Verhalten im Brandfall |
Presse und AktuellesZustand der Eichen in der Region Berlin-Brandenburg hat sich verschlechtert. Insgesamt bleibt der Waldzustand weiterhin relativ gut10.11.04, Pressemitteilung Nach dem extrem heißen und trockenen Sommer im letzten Jahr war mit einem Anstieg der Waldschäden in der Region zu rechnen. Trotzdem ist der Waldzustand in der Region Berlin-Brandenburg mit nur 13% deutlich geschädigter Waldfläche insgesamt relativ gut. Dies ergibt sich aus der gemeinsamen Waldzustandserhebung 2004 der Länder Berlin und Brandenburg, deren Ergebnisse heute von Berlins Umweltsenatorin Ingeborg Junge-Reyer und Brandenburgs Minister für Ländliche Entwicklung Dietmar Woidke vorgestellt wird. 44% der Wälder in Berlin-Brandenburg sind ohne Schäden (Schadstufe 0) und 43% leicht geschädigt (Schadstufe 1). Trotz des relativ guten Gesamtergebnisses gibt es jedoch beträchtliche Unterschiede zwischen den Baumarten als auch zwischen den Ländern Berlin und Brandenburg. Auf die extremen Witterungsverhältnisse des Vorjahres ist eine außergewöhnlich starke Reaktion in der Belaubung bei den Eichen festzustellen. Mit 49% hat jede zweite Eiche in der Region deutliche Kronenverlichtungen. Nur ein Viertel der Eichen sind derzeit ohne Schäden. Aber auch die anderen Laubbaumarten weisen eine seit Jahren steigende Tendenz der Kronenverlichtung auf. Berlin In Berlin waren die Auswirkungen des Trockensommers 2003 auf den Waldzustand besonders gravierend. Insgesamt sind in Berlin nur noch 11% der Baumkronen ohne sichtbare Schadsymptome, dass sind 11% weniger als 2003. Der Anteil deutlicher Schäden stieg dagegen um 15% Punkte auf insgesamt 40% der Waldfläche. Von dieser Zustandsverschlechterung ist sowohl die Kiefer als aber auch im wesentlich stärkeren Maße die Eiche betroffen. Der Anteil deutlicher Schäden bei der Eiche stieg von 49% auf jetzt 81% ! Mit 31% (12% mehr als im Vorjahr) war auch die Kiefer von steigenden Anteilen deutlicher Schäden betroffen. Brandenburg Der Anteil der Waldfläche ohne sichtbare Schäden bleibt 2004 mit 45% trotz der vorangegangenen Trockenheit nahezu konstant. Dieses zunächst positive Gesamtergebnis ist auf die Dominanz der Kiefer in Brandenburg zurückzuführen, die anders als in Berlin, bisher keine starken Reaktionen auf den Trockenstress gezeigt hat . Der Flächenanteil der deutlichen Schäden liegt bei nur 10%. Die starken Verfärbungen der älteren Nadeljahrgänge in diesem Jahr und der starke Streufall lassen jedoch für das kommende Jahr auch eine Verschlechterung des Kronenzustandes bei der Kiefer erwarten. Ebenso wie in Berlin stieg der Flächenanteil mit deutlich geschädigten Eichen weiter an und liegt jetzt bei 46% (2003 36%). Betrachtet man das Jahr 2004 als eine zunächst einmalige Ausnahmesituation ist eine Tendenz in der Zeitreihe nicht ableitbar. Ursachen für Waldschäden Der aktuelle Anstieg der Waldschäden ist vor allem auf den Witterungsverlauf und die aktuellen Insektenschäden zurückzuführen. Nach wie vor spielt aber auch der Schadstoffeintrag und die Ozonenbelastung der Wälder eine bedeutende Rolle. Die langanhaltenden Trockenperioden und die sehr warme Witterung in der Vegetationsperiode 2003 haben zu einer erhöhten Trockenstressbelastung in unserer Region geführt. Die bereits im Vorjahr prognostizierten stärkeren Reaktionen der Wälder im Jahr 2004 sind bei den Laubbäumen eingetreten, während die Nadelbäume gegenwärtig nur mit reduziertem Wachstum reagiert haben. Der in der noch kurzen Zeitreihe seit 1991 zu verfolgende Anstieg der Kronenschäden bei den Laubbaumarten weist auf Anpassungsprobleme dieser Bauartengruppe an gegenwärtige Veränderungen des Klimas hin. Die stärkeren Waldschäden in Berlin deuten in die gleiche Richtung, da im wärmeren Stadtklima die Auswirkungen einer Klimaerwärmung zuerst und in besonderem Maße erwartet werden können. In den beiden letzten Jahren hatte der Wald auch wieder mit einer Zunahme der Insektenschäden bei den Laub- und Nadelbäumen zu kämpfen. Schwerpunkt für den Waldschutz ist seit 2002 mit der Nonne, einer Schmetterlingsart, deren Raupen sowohl Nadel- als auch Laubbäume befressen. Im Jahr 2004 musste auf einer Gesamtfläche von 42.630 ha Pflanzenschutzmittel gegen die Nonnenraupen ausgebracht werden. Andere Insektenarten wie Eichenwickler und Frostspanner waren für die erheblichen Laubverluste in Eichenbeständen mit verantwortlich. Angesichts der extremen Witterungsverhältnisse und der anhaltenden Insektenschäden fiel der Anstieg der Waldschäden insgesamt noch moderat aus. Dies ist vor allem auf die im letzten Jahrzehnt erreichten Erfolge bei der Luftreinhaltung und die naturnahe Waldbewirtschaftung zurückzuführen. Der gemeinsame Waldzustandsbericht 2004 der Länder Berlin und Brandenburg ist ab heute im Internet nachzulesen. Weitere Informationen:PressearchivPressestelle
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