Verhalten im Brandfall |
Presse und AktuellesSchlüsselübergabe ehemaliges NS-Zwangsarbeiterlager in Niederschöneweide24.08.06, Pressemitteilung Auf dem Gelände des ehemaligen Zwangsarbeiterlagers in Niederschönweide fand heute die feierliche Schlüsselübergabe des Dokumentations- und Forschungszentrums NS-Zwangsarbeit an dessen Träger, die Stiftung "Topographie des Terrors", statt. Senatorin für Stadtentwicklung, Ingeborg Junge-Reyer: "Dieses Projekt ist ein Beispiel gelungenen Zusammentreffens von bürgerschaftlichem Engagement, funktionierender Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichen öffentlichen Institutionen und einer sehr begrüßenswerten Bereitschaft aller Beteiligten, alle auftretenden Schwierigkeiten zu überwinden. Der Umgang mit dem ehemaligen Zwangsarbeiterlager stellte eine besonders verantwortungsvolle Aufgabe dar, denn es galt, eine würdige und an die Vergangenheit mahnende Nachnutzung zu finden. Mit der Errichtung dieses Dokumentations- und Begegnungszentrum zur NS-Zwangsarbeit scheint dies gelungen." Im Zuge der vorbereitenden Untersuchungen für das Sanierungsgebiet Niederschöneweide durch das beauftragte Büro, die Planergemeinschaft Dubach-Kohlbrenner, entdeckten Mitarbeiter der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung 1993 das letzte noch komplett erhaltene Zwangsarbeiterlager der NS-Zeit in Berlin. 1995 wurde das Lager unter Denkmalschutz gestellt. Im Dezember 2004 beschloss der Berliner Senat die Einrichtung einer Dokumentationsstätte am authentischen Ort in Niederschöneweide. Im darauf folgenden Jahr wurde die Fläche mit Mitteln der Städtebauförderung durch das Land vom Bund erworben um im Dezember 2005 mit den Bauarbeiten beginnen zu können. Für die Baumaßnahmen wurden rund 1,4 Millionen Euro bereitgestellt, die neben Mitteln der Städtebauförderung auch Mittel des Europäischen Regionalfonds (EFRE-Strukturfonds) beinhalten. Zur Zeit der Errichtung des Lagers befand sich in unmittelbarer Nachbarschaft eine gründerzeitliche Wohnbebauung und eine Schule. Nicht weit entfernt also waren die Einsatzorte für die Zwangsarbeiter. Die räumliche und inhaltliche Nähe von Kriegswirtschaft, Zwangsarbeiterlager und dem damaligen "Alltagsleben" ist auch heute noch immer deutlich ablesbar und erlebbar. Die derzeitigen Nutzungen der alten Gebäude sind deshalb Chance und Herausforderung zugleich: Sie bieten Gewähr dafür, dass die große Struktur erhalten bleibt, zugleich erfordern sie ständige Aufmerksamkeit, um unverträgliche Eingriffe zu verhindern. Dieses Konzept schließt eine wichtige Lücke in der Berliner Gedenkstättenlandschaft. Senatorin Junge-Reyer: "Meine Bitte geht schließlich an die Öffentlichkeit, an die Medien und an alle, die etwas dazu beitragen können, mit zu helfen, dass dieser Ort des Erinnerns und der Dokumentation Unrechts und des erlittenen Leidens zu einem Ort der internationalen Begegnung wird, an dem heute gegen Zwang und Gewalt Stellung bezogen wird." Weitere Informationen:PressearchivPressestelle
Pressesprecher
Tel.: 030 90139-4040Martin Pallgen Fax: 030 90139-4041 E-Mail: pressestelle@ senstadt.berlin.de Pressearchiv
Pressemitteilungen, die vor dem 01.01.2022 veröffentlicht wurden, liegen im Verantwortungsbereich der ehemaligen Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen bzw. ihrer Vorgängerbehörden.
Kontakt |