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Presse und AktuellesKonstruktion der slawischen Burg am Spandauer Burgwall freigelegt29.08.08, Pressemitteilung Rundgang auf der Grabung Spandauer Burgwall 24 Die Archäologen des Landesdenkmalamtes Berlin haben südlich der Spandauer Altstadt weitere Überreste der slawischen Holz-Erde-Burg gefunden. Die ehemalige Burg erstreckt sich zu beiden Seiten der Straße Spandauer Burgwall und schließt die Grundstücke 11 bis 26 ein. Sie hatte eine elliptische Form und erreichte eine Ausdehnung von annähernd 150 m Länge und 80 m Breite. Sie stammt aus der Zeit um 1000 n. Chr. Derartige Burgen waren stets in eine kleinere Haupt- und eine größere Vorburg gegliedert. Im Umfeld solcher Burgen siedelten sich zumeist Handwerker an, wie es die Grabungen am Spandauer Burgwall 2005-2007 belegen konnten. In diesem Jahr wird das Befestigungswerk am Südabschluss der Vorburg untersucht. Hier entsteht ein weiterer Bauabschnitt der Residenz HavelGarten der Bethanien-Diakonissen-Stiftung. Durch die Absenkung des Grundwassers gelangen einmalige Einblicke in die sonst im Wasser liegenden Bauteile des Befestigungswerkes: In Blockbauweise gesetzte und übereinander gestapelte sowie mit Erdreich aufgefüllte Holzkästen, die den Kern des Walles bildeten. Davor lagen zur Stabilisierung der Sohle schräg eingerammte Hölzer. Diese waren gegen das aus dem anschließenden breiten und tiefen Graben eindringende Wasser gesetzt. „Noch nie konnten wir in Berlin ein slawisches Befestigungswerk dieser Größe freilegen“, sagte Landeskonservator Prof. Dr. Jörg Haspel heute bei einem Rundgang über die Grabung. „In vergleichbaren Fällen – etwa auf der Schlossinsel in Köpenick oder in Blankenfelde –mussten wir uns stets mit Anschnitten zufrieden geben“. Um die Bodendenkmale am Spandauer Burgwall komplett ausgraben zu können, arbeiten die Archäologen auch dort, wo nicht gleich anschließend die Neubauten entstehen sollen. Spätere Grabungen wären dort vermutlich ohne großen Erfolg: Das jetzt anstehende sehr große Bauvorhaben erfordert weitreichende Betoneinspritzungen, um den morastigen Baugrund in Wassernähe zu stabilisieren. Es besteht die Gefahr, dass wertvolle archäologische Substanz zerstört würde, ohne dass die Archäologen zuvor dokumentieren konnten. Die heute am Bauzaun eröffnete Ausstellung ist öffentlich zugänglich; sie bietet Informationen über Slawen an Havel und Spree, Forschungen auf dem Burgwall Spandau, Ausgrabungen auf dem Burgwall Spandau 2005-2007 sowie das seit 1.5. laufende Projekt Spandauer Burgwall 2008. PressearchivPressestelle
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