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Presse und AktuellesInternationaler Wettbewerb zur Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer ist entschieden13.12.07, Pressemitteilung Seit Jahren erfahren die Einrichtungen der Gedenkstätte Berliner Mauer in der Bernauer Straße – das Mauerdenkmal, das Dokumentationszentrum Berliner Mauer sowie die Kapelle der Versöhnung - einen kontinuierlichen Anstieg der Besucher- Zahlen als Ausdruck eines wachsenden öffentlichen und touristischen Interesses an der Berliner Mauer. Für 2011 werden 450.000 Besucher prognostiziert. Im Rahmen eines Gesamtkonzepts zur Erinnerung an die Berliner Mauer hatte der Senat deshalb im Juni 2006 beschlossen, die Gedenkstätte als zentralen Ort des Gedenkens an die Opfer der Mauer flächenmäßig erheblich zu erweitern und qualitativ auszubauen. Für die Planung dieser Erweiterung hatte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung gemeinsam mit der Senats-Kulturverwaltung, dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und dem Verein Berliner Mauer am 30. Juli einen international offenen Wettbewerb auslobt. Aufgabe dieses Wettbewerbs waren der Neubau eines Informationspavillons an der Bernauer- Ecke Gartenstraße und die Gestaltung des Kernbereichs der erweiterten Gedenkstätte im Abschnitt des Mauerstreifens zwischen Nordbahnhof und Brunnenstraße, der vollständig von Bebauung freigehalten wird, als Open-Air-Ausstellung der Gedenkstätte. Im anschließenden erweiterten Bereich der Gedenkstätte, der bis zum Mauerpark reichen wird, sollen Teilflächen des Mauerstreifens in die Open-Air-Ausstellung einbezogen werden. Am 12. Dezember hat das Preisgericht unter dem Vorsitz der Landschaftsarchitektin Donata Valentien, Direktorin der Sektion Baukunst der Akademie der Künste Berlin, den Wettbewerb entschieden. Alle Preise wurden an Arbeitsgemeinschaften von Berliner Büros vergeben. Sieger ist die Arbeitsgemeinschaft Mola Winkelmüller (Architektur) mit Sinai. Faust.Schroll.Schwarz (Landschaftsplanung) und Christian Fuchs (Ausstellungsgestaltung). Ein zweiter Preis ging an die Gruppe Rother Rother Architekten Designer mit K1 Landschaftsarchitekten, den dritten Preis erhielt die Arbeitsgemeinschaft Dominik Uhrmeister (Architektur) mit bbz Landschaftsarchitekten und Laura Schleussner (Ausstellungsgestaltung). Der vierte Preis wurde an die Arbeitsgemeinschaft Mettler Landschaftsarchitektur mit ENS Architekten und Fischer-Ausstellungsgestaltung vergeben. Mit jeweils einem Ankauf wurden außerdem zwei Arbeiten aus Stuttgart ausgezeichnet. Das Preisgericht würdigte an dem siegreichen Entwurf, dass es der Arbeit gelingt, mit ebenso zurückhaltenden wie überzeugenden gestalterischen Mitteln den gesamten Bereich der Grenzlandschaft an der Bernauer Straße zu fassen und erkennbar zu machen. Er verwendet als Leitmaterial CorTen-Stahl; damit werden authentische Spuren sinnvoll ergänzt sowie Ereignis- und Erinnerungsorte markiert. Dasselbe Material wird für Info-Stelen und den Info-Pavillon verwendet. Mit diesem Material knüpft die Arbeit sowohl an die vorhandene Gedenkstätte an, aber auch an das existierende Informationssystem entlang des übrigen Mauerverlaufs. CorTen-Stäbe entlang der Bernauer Straße, die auf die Stahlarmierungen der Mauerelemente anspielen, lassen das räumliche Bild der Grenzmauer wieder auferstehen; auch die nach Osten gewandte Seite der Grenzanlagen wird durch CorTen-Elemente im Boden markiert. Damit wird die Leere des ehemaligen Todesstreifens gefasst, dessen Fläche selbst als Rasenfläche weitgehend unüberformt bleibt. Neben der räumlichen Fassung des Grenzstreifens besteht der zweite Schwerpunkt der Arbeit in dem angebotenen Informationssystem. Besonders überzeugend ist das sogenannte „Fenster der Erinnerung“ mit dem individuellen Gedenken an die Maueropfer. Der Pavillon bezieht sich stadträumlich durch seine beiden versetzten Ebenen auf den Verlauf der Mauer sowohl an der Bernauer- wie an der Gartenstraße. In Form und Material hat er genügend Prägnanz, um zeichenhaft zu wirken, ohne mit der Gedenkstätte in Konkurrenz zu treten. Senatsbaudirektorin Regula Lüscher zeigte sich erfreut über den ausgewählten Entwurf: „Insgesamt handelt es sich um eine außerordentlich schlüssige Arbeit, die für den Ort und die Funktion der Gedenkstätte ein besonders brauchbares, nachvollziehbares und entwicklungsfähiges Gesamtkonzept anbietet.“ Für den Vorstand des Verein Berliner Mauer, Träger der Gedenkstätte, erklärt Manfred Fischer: „Die Herausforderungen des Wettbewerbs haben zu einem Ergebnis geführt, das für die Gedenkstätte Berliner Mauer ein Gewinn ist. Es ist ein Entwurf mit einem Konzept aus einem Guss, der auf dem Potential des vorhandenen aufbaut.“ Das prämierte Konzept soll nun mit den Wettbewerbsgewinnern zügig weiterentwickelt und realisiert werden. Die erweiterte Gedenkstätte soll schon am 9. November 2009 zum 20. Jahrestag des Mauerfalls in einem bis dahin deutlich fortgeschrittenen Stadium der Realisierung teileröffnet werden. Spätestens am 50. Jahrestag der Errichtung der Berliner Mauer, dem 13. August 2011, soll sie fertiggestellt sein. Für den Ausbau der Gedenkstätte werden (ohne Grundstückskosten) aus Mitteln des Landes Berlin, des Bundes, der Europäischen Gemeinschaft und der Lottogesellschaft 12,6 Mio. Euro zur Verfügung gestellt. Alle 47 eingereichten Wettbewerbsentwürfe werden Ende Januar 2008 ausgestellt. PressearchivPressestelle
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