Verhalten im Brandfall |
Presse und AktuellesWirkung von Dialog-Displays untersucht25.02.09, Pressemitteilung Autofahrer halten sich in der Stadt eher an eine Geschwindigkeitsbegrenzung, wenn ein sogenanntes Dialog-Display sie mit einem freundlichen "Danke" belohnt oder einem dezenten "Langsam" ermahnt. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung, die die Unfallforschung der Versicherer (UDV) in Berlin durchgeführt hat. Senatorin Ingeborg Junge-Reyer: "Das Dialog-Display hat seine Wirksamkeit bewiesen. Es gelingt uns, mit Hilfe dieser "weichen Maßnahme" und ohne Sanktionen die Verkehrsdisziplin deutlich zu verbessern. Dialog-Displays leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer." Mit Dialog-Displays werden zwei unterschiedliche Messungen durchgeführt. Zunächst wird die Eingangsgeschwindigkeit eines Kfz gemessen. Je nach Höhe dieser Geschwindigkeit wird dem Fahrer auf einem Display mit "Danke" in grüner Schrift die Einhaltung der vorgegebenen Höchstgeschwindigkeit angezeigt. Hat der Fahrer die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschritten, so wird auf dem Display die Aufforderung "Langsam" in roter Schrift angezeigt. In einem Abstand von ca. 30 m nach der ersten Messung wird eine zweite Messung durchgeführt. Hier wird nun geprüft, ob der Fahrer auf die Anzeigen auf dem Display reagiert hat. Hält sich der Fahrer an die zulässige Höchstgeschwindigkeit, so erscheint auf dem zweiten Display ein "Danke". Überschreitet er diese, erscheint die Aufforderung "Langsam". Überhöhte Geschwindigkeiten sind eine der Hauptunfallursachen im Berliner Stadtverkehr. Die Gefahr, dass ein Fußgänger im Falle einer Kollision mit einem Kfz bei 30 km/h getötet wird, liegt statistisch bei 18 %. Sie verdoppelt sich nahezu bei einer Erhöhung um 10 km/h und vervierfacht sich bei einer Kollisionsgeschwindigkeit von 50 km/h. Ergänzend zu den Geschwindigkeitskontrollen der Polizei versucht die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung deshalb seit 2004 mit "weichen Maßnahmen", das heißt durch Verkehrserziehung ohne Sanktionen, die gefahrenen Geschwindigkeiten zu verringern. Die Wirkung von Dialog-Displays wurde bisher in Teilen der Fachwelt kritisch beurteilt. Deshalb hat die UDV in Berlin eine Untersuchung zur Wirkung von Dialog-Displays durchgeführt. Entsprechende Messungen wurden an insgesamt acht Dialog-Displays an vier Standorten in Mitte (Luisenstraße), Neukölln (Silbersteinstraße) und Steglitz-Zehlendorf (Ostpreußendamm und Königin-Luise-Straße) durchgeführt. Ausgewertet wurden dabei über 9,4 Millionen Geschwindigkeitsmesswerte zum Geschwindigkeitsverhalten von motorisierten Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern. Neben den reinen Geschwindigkeitsmessungen wurden zusätzlich an den zwei Standorten in der Silbersteinstraße und dem Ostpreußendamm Fußgängerinnen und Fußgänger zu ihrer Wahrnehmung des Fahrverhaltens der Kraftfahrer und ihrem Sicherheitsgefühl beim Überqueren der Straße befragt. Die wichtigsten Ergebnisse der Untersuchung sind:
Schließlich hat die Untersuchung auch gezeigt, dass Dialog-Displays nur wirken, solange sie aktiv sind. Nach Abbau der Geräte kehren die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer wieder zu ihrem ursprünglichen Verhalten zurück. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung hat bis heute 84 Dialog-Displays beschafft. Die Kosten hierfür beliefen sich auf 480.000 €. Über den Einsatz der Dialog-Displays entscheiden die Bezirke eigenverantwortlich. Die Dialog-Displays können dabei insbesondere im innerörtlichen Bereich zur Sicherung von sensiblen Stellen wie Fußgängerüberwegen, Schulen, Senioreneinrichtungen oder Kitas zum Einsatz kommen. PressearchivPressestelle
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