Verhalten im Brandfall |
Presse und AktuellesNeubau des Ostflügels des Naturkundemuseums wird den Nutzern übergeben13.09.10, Pressemitteilung Am 3.2.1945 zerstörte eine Bombe große Teile des Ostflügels des 1885-1889 nach Plänen des Landesbaumeisters und späteren Baurates August Tiede errichteten Naturkundemuseums. Im Rahmen der Grundinstandsetzung des Museums wurde zunächst mit der Teilerneuerung von Ausstellungsbereichen, insbesondere des Sauriersaals, begonnen. 1995 gewannen Diener & Diener Architekten den Architekturwettbewerb. Seit Mitte 2005 begleitete die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung die Planungen für den Neubau des Ostflügels und die Sanierung der Kopfbauten. Am 21.1.2008 begannen die Bauarbeiten zur Wiederherstellung dieses Gebäudeteils als erster Bauabschnitt und am heutigen Montag wird der neuerrichtete Ostflügel dem Museum zur Nutzung übergeben. Senatsbaudirektorin Regula Lüscher: Der Ostflügel ist ein gelungenes Beispiel dafür, dass etwas Zerstörtes nicht einfach nachgebaut werden muss, sondern dass etwas Neues geschaffen werden kann, an dem das Zerstörte noch wahrnehmbar ist. Die wertvollen Sammlungen erhalten damit wieder einen würdigen Rahmen und die Mitarbeiter des Museums bessere Arbeitsbedingungen. Die Museumsbesucher haben nun endlich die Möglichkeit, in dem großen zweigeschossigem Saal einen Teil der in 80000 l Alkohol aufbewahrten Präparate zu sehen. Dieser Saal wird sicherlich neben dem Sauriersaal ein weiteres Highlight und Besuchermagnet des Museums werden. Besonders freue ich mich natürlich, dass bei der Baumaßnahme der Kostenrahmen von 29,6 Mio. unterschritten werden konnte. Während der Wettbewerbsentwurf noch den Abriss der Ostfassade der Kriegsruine und einen Neubau an ihrer Stelle mit einer geschlossenen Ziegelsteinfassade vorsah, wurde von Diener & Diener Architekten im Zuge der Vorplanung ein einzigartiges architektonisches Konzept entwickelt. Die noch vorhandenen Fassadenteile an der Ostseite werden erhalten und in die neue Fassade integriert. Mittels Silikonformen wurden die alten Fassadenelemente neu gegossen und ergänzen den Bestand. Dieses Verfahren wurde wahrscheinlich weltweit erstmalig für den Bau einer Fassade angewendet. Alle Beteiligten und insbesondere die ausführende Firma betraten hierbei völliges Neuland. Das Silikon musste per Hand aufgetragen werden und die Form nach dem Trocknen wieder abgezogen werden. Der Transport der bis zu 42 t schweren Betonelemente erfolgte wegen ihrer Größe nachts mit Polizeibegleitung. Das Fugenbild der Betonteile sollte ohne Versatz in die gemauerte Fassade übergehen, es musste millimetergenau gearbeitet und produziert werden. Die zuständigen Behörden stellten die neusten Sicherheitsanforderungen an den Brand- und Explosionsschutz. So müssen alle Räume der Nasssammlung auf eine Temperatur unterhalb des Flammpunktes des Alkohols auf 15°C gekühlt werden. Das erfolgt mittels einer Bauteilkühlung im Wand -und Deckenbereich. Ferner musste für den Brandfall eine Gaslöschanlage eingebaut werden. Die elektrischen Anlagen und die Beleuchtung wurden explosionsgeschützt ausgeführt. Alle Zugangstüren einschließlich der alten nachgebauten Türen mussten von der Bauaufsicht eine Zulassung im Einzelfall erhalten. Die Decken und Fußböden wurden zum Schutz des Grundwassers alkoholdicht ausgeführt. Das alles erschwerte den Weg zu den heute gestalterisch befriedigenden Lösungen, z.B. für die Vitrinenbeleuchtung. Im Dachgeschoss des Neubaus befinden sich die Präparationsräume und Werkstätten, in den anderen Geschossen weitere Teile der Nasssammlung und im Untergeschoss werden die Großpräparate aufbewahrt. Im Altbau des sogenannten Kopfbau Süd ist die Verwaltung untergebracht, im Kopfbau Nord befinden sich überwiegend Arbeitsräume, Labore und Trockensammlungen. Über den Dioramensaal im Erdgeschoss des Kopfbau Nord, und den mit Mitteln aus dem K2- Programm renovierten Primatensaal des Kopfbau Süd, gelangt man in die Nasssammlung im Ostflügel. Zur Zeit wird durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung der 2. Bauabschnitt vorbereitet. Noch in diesem Jahr wird der Planungsbeginn sein. Der 2. Bauabschnitt, ein etwa kreuzförmiger Bereich, umfasst die östlichen Teile des Zentralbaus des Gebäudeensembles und stellt die Verbindung zum jetzt sanierten Kopfbau Süd des Ostflügels dar. PressearchivPressestelle
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