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Presse und AktuellesEin balinesischer Garten ergänzt die "Gärten der Welt" im Erholungspark Marzahn18.12.03, Pressemitteilung Im Rahmen einer Pressekonferenz eröffnet Senatsbaudirektor Dr. Hans Stimmann am heutigen Donnerstag, den 18.12. 2003 um 12.00 Uhr den Balinesischen Garten im Erholungspark Marzahn. Senatsbaudirektor Dr. Hans Stimmann begrüßt die rasche Entwicklung des Konzeptes der Gärten der Welt: "Mit dem Garten der drei Harmonien wird diese von der Grün Berlin Park und Garten GmbH betriebene attraktive Park- und Gartenlandschaft um einen weiteren außergewöhnlichen Baustein ergänzt. Der geschützt in einem Gewächshaus liegende jetzt neu eröffnete Garten ist eine interessante Ergänzung zu den bereits bestehenden Chinesischen und Japanischen Gärten. Wie die sprunghaft angestiegenen Besucherzahlen zeigen, erfreuen sich viele Berlinerinnen und Berliner sowie zahlreiche Gäste unserer Stadt an diesen schönen Gärten. Der neue Balinesische Garten, der den Besuchern ein exotisches, tropisches Gartenerlebnis bietet, wird nun auch in den eher kargen Wintermonaten viele Besucher anziehen." Das 1995 erbaute Gewächshaus stand den Besuchern bisher nicht zur Verfügung. Mit der Eröffnung des Balinesischen Gartens ändert sich dies. Durch den erwarteten Anstieg der Besucherzahlen in den kommenden Jahren und die damit verbundenen Mehreinnahmen, werden die Betriebskosten des Balinesischen Gartens gedeckt. Bali gehört zur Republik Indonesien, dem größten Inselreich der Welt, das sich aus etwa 13.000 Inseln zusammensetzt. Südöstlich von Java erstreckt sich die kleine Insel der Götter und Dämonen auf etwa 140 Kilometer Länge und maximal 75 Kilometer Breite. Balinesen haben ihre ganz eigene Kultur. Anders als die Mehrheit der indonesischen Bevölkerung, die überwiegend Muslime sind, ist auf Bali der Hinduismus vorherrschend. Dieser Glaube mischt sich auf Bali jedoch mit alten Bräuchen und Sitten, dem Respekt vor der Natur und dem Streben der Balinesen nach Harmonie zu einer einzigartigen Glaubens- und Kulturform. Harmonie in allen Lebensbereichen zu erlangen ist ein wichtiger Aspekt der balinesischen Kultur. Ein Mensch sollte stets im Einklang mit sich selbst, mit seiner Umgebung das heißt mit der Natur und den anderen Menschen und mit dem gesamten Universum leben. Dieses dreigeteilte Harmonie-Prinzip findet sich auch im Garten der drei Harmonien immer wieder. Der im Erholungspark Marzahn nachempfundene Garten liegt geschützt im Gewächshaus und ist ein Beispiel für die Anordnung eines Wohnkomplexes im südlichen Bali. Eine Lehmziegelmauer grenzt die Wohnanlage von der Umgebung ab. Die Besucher betreten diesen privaten Bereich respektvoll durch ein Tor mit Namen Ankul angkul. Hier trifft man bereits auf die allgegenwärtige Dreiteilung, denn das Tor besteht aus dem Sockel mit den Stufen (= Fuß), der Tür aus Teakholz (= Körper) und dem mächtigen Dach mit Krone (= Kopf). Der Haus oder Familientempel (Sanggah) innerhalb der Wohnanlage ist erneut durch eine Mauer abgegrenzt. Die drei Schreine auf den hohen Sockeln erhalten in Bali täglich neue Opfergaben aus Blumen, Früchten und Räucherstäbchen. Dies übernimmt meist eine junge Tochter der Familie. Dort werden Ahnen verehrt (Kemulan-Schrein), dem Übermittler von Botschaften der Ahnen gehuldigt (Taksu-Schrein) oder dem Sekretär der Götter geopfert (Ratu Ngurah-Schrein). Im vierten Schrein (Surya-Schrein), außerhalb des Sanggah, wird der Sonnengott (Surya) und die Natur bzw. das Grundstück des Hausbesitzers allgemein geehrt. Das größte Gebäude der Wohnanlage ist ein Allzweckbau. Der Bale Dangin genannte überdachte Pavillon dient den unterschiedlichsten Beschäftigungen. Dort wird geschlafen, Opfergaben vorbereitet, gewebt, genäht oder gespielt. Die bunt bemalten Vorhänge des Pavillons erzählen unterschiedliche Geschichten: Der Deckenvorhang zeigt beispielsweise die balinesische Kompass-Rose die jeweiligen Schutzgötter sind dort den Himmelsrichtungen zugeordnet. Der große Vorhang an der Vorderseite berichtet vom ni dyah tantri einer Geschichte von den Weisheiten des Lebens. Die gepflasterte Fläche vor dem Bale Dangin ist das Zentrum der Wohnanlage und damit der Platz, um sich zu treffen und miteinander zu reden. Einen Garten, wie wir ihn kennen, gibt es im traditionellen Bali nicht. Die Pflanzen werden dort nicht nach gestalterischen Kriterien, sondern nur rein nach ihrer Funktion z.B. als Nahrungsmittel, als Medizin oder als Schattenspender gepflanzt. Hinter der Wohnanlage schließt sich üblicherweise der Urwald an. Im Balinesischen Garten des Gewächshauses im Erholungspark Marzahn wird dieser tropische Urwald aus vielen Pflanzen geschaffen, die wir häufig als Zimmerpflanzen oder aus Botanischen Gärten kennen: zu den größten zählen die Baumfarne (Cyathaea australis). Daneben gibt es viele andere unterschiedliche Farne wie Sichel-, Nest-, Schwert- und Saumfarne. Blattpflanzen wie z.B. Schraubenbaum, Keulenlilie und Kroton bilden das grüne Dickicht, in dem die Blütenpflanzen das Auge auf sich ziehen. Dazu zählen Gardenien, Hibiskus und eine große Anzahl unterschiedlicher Orchideen-Arten, die an Epiphytenstämmen auch in der Höhe wachsen. Unverzichtbarer Bestandteil des Balinesischen Gartens ist jedoch der Frangipani-Baum auch Tempel- oder Pagodenbaum genannt. Der Frangipani-Baum gilt auf vielen indonesischen Inseln als heilig und die Blüten werden in Bali bevorzugt als Opferblüte oder als Haarschmuck benutzt. PressearchivPressestelle
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