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Presse und AktuellesUmgestaltung des Schlossareals beginnt17.04.08, Pressemitteilung Am Montag, den 21. April 2008, beginnen die Arbeiten zur Umgestaltung des Schlossareals und die Vorbereitungen für weitere archäologische Grabungen auf dem Schlossplatz. Untersucht wird der Bereich des ehemaligen Dominikanerklosters und bisher nicht zugängliche Teile des Schlosses selbst. Auf der Straßenfläche vor dem Staatsratsgebäude, dem früheren Schlossplatz, befand sich das Dominikanerkloster mit der Klosterkirche. Nach einer im Chorgestühl des ehemaligen Dominikanerklosters in Röbel erhaltenen Inschrift wurde es im Jahr 1297 gegründet. Andere schriftliche Quellen zur Gründung des Klosters sind nicht überliefert. Seit 1545 wurden im Chorbereich der Domkirche die brandenburgischen Kurfürsten und 1713 der erste preußische König Friedrich I. bestattet. Im Jahre 1745 erfolgte der Abriss der baufälligen Anlage. Im Boden zurückgeblieben sind die Fundamente von Kloster und Kirche und unzähligen Bestattungen aus dem Kircheninneren und dem umliegenden Kirchhof. Die vorgesehenen Baumaßnahmen eröffnen der Berliner Stadtarchäologie die langerwartete Gelegenheit, diesen Ort zu untersuchen, der für die mittelalterliche Geschichte von Cölln von so großer Bedeutung war. Diese Untersuchungen werden neben den bereits laufenden Grabungen an der Petrikirche unsere Kenntnis der Stadtgeschichte von Cölln wesentlich bereichen. Gleichzeitig soll das Schlossareal auf die künftige herausragende Nutzung durch das Humboldt-Forum vorbereitet werden. Das Berliner Büro relais Landschaftsarchitekten – Preisträger des 2006 durchgeführten Wettbewerbsverfahrens - hat ein Konzept zur Übergangsnutzung der Flächen erarbeitet, um diesen bedeutenden Ort einheitlicher und attraktiver zu gestalten. Der heute wenig einladende, primär zum Parken genutzte Platz, soll bis zur Neubebauung mit dem Humboldt-Forum für die Bewohner und Besucher der Stadt nutzbar und erlebbar gemacht werden. Die Übergangsnutzung besteht aus zwei Hauptkomponenten: der temporären Kunsthalle „White Cube“, geplant von den Architekten Krischanitz & Frank, auf der Schloßfreiheit und der temporären Umgestaltung der westlich des Palastes der Republik befindlichen Freiflächen. Das Freiflächenkonzept sieht begehbare, hölzerne Passagen und verschiedenartige Rasenflächen vor. Neben Schotterrasenflächen ist eine Begrünung mit Spiel- und Sportrasen geplant. Durch das horizontale „hölzerne Baugerüst“ wird die Erschließung und der räumliche Zusammenhalt des Geländes während der Übergangszeit gewährleistet. Nach Beräumung der Fläche von allen überflüssigen „Stadtmöbeln“ und Werbeträgern und der Entfernung der Asphaltdecke erfolgt deren Absenkung um ca. 30 cm. Die als horizontale Struktur über dem gesamten Areal liegenden 2,50 m breiten Holzstege schließen niveaugleich an die Gehwege an und schweben somit etwa 30 cm über dem Gelände. Die archäologischen Grabungsflächen werden von den hölzernen Passagen gerahmt und erschlossen. Der Sockel des ehemaligen Nationaldenkmals wird als herausgehobene Terrasse akzentuiert und steht für kulturelle oder für anderweitige Freizeitaktivitäten zur Verfügung. Die an die Kunsthalle angrenzende vorhandene Treppenanlage des Denkmalsockels erhält quasi als „zweite Haut“ eine hölzerne Sitzstufenanlage, die zum Entspannen und Verweilen einlädt. Die Holzkonstruktionen bestehen aus unbehandeltem Nadelholz (europäische Lärche). Einige Stege sind mit Informationstafeln versehen, die Auskunft über die Geschichte und die Zukunft des Ortes geben. Die Flächen westlich des Palastes der Republik erhalten als neue Oberflächen Schotterrasen, um den temporären Charakter zu verdeutlichen. Er benötigt zudem ein Minimum an Pflege. Die mit Sand verfüllte Palastwanne wird mit einer geringen Neigung in Richtung Spree modelliert und mit Spiel- und Sportrasen begrünt. Hier verflechten sich die hölzernen Stege zu großzügigen Sonnendecks. Die Hauptwege der Holzstege sind behindertengerecht ausgestattet. Die Umsetzung des Konzeptes erfolgt in zwei in sich funktionierenden Abschnitten. Der erste Bauabschnitt umfasst den Bereich westlich des Palastes der Republik bis zum Spreekanal einschließlich der Fläche für die temporäre Kunsthalle, die vom Büro relais Landschaftsarchitekten in das Gestaltungskonzept integriert wurde. Damit wird für die Kunsthalle zugleich ein attraktives Umfeld geschaffen. Die Realisierung des zweiten Bauabschnittes ist abhängig vom Ende der Abrissarbeiten des Palastes der Republik sowie vom tatsächlichen Baubeginn des Humboldt-Forums. Eine Entscheidung ist nicht vor Anfang nächsten Jahres zu erwarten, wenn konkrete Termine für das Humboldt-Forum vorliegen. Für die einzelnen Baumaßnahmen sind folgende Termine vorgesehen: Archäologische Grabungen * Dominikanerkloster Mai 2008 bis Dezember 2008 * Fortsetzung Grabung Schlosskeller April 2009 bis August 2009 Herrichtung der Fläche für die Übergangsnutzung Mai 2008 bis August 2008 Aufstellung der temporären Kunsthalle „White Cube“ Mai 2008 bis September 2008 Mit dem Beginn der Entsiegelung wird die Schlossfreiheit für den Fahrzeugverkehr gesperrt. Für Fußgänger und Radfahrer wird eine Querungsmöglichkeit geschaffen. Die Verkehrführung im Bereich Werderstraße bis Breite Straße ist während der Bautätigkeit jeweils mit einer Fahrspur und einem Gehweg je Richtung gewährleistet. Es ist vorgesehen, im Verlauf der Grabungen die interessierte Öffentlichkeit in einer Bauzaunausstellung über die Geschichte und die Zukunft des Ortes zu informieren. Die Arbeiten werden im Auftrag der DSK Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH in Abstimmung mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung durchgeführt. PressearchivPressestelle
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