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Presse und AktuellesBerlin-Tage in Warschau: Zusammenarbeit bei den Plattenbausiedlungen09.05.00, Pressemitteilung Senator Strieder anlässlich der Berlin-Tage in Warschau: "Kooperation auf dem Gebiet der Plattenbaugroßsiedlungen sichert Lebensqualität der Städte" Die Kooperation zwischen Berlin und Warschau auf dem Gebiet der Plattenbaugroßsiedlungen ist Thema einer Reise, die den Senator für Stadtentwicklung, Peter Strieder, am 9. Mai 2000 nach Warschau führt. Dort trifft er u. a. mit dem stellvertretenden Stadtpräsidenten Wojciech Kozak (zuständig für die Stadtentwicklung Warschaus) und Vertretern der Arbeitsgruppe zur Stabilisierung der Großsiedlungen und der Erneuerung der Plattenbauten zusammen. Im Rahmen dieser Veranstaltung sichert Senator Strieder zu, auch in Zukunft die Zusammenarbeit im Bereich der Plattenbausanierung voranzutreiben und den Know-How-Transfer zwischen Berlin und Warschau offensiv zu unterstützen: "Nutzen Sie das Wissen und den Erfahrungsschatz von Berliner Unternehmern und Behörden. Unser erstes großes Kooperationsprojekt befindet sich schon jetzt in der konkreten Umsetzung und ist positives Beispiel für die Weiterentwicklung einer Plattenbaugroßsiedlung zu einem lebenswerten Stadtteil Warschaus. Es hat sogar gute Chancen, an ein internationales Forschungsprogramms der Europäischen Kommission angegliedert zu werden." Dem Kooperationsprojekt mit dem Titel "Modellhafte Weiterentwicklung einer Plattenbaugroßsiedlung in Warschau und begleitende Erarbeitung eines angepassten, auf den Gesamtbestand übertragbaren Strukturmodells" waren erste Gespräche im Jahr 1994 über Berliner Erfahrungen in der Plattenbausanierung vorausgegangen, die auf dem Plattenbaukongress in Berlin 1998 fortgesetzt wurden. Im November 1998 führte die Senatsbauverwaltung in Warschau mit der Stadtverwaltung, dem Polnischen Architektenverband, der Technischen Hochschule Warschau und dem Goethe-Institut Warschau und mit Unterstützung von Berliner Kooperationspartnern des geplanten Kompetenzzentrums ein Seminar zur Plattenbausanierung in Warschau durch, zu dem auch die Berliner Ausstellung zur Weiterentwicklung der Berliner Plattenbauten gezeigt wurde. Die Berliner Erfahrungen haben auch die Regierung von Warschau veranlasst, die Plattenbausanierung in ihr wohnungspolitisches Programm mitaufzunehmen. Ergebnis dieser Veranstaltung war eine Vereinbarung über das Kooperationsprojekt, das ein an die polnischen Rahmenbedingungen angepasstes Erneuerungs- und Entwicklungsverfahren in Warschau-Bemowo konzipiert und realisiert. Wie in allen mittel- und osteuropäischen Städten wohnt die große Mehrheit der Bevölkerung in Neubausiedlungen, die in den letzten vier Jahrzehnten errichtet wurden. Im Quartier Warschau-Bemowo allein leben auf 25 km2 rd. 100.000 Einwohner, deren Plattenwohnungen bauliche Mängel und große Defizite im Wohnumfeld aufweisen. Senator Strieder: "Plattenbausiedlungen sind auch langfristig für die Wohnungsvesorgung unersetzbar und unverzichtbar. Nahezu alle Länder sehen sich heute mit dem Problem konfrontiert, dass die quantitative Wohnungsversorgung kaum Raum lässt für strukturelle und qualitative Überlegungen. In fast allen Städten beziehen sich Stadterneuerung und Stadtentwicklung deshalb auf die Wiedergewinnung der Innenstädte, auf die Sanierung noch erhaltener Altbausubstanz und die kommerzielle Entwicklung der Zentren. Doch ein Großteil der Stadtbewohner lebt nun einmal in den großen Plattenbaubetständen am Stadtrand. Der Erhalt und die wohnwerte Qualifizierung ihres Hauses und Entwicklung des Umfeldes werden darüber entscheiden, ob daraus großdimensionierte Problemgebiete werden, oder ob sie Teil einer funktionierenden Stadt und deren Gesellschaft bleiben." Während seines Aufenthalts in Warschau eröffnet Senator Strieder auch den Workshop "Soziale Stadt - Ansätze zur sozialräumlichen und technischen Stabilisierung von Großsiedlungen". "Für die dauerhafte Entwicklung lebenswerter Großsiedlungen brauchen wir intensiven Austausch über Analyseverfahren, Sanierungsmethoden und sozial orientierte Entwicklungsstrategien. In Berlin haben wir die gemeinsamen Anstrengungen, die Stadtteile lebenswert zu erhalten, unter dem Motto 'Soziale Stadt' zusammengefasst. Diese Großsiedlungsstrategie, die behutsame Stadterneuerung, die neue Kooperation zwischen öffentlicher Verantwortung und privatem und wirtschaftlichem Engagement innerhalb eines Stadtteils, sind die Schwerpunkte meines Programms 'Die Soziale Stadt'. Die Zusammenarbeit, Kreativität, Zielstrebigkeit und Ausdauer aller Beteiligten wird darüber entscheiden, ob die europäischen Städte eine sichere Zukunft für das Wohnen bieten und damit lebensfähig bleiben." Im Rahmen seines Engagements für den mittel- und osteuropäischen Raum hatte Senator Strieder bereits 1997 die Veranstaltungsreihe "Städte mit Zukunft - Nachhaltige Stadtentwicklung in Mittel- und Osteuropa" initiiert, zu der bis 1999 zehn Fachtagungen zum Thema Stadtmanagement organisiert wurden. Die Workshops dienten der fachlichen Auseinandersetzung auf ausgewählten Aktionsfeldern wie Wasser- und Abfallmanagement, der Energiewirtschaft, dem Umgang mit historischen Innenstädten und dem Flächenrecyling. Auch in dieser Legislaturperiode sind Veranstaltungen und Arbeitstreffen zum Grünflächenmanagment, zum Thema Bodenvermessung, zur Entwicklung von Industriebrachflächen und natürlich - mit besonderem Schwerpunkt - zum Thema Plattenbausanierung vorgesehen. Zum Abschluß seines Aufenthaltes in Warschau eröffnet Senator Strieder außerdem die Ausstellung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung "Ansichten einer Metropole - Berlin 1989 - 1999". Auf 41 Tafeln werden eindrucksvoll die Leitideen der städtebaulichen Entwicklung Berlins auf dem Weg zur europäischen Metropole dargestellt. Exemplarisch sind dazu Bauprojekte vom Potsdamer Platz und der Friedrichstadt ausgewählt worden. Unter dem Stichwort "Kritische Rekonstruktion" zeigt diese Ausstellung, dass die Berliner Stadtplanung ihre Aufgaben durch die Rückbesinnung auf den Städtebaulichen Kanon mit den Elementen Straße, Platz, Block, Haus und Park bewältigte, der einst zur Entwicklung der historischen "europäischen Stadt" geführt hat. Dabei beabsichtigt die Kritische Rekonstruktion nicht die rückwärts gewandte Restauration der historischen Stadt. Ziel ist vielmehr die Besinnung auf bewährte Grundsätze des Städtebaus und ihre zeitgemässe Anwendung auf die Notwendigkeiten und Bedürfnisse der Stadt von heute und ihrer Bewohner. PressearchivPressestelle
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