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Presse und AktuellesReste eines der ältesten Häuser Berlins gefunden15.10.08, Pressemitteilung Das Landesdenkmalamt Berlin kann einen weiteren bedeutenden Grabungsfund melden: Die Archäologen haben am Schlossplatz in Berlin-Mitte Reste eines der ältesten Häuser Berlins gefunden. Wissenschaftler datieren ein Bauholz auf das Jahr 1183, ungefähr fünfzig Jahre vor der ersten urkundlichen Erwähnung Berlins. Damit ist für die stadtgeschichtliche Gründung von Berlin und Cölln ein ungewöhnlich frühes Datum gewonnen worden. "Das nun ermittelte Datum ist für die Erforschung der frühen Besiedlung Berlins von herausragender Bedeutung", sagte Senatsbaudirektorin Regula Lüscher. Das Fundstück stammt aus einem aus Holz errichteten Hauskeller. Dessen verbrannte Überreste befanden sich vor dem Westabschluss der ehemaligen Domkirche am nördlichen Ende der Breiten Straße. Sie wurden in einer Tiefe von 3,5 m unter dem heutigem Niveau entdeckt. Das Gebäude über dem Keller war vermutlich als Vierpfostenbau errichtet worden (an jeder Ecke ein Pfosten). Die im Boden erhaltenen Spuren legen den Schluss nahe, dass die Wände des Kellers aus senkrecht und eng gestellten Holzplanken bestanden, die in einen Schwellenrahmen eingelassen worden waren. Von zwei Stellen in Alt-Cölln, die relativ weit voneinander entfernt liegen, sind nun Daten aus dem letzten Drittel des zwölften Jahrhunderts überliefert. Im gleichen Zeitraum entstanden auch die städtischen Siedlungen in Spandau und Köpenick. Für die Archäologen im Landesdenkmalamt Berlin ergeben sich daraus interessante Fragen: Stehen hinter den annährend zeitgleich verlaufenden Prozessen in Spandau, Köpenick und Alt-Cölln die selben Gründungsväter? Und fanden auch im benachbarten Alt-Berlin vergleichbare Prozesse statt? Dazu Senatsbaudirektorin Regula Lüscher: "Die in Kürze in Verbindung mit dem Bau der U-Bahnlinie U 5 beginnenden Grabungen im Bereich von Alt-Berlin liefern möglicherweise weitere Funde, die dazu beitragen können, den Prozess der Herausbildung Alt-Berlins zu erhellen." Die Altersbestimmung anhand der Fällungsjahre von Bäumen (Dendrodatierung) erfolgte im Dendrolabor des Deutschen Archäologischen Instituts. Diese Methode ist ein für das hohe Mittelalter besonders geeignetes Mittel, den Zeitpunkt der Herstellung eines von Menschenhand geschaffenen Gegenstands zu bestimmen. PressearchivPressestelle
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