Verhalten im Brandfall |
Presse und AktuellesLieske und Krautzberger zum Waldzustand in Berlin-Brandenburg 2009: „Dem Wald geht es wieder besser“20.01.10, Pressemitteilung Brandenburgs Forstministerin Jutta Lieske und die Berliner Staatssekretärin für Stadtentwicklung, Maria Krautzberger, haben heute auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin den aktuellen Waldzustand der Bundesländer Brandenburg und Berlin vorgestellt. Der Kronenzustand ist der beste seit Beginn der Erhebung 1991. Auch der Holzvorrat ist weiter gestiegen. Der Kronenzustand ist ein Kriterium zur Einschätzung der Vitalität der Bäume. Lieske und Krautzberger: Der aktuelle Bericht weist hier für die Region Berlin - Brandenburg die besten Daten seit Beginn der Waldzustandserhebung auf. Über zwei Drittel der Waldfläche sind ohne Schäden. Dieses Ergebnis wird jedoch durch den guten Kronenzustand der Kiefer in Brandenburg dominiert und stellt sich zwischen den Bundesländern und auch den Baumarten differenzierter dar. Brandenburg In Brandenburg wurde 2009 das Netz der Waldzustandserhebung an das Aufnahmenetz der Bundeswaldinventur gekoppelt. Damit wird eine Grundforderung von Bund und EU zur Vereinheitlichung der Aufnahmesysteme des Waldmonitorings umgesetzt. Gleichzeitig wurde aus Kostengründen die Aufnahmedichte deutlich reduziert. Damit kann weiterhin ein Überblick über die Situation der Wälder in Brandenburg gegeben werden, ohne jedoch für einzelne Regionen Aussagen machen zu können. In Brandenburg wurden 2009 nur 6 Prozent der Waldfläche mit deutlichen Schäden aufgenommen. Das ist sehr viel weniger Fläche als im Vorjahr. Der Anteil ungeschädigter Waldfläche liegt gegenwärtig bei 69 Prozent, während in den Vorjahren der Anteil nur etwa ein Drittel betrug. Dieses gute Ergebnis ist auf den sehr guten Vitalitätszustand der Kiefer zurückzuführen. Nur knapp 3 Prozent weisen deutlich geschädigte Kronen auf. 74 Prozent sind ohne Schäden. Zum letzten Mal war 1999 ein nur annähernd gutes Ergebnis mit 57 Prozent ohne Schäden zu verzeichnen. Bei den Laubbäumen spiegelt sich dieses gute Ergebnis nicht wieder. Die Buchen weisen seit 2004 ein erhöhtes Schadniveau auf, welches auch im letzten Jahr bestehen blieb. Der Anteil deutlicher Schäden lag in den letzten Jahren immer bei einem Drittel. Auf Grund der geringen Stichprobe ist jedoch für die Buchen in Brandenburg keine repräsentative Aussage für 2009 möglich. Das Sorgenkind in Brandenburgs Wäldern bleibt die Eiche. Nach dem im Jahr 2004 fast jede zweite Eiche erheblich geschädigt war, geht der Anteil der deutlichen Schäden seit 2007 wieder zurück. Die deutlichen Schäden liegen 2009 zwar noch bei 26 Prozent. Der Anteil ohne Kronenschäden stieg aber erstmals seit 2004 wieder auf über ein Drittel. Berlin Für den Gesamtbestand gab es 2009 gegenüber 2008 keine Veränderungen. Der Trend in Richtung leichte Verbesserungen hält seit 2004 an. 2008 war gegenüber 2007 ein weiterer geringfügiger Rückgang der deutlich geschädigten Waldfläche um 3 Prozentpunkte auf 29 Prozent zu verzeichnen, der auch 2009 gehalten wurde. Nur 16 Prozent aller Bäume weisen keine Schadsymptome auf. Das sind 6 Prozentpunkte mehr als 2007. Die mittlere Kronenverlichtung verharrt seit den letzten sechs Jahren auf nahezu unveränderten 25 Prozent. Bei den Kiefern sanken in 2009 die deutlichen Schäden weiter auf nunmehr 16 Prozent. Das sind zwar 8 Prozentpunkte weniger als 2008, aber immer noch fünfmal so viele wie in der Gesamtregion. Der Anteil der gesunden Kiefern (Schadstufe 0) stieg seit 2004 kontinuierlich auf 20 Prozent. Ganz anders sieht die Situation der Eichen aus, die mit fast 20 Prozent Waldflächenanteil in Berlin eine besondere Bedeutung haben. Ihr Kronenzustand zeigt seit dem Hitzesommer 2003 eine deutliche Verschlechterung. Fast drei Viertel aller Eichen wiesen zum Erhebungszeitpunkt deutliche Schäden auf. Gesunde Eichen (2 Prozent) sind praktisch kaum noch zu finden. Damit ist ein weiterer Anstieg der Eichenschäden in Berlin festzustellen. Traubeneichen zeigen dabei weniger Schäden als Stieleichen. Waldschutz - Waldinventur Auch wenn es dem Wald momentan relativ gut geht, ist die Gefahr, die von einer Massenvermehrung von Schädlingen ausgeht, nicht zu unterschätzen. Die Anforderungen an das Risikomanagement des Waldschutzes steigen. Für den Einsatz von Pflanzenschutzmittel ist eine fundierte Prognose die wichtigste Grundlage. Klimaänderung und Witterung können das Auftreten von Schädlingen, wie es zurzeit bei dem Eichenprozessionsspinner aktuell beobachtet wird, begünstigen. Ein zusätzlicher Gefährdungsfaktor für Wälder ist die Globalisierung des Handels und Verkehrs und das damit enorm gestiegene Risiko der Einschleppung von Schadorganismen. 2008 wurde in Brandenburg eine Waldinventur durchgeführt. Die Holzvorräte stiegen danach in den letzten sieben Jahren um 10 Prozent an. Der durchschnittliche Holzvorrat liegt mit 263 Kubikmeter je Hektar um 20 Prozent unter dem Bundeswert. Mit fast 260 Millionen Kubikmeter Holz hat Brandenburg bundesweite Bedeutung für den Holzsektor. Der Anteil der Kiefer beträgt dabei 73 Prozent. Wirtschaft und Private nutzen jährlich etwa 3,7 Millionen Kubikmeter Holz. Der Anteil von Totholz, als ein wichtiger Indikator für eine ökologisch verträgliche Waldbewirtschaftung, ist auf 12 Kubikmeter je Hektar angestiegen. Weitere Informationen:PressearchivPressestelle
Pressesprecher
Tel.: 030 90139-4040Martin Pallgen Fax: 030 90139-4041 E-Mail: pressestelle@ senstadt.berlin.de Pressearchiv
Pressemitteilungen, die vor dem 01.01.2022 veröffentlicht wurden, liegen im Verantwortungsbereich der ehemaligen Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen bzw. ihrer Vorgängerbehörden.
Kontakt |