauliche Entwicklung, Landespflege und Landesplanung diskutieren soll. Auf dem vorbereitenden Expertentreffen werden unter anderem verschiedene Großprojekte des NS-Systems und Strategien zum erhaltenden Umgang vorgestellt. Hierzu zählen das Reichsparteitagsgelände in Nürnberg, das Gelände des Reichserntedankfestes bei Hameln am Bückeberg, die ehemalige Ordensburg bei Vogelsang, die Anlagen für das Seebad Prora und natürlich der Veranstaltungsort selbst. Weitere Informationen:PressearchivPressestelle
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