Verhalten im Brandfall |
Presse und AktuellesNeue Aale für die Havel (Teil 2)23.06.00, Pressemitteilung Am heutigen Freitag, den 23. Juni 2000 wird ab 11.00 Uhr im Beisein von Senator Peter Strieder Aalbrut in den Stoeßensee und die Unterhavel ausgesetzt. Senator Peter Strieder: "Zu den ältesten und traditionsreichsten Berufen in unserer Stadt gehört der des Fischers. Am - und an manchen Orten sogar auf dem Wasser - gebaut, ist Fisch von je her eine beliebte Speise der Berliner. Wenn auch heute nicht mehr wie einst - die Fischerinsel heißt mit gutem Grund so - direkt in der Innenstadt gefischt, so werden doch an den Berliner Seen und Flüssen immer noch mehr Fische gefangen, als uns allen bewußt ist." In Berlin betreiben zwölf Haupterwerbsfischer den Fischfang auf dem Großen Müggelsee, dem Seddinsee, dem Langen See, dem Tegeler See und dem Großen Wannsee. Gefischt wird mit den Geräten der Kleinfischerei wie Reusen und Stellnetzen sowie Geräten der Großgarnfischerei wie Zugnetzen. Die Berliner Fischereien werden vorwiegend als Familienbetriebe geführt. Der Verkauf der Fischfänge erfolgt vorwiegend vom Gehöft in eigenen Ladengeschäften. Der frisch gefangene Fisch wird vor den Augen des Käufers küchenfertig zubereitet. Neben Aal und Zander bieten die Fischer Plötze, Barsch, Karpfen, Schleie, Wels und Hecht an. Durch die regionale Verteilung der Fischereibetriebe hat jeder Berliner Bürger die Möglichkeit, sich mit frischen Berliner Fischen zu versorgen. Die Angebotspalette reicht von fangfrischem, küchenfertig zubereitetem Zander über grünen und geräucherten Aal, sauereingelegten Plötzen, Aalsuppe bis zu Aal in Gelee und Krebsen. Der Aal ist neben dem Zander der wichtigste Speisefisch der Havel und der Spree. Das natürliche Aufkommen des Aales ist jedoch durch Gewässerverbauungen wie Schleusen und Wehre in den Flüssen und verringertes Brutaufkommen nicht gegeben. Der Aal gehört zu den Wanderfischarten. Er laicht im Meer (Sargassosee vor der amerikanischen Küste), seine Larven werden mit dem Golfstrom nach Europa verdriftet, wandern als Glasaale die europäischen Flüsse hinauf, um im Süßwasser heranzuwachsen. Eine künstliche Vermehrung, die bei Hechten, Karpfen und Forellen erfolgreich praktiziert wird, ist beim Aal bisher nicht gelungen. Beim Besatz mit Aalbrut wird ausschließlich auf Bestände natürlichen Ursprungs zurückgegriffen. Durch den Rückgang der Glasaalfänge an den Flußmündungen und durch eine große Nachfrage der Aalfarmen aus Fernost nach Aalbrut zur Deckung des japanischen Marktes mit Aal kam es zu einem hohen Preisanstieg für Aalbrut in Europa. So kostete noch vor 27 Jahren ein Kilo Aalbrut 37,- DM, im Jahr 2000 wird Aalbrut für 700,- bis 1.100,- DM/kg angeboten. Um die natürlichen Verluste der teuren Aalbrut im Gewässer gering zu halten, werden Glasaale in Aalfarmen angefüttert, um dann die größere, farmvorgestreckte Aalbrut als Besatzfische in die Gewässer zu setzen. In diesem Jahr wurde vom Land Berlin 690 kg farmvorgestreckte Aalbrut im Wert von 74.000,- DM in die Oberhavel und die Unterhavel gesetzt. Bei der heutigen Aktion werden rd. 29.000 Aale à 10 g in die Unterhavel gesetzt. Neben dem Land Berlin als Fischereiberechtigtem setzen auch die privaten Fischereiberechtigten jährlich Aale aus. Finanziert wird der Fischbesatz durch die Einnahmen aus dem Verkauf von Angelkarten und den Pachteinnahmen. Fischbesatz in Berliner Gewässern 1999: Aalbrut: 1.217 kg = 1.217.000 Stück Hechte: 392.700 Stück Karpfen: 1.150 kg = 4.000 Stück Schleie: 900 kg = 9.000 Stück Wels: 200 kg = 300 Stück Quappen: 25 kg = 250 Stück. PressearchivPressestelle
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