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Presse und AktuellesTeufelsmoor am Fuß der Müggelberge renaturiert06.05.03, Pressemitteilung Das am Fuß der Köpenicker Müggelberge gelegene Teufelsmoor wurde in den vergangenen 9 Monaten von umfangreichen Altlasten befreit. Es wurden fast 8.000 Tonnen Bauschutt, Schlacke und Teer entfernt, die die natürliche Entwicklung dieses empfindlichen Naturraumes erheblich beeinträchtigt. Die Kosten der Maßnahme betrugen 371.000 Euro. Etwa zwei Drittel davon wurden aus EU-Fördermitteln gedeckt. Ein wiederhergestellter Spazierweg mit Aussichtsplattform und Lehrpfad macht das Gebiet auch für die Öffentlichkeit zugänglich und attraktiv. Das im Südosten Berlins gelegene Teufelsmoor und der angrenzende Teufelsee schmiegen sich an den nördlichen Hangfuß der Müggelberge. Moor und See entstanden während der Weichseleiszeit am Rande der Stauchendmoräne in einem ehemaligen Toteiskessel und repräsentieren den Typ eines nährstoffarmen-sauren Kesselmoores mit einem Restsee im westlichen Randbereich. Dieser Naturraum ist ein ökologisch bedeutsames Feuchtgebiet, dessen besonderer Wert einerseits in seiner floristischen Ausstattung liegt und andererseits in seiner öffentlichkeitswirksamen Bedeutung in unmittelbarer Nachbarschaft des "Lehrkabinetts Teufelsee" der Berliner Forsten. Die Unterschutzstellung des Gebietes Teufelsmoor und Teufelssee ist auf Grund seiner Besonderheiten in den nächsten 5 Jahren geplant. In den 50er Jahren wurde unterhalb der ehemaligen großen Winter-Rodelbahn Bauschutt in das angrenzende Moor verbracht, um den Auslauf zu verlängern und damit die Sicherheit für Rodler zu erhöhen. Verschiedene Gutachten über den Zustand des Teufelsmoores in Köpenick kamen in den neunziger Jahren zu dem Ergebnis, dass das eingebrachte Material sich negativ auf das empfindliche Moor auswirkt und dringend entfernt werden sollte. Analysen des Grund-/Moorwassers im Bereich der Aufschüttung ergaben einerseits einen schwach basischen pH-Wert, der um 1-2 Zehnerpotenzen über dem des unbeeinflussten Moorwassers liegt, und andererseits eine unnatürlich hohe Kalziumkonzentration. Hierdurch wird die unerwünschte Mineralisation des Torfkörpers gefördert und die Entwicklung von Torfmoosen negativ beeinflusst. Weitere Analysen von Bauschuttproben zeigten eine punktuelle Belastung mit Mineralölkohlenwasserstoffen. Der gesamte Schuttkörper wurde nun entfernt und einer Wiederverwertung bzw. Deponierung zugeführt. Vorrangiges Ziel des Vorhabens ist die Erhaltung eines der wenigen Hochmoore Berlins, das durch den Bauschutt mit seinen Verunreinigungen in seinem derzeitigen Bestand stark gefährdet war. Der weitere Eintrag von Stoffen aus der Aufschüttung in den Moorkörper wurde gestoppt und darüber hinaus auch einer Gefährdung des Grundwassers entgegengewirkt. Ein weiteres Ziel ist es, die Bevölkerung durch begleitende Öffentlichkeitsarbeit und waldpädagogische Angebote für die Belange der Umwelt zu interessieren und Jugendliche in das Projekt einzubinden. Das Lehrkabinett Teufelssee hat das laufende Projekt in seine Öffentlichkeitsarbeit einbezogen. Für den Sommer 2003 ist der Aufbau einer Jugendgruppe geplant, die die biologische Entwicklung am Teufelsmoor verfolgt. Der Ablauf und die Auswirkungen der Arbeiten wurden und werden wissenschaftlich begleitet. Durchgeführte Arbeiten - August 2002 Entfernung der Gehölze im Aufschüttungsbereich - Erstellen eines Bauweg - Begleitende Öffentlichkeitsarbeit - Ausbaggerung und Abtransport des Bauschutts - September 2002 Ende der wasserbaulichen Arbeiten - Profilierung der Uferbereiche - Bau eines Handlaufs am Ufer - Wasseranalysen - Bodenanalysen - Oktober 2002 Wasseranalysen - November 2002 Bau der Beobachtungsplattform - Bau eines Entwässerungsgrabens - Dezember 2002 Wasseranalysen - Endgültige Deponierung des Bauschutts - Aufbereitung kontaminierten Aushubs in der Bodenwaschanlage - Verbrennung von Teilen des Aushubs - Frühjahr 2003 Wiederherstellung des Spazierweges PressearchivPressestelle
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