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Presse und AktuellesSenatorin weiht Gedenkstätte "Kleine Auguststraße" ein05.03.06, Pressemitteilung Berlins Senatorin für Stadtentwicklung, Ingeborg Junge-Reyer, hat heute gemeinsam mit dem Bezirksbürgermeister von Mitte, Herrn Zeller, einen Gedenkort und eine Gedenktafel für die ehemalige Synagoge Kleine Auguststraße 10 eingeweiht. Die Gestaltung und Finanzierung des Erinnerungsensembles direkt neben einer Kindertagesstätte erfolgte durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Zwischen 1905 und 06 wurde auf dem Grundstück Kleine Auguststraße 10 die Synagoge der Vereine Mogen David und Ahawas Scholaum gebaut und am 4. März 1906 geweiht. In der Pogromnacht von 1938 wurde die Synagoge zerstört. Später wurden Reste der Ruine nach dem Krieg als Stall genutzt und dann abgetragen. Mitte der 80er Jahre entstand auf diesem Grundstück eine Kindertagesstätte. Bisher erinnerte nichts an die frühere Nutzung. Junge-Reyer: "Es ist gut und richtig, dass auch an diesem Ort das Gedenken an die große kulturelle Vielfalt, die hier einmal herrschte und an deren grausame Zerstörung, möglich wird. Die Gestaltung des Gedenkortes zeigt, dass die Projekte der Stadterneuerung über den bloßen Aspekt der Stadtreparatur hinaus auch dem Erhalt eines ungewöhnlich kulturell geprägten Teils des alten Berlins dienen. Die auf der Wand dargestellte Bauentwurfszeichnung als zusammengeknülltes und abgebranntes Papier thematisiert eindrucksvoll die Zerstörung des Gebäudes in der sogenannten Reichskristallnacht. Die anspruchsvolle Gestaltung wird sicher dazu beitragen, das Interesse des Betrachters zu wecken und damit zum Nachdenken anregen." Die stadtgeschichtlich außerordentliche Bedeutung des Viertels war neben dem bereits Anfang der 90er Jahre festgestellten, extrem schlechten baulichen Zustand ausschlaggebend dafür, dass die Spandauer Vorstadt zum Sanierungsgebiet erklärt wurde. Die Spandauer Vorstadt ist wie kein zweiter Ort in Berlin mit der Geschichte jüdischer Gemeinden verbunden. Der Beginn der Besiedlung des Viertels vor dem Spandauer Tor fällt mit der Wiederansiedlung jüdischer Kaufleute in Berlin zusammen. Grund dafür, war die Nähe zu den Einrichtungen der jüdischen Gemeinde – wie der Synagoge Heidereutergasse, des Begräbnisplatzes in der Großen Hamburger Straße, Krankenhäuser und Schulen in der Oranienburger Straße und der Auguststraße. Daneben war auch die Lage am Rosenthaler Tor, dem einzigen für Juden zugelassenen Stadttor, für den großen Anteil jüdischer Bevölkerung in diesem Viertel entscheidend. PressearchivPressestelle
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