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Presse und AktuellesOlympiastadion: Senat stimmt der Vergabe der Baukonzession zur Modernisierung und Sanierung an Walter Bau AG zu09.05.00, Pressemitteilung Der Senat hat in seiner heutigen Sitzung auf Vorlage von Senator Peter Strieder die Vergabe der Baukonzession für die Modernisierung und Sanierung des Berliner Olympiastadions an die Walter Bau AG beschlossen. 1998 wurden im Rahmen eines EU-weiten Verfahrens 10 Bewerber zur Entwicklung von Sanierungs- und Modernisierungskonzepten für das Berliner Olympiastadion aufgefordert. Aufgrund der gelungenen Integration wirtschaftlicher, sportfunktionaler, denkmalpflegerischer und architektonischer Anforderungen in ein tragfähiges Gesamtkonzept wurde der Entwurf des Büros von Gerkan, Marg und Partner zur weiteren Bearbeitung ausgewählt. Dieses Konzept hält die schwierige Balance zwischen den Erfordernissen von Denkmalschutz und Modernisierung einerseits sowie Multifunktionalität und Fußball-Arena andererseits. Es legt auf behutsame Eingriffe in das Erscheinungsbild und auf eine zurückhaltende Sanierung wert und erreicht damit auch eine weitgehend baulich und betrieblich wirtschaftliche Synthese. Auf der Grundlage dieses Baukonzeptes wurde im Januar 1999 ein Betreiber-/Investorenauswahlverfahren in Form einer Baukonzessionsvergabe eingeleitet, in dem sechs Bieter fristgerecht Angebote abgegeben hatten. Anfang Dezember 1999 hat der Senat von Berlin in einer Sitzung entschieden, im Verfahren zur Vergabe einer Baukonzession für die Modernisierung und Sanierung des Olympiastadions das Konsortium unter Führung der Walter Bau AG (Augsburg) als "preffered bidder" auszuwählen. Nach den in den letzten Wochen und Monaten erfolgten intensiven Verhandlungen zwischen dem Senat, der Walter Bau AG und Hertha BSC liegt nunmehr ein abgestimmter Entwurf zu Konzessions-, Herstellungs- und Betreiberverträgen vor, die nunmehr dem Abgeordnetenhaus in seiner nächsten Sitzung zur Bestätigung vorgelegt werden. Die wesentlichen Eckpunkte der Verträge sind: - Der Preis der beauftragten Baumaßnahmen zur Modernisierung und Sanierung des Olympiastadions, ist mit einem pauschalen Festbetrag von 473 Millionen DM netto mit der Walter Bau AG endverhandelt worden und wird von ihr als Festpreis vertraglich garantiert. - Die Finanzierung des Bauvorhabens erfolgt im Rahmen einer öffentlichen Baukonzession durch einen Baukostenbeitrag Berlins und aus dem Gegenwert des Nutzungsrechtes für das Olympiastadion. Berlin zahlt daher an die Walter Bau AG nur einen Baukostenbeitrag in Höhe von 383 Millionen DM netto (davon 100 Millionen DM Anteil des Bundes). Die Vergabe der öffentlichen Baukonzession an die Walter Bau AG erfolgt durch Abschluß mehrerer Verträge, welche die Bereiche Bauen, Nutzung und Finanzierung regeln. - Konzessionsnehmer ist die Walter Bau AG. Diese erhält nicht nur den Bauauftrag, sondern auch das Recht zur Nutzung des Olympiastadions für 13 Jahre. - Die Betriebsgesellschaft, an der die Walter Bau AG, Hertha BSC e.V. als gleichberechtigte Mehrheitsgesellschafter und das Land Berlin als Minderheitsgesellschafter beteiligt sind, betreibt das Olympiastadion ganzjährig und vermietet es an die einzelnen Veranstalter, insbesondere an den Hauptnutzer Hertha BSC, mit dem eine langfristige Nutzungsvereinbarung abgeschlossen wurde. Außerdem wurde die Planung am Olympiastadion von Gerkan, Marg und Partner optimiert: - Die Zuschauerbereiche werden auf ca. 76.000 Sitzplätze ausgebaut und erfahren mit der neuen Konzeption der Gastronomie und Merchandisingbereiche ein optimales Angebot. - Sportlerbereiche sowie Organisations- und Allgemeinflächen wurden optimiert und den verschiedenen Nutzungsanforderungen angepaßt. - Überdachung aller Zuschauerplätze bei künftig insgesamt ca. 76.000 Einzelsitzplätzen; die Dachkonstruktion bleibt am Marathontor wegen der Sichtbeziehung zum Glockenturm offen. - Der Einbau von insgesamt 113 Einzellogen, darunter 15 Skyboxen unterhalb des Stadiondaches sowie 15 Einzellogen im Bereich der neugestalteten Ehrentribüne. Die Ausweitung der Ehrengast- und VIP-Bereiche von derzeit ca. 800 auf ca. 4.800 Plätze mit jeweils separater Erschließung und Gastronomie. - Zum Einbau von 635 Tiefgaragenplätzen für VIP und Ehrengäste kommen ca. 240 oberirdisch angeordnete VIP-Stellplätze dazu. - Zur Verbesserung der Sichtbeziehungen wird der Stadioninnenraum um 2,65 m abgesenkt, auf den ursprünglich geplanten Einbau von mobilen Tribünen wird aus Kosten-/Nutzungsüberlegungen verzichtet. Als Baubeginn ist der 20. Mai 2000 vorgesehen. Der Gesamtfertigstellungstermin ist für den 31. Dezember 2004 geplant. Zur nunmehr bevorstehenden Vergabe der Baukonzession zur Modernisierung und Sanierung des Olympiastadions erklärt Senator Peter Strieder: "Mit dem Olympiastadion und dem Gesamtensemble des Olympiageländes besitzt Berlin die wohl bedeutendste monumentale Sportanlage des frühen 20. Jahrhunderts in Europa, die über ein halbes Jahrhundert ihre multifunktionale Nutzbarkeit und zeitlose Attraktivität für sportliche und kulturelle Grossveranstaltungen unter Beweis gestellt hat. Die nunmehr vertraglich gesicherte, dringend notwendige Instandsetzung und Modernisierung des unter Denkmalschutz stehenden Olympiastadions, ist eine Investition in die Zukunft. Unabhängig davon, ob Berlin nun Austragungsort der Fußball-WM 2006 wird oder nicht, wird diese außergewöhnliche Sportstätte so ausgerüstet, daß sie für mehrere Jahrzehnte nicht nur als Austragungsort für nationale und internationale Sportereignisse, sondern auch als Veranstaltungsort für hochrangiges Entertainment zur Verfügung steht. Sportwettbewerbe, internationale Fußballentscheidungen, Veranstaltungen der breitgefächerten Kunst- und Kulturszene sind auch als Wirtschaftsfaktor wichtig für unsere Region. Außergewöhnliche Veranstaltungen ziehen ein breites Publikum an, das - wie Untersuchungen belegen - auch weite Entfernungen auf sich nimmt. Damit kommt nicht nur Kaufkraft in die Stadt, es ist immer auch ein Anreiz zur Ansiedlung von Unternehmen, die mittelbar und unmittelbar mit der breiten Palette der Unterhaltungsindustrie verknüpft sind. Will Berlin im zusammenwachsenden Europa als ein Zentrum des Profifußballs und als Veranstaltungsort für kulturelle Highlights im nationalen und internationalen Wettbewerb bestehen, darf hier nicht kurzfristig gedacht werden. Darum wird - auch wenn die Aspekte des Denkmalschutzes im Vordergrund stehen - das Olympiastadion so saniert und insbesondere auch modernisiert, daß es den Vergleich mit anderen großen Sport- und Kultureinrichtungen jederzeit antreten kann. Berlin wird sich mit dem modernisierten und sanierten Olympiastadion eine innovative und attraktive Sport- und Veranstaltungsstätte schaffen, dessen außergewöhnliche Atmosphäre unsere Stadt im Wettbewerb der nationalen und internationalen Austragungsorte für sportliche und kulturelle Veranstaltungen als würdig und konkurrenzfähig erweist." PressearchivPressestelle
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