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Presse und AktuellesNeuer Bodenrichtwerteatlas erschienen19.05.00, Pressemitteilung "Im ersten Jahr nach dem Wegfall der nach dem Fördergebietsgesetz geregelten Sonderabschreibungsmöglichkeiten zeigte sich - wie erwartet - ein deutlicher Umsatzrückgang bei den modernisierungsfähigen Altbauten", erläuterte der Staatssekretär der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Frank Bielka, die Bodenmarktverhältnisse zum 01.01.2000 im Rahmen einer Pressekonferenz zur Vorstellung des neu erschienenen Bodenrichtwertatlanten. Dieser Trend sei durch Unsicherheiten bei der steuerlichen und rechtlichen Auslegungen des § 2b Einkommenssteuergesetz noch verstärkt worden. Der Atlas stellt die Bodenmarktverhältnisse zum 01.01.2000 dar und dient in erster Linie Banken, Finanzämtern, Gerichten, Rechtsanwälten/Notaren und Sachverständigen als Grundlage zur Verkehrswertermittlung von Gundstücken und Immobilien. Aber auch interessierte Bürger können sich einen Überblick über die aktuellen Preisverhältnisse auf dem Grundstücksmarkt verschaffen. "Im Gegensatz dazu ist die Umsatzentwicklung bei den unbebauten Grundstücken des individuellen Wohnungsbaus positiv", führte Staatssekretär Bielka weiter aus. "Grund dafür ist unter anderem der sich dem Abschluß neigende Hauptstadtumzug. Zahlreiche Beschäftigte der umgezogenen Botschaften, Spitzenverbände und Landesvertretungen etc. sind derzeit auf Wohnungssuche und beleben dadurch die Umsätze auf dem Immobilienmarkt. Eine weitere Ursache ist die rege Nachfrage nach Bauland für Einfamilienhäuser im Ostteil der Stadt. Dieser Trend wird vor allem dann deutlich, wenn man die Kauffälle für unbebaute Grundstücke auf die einzelnen Teilmärkte verteilt: Insgesamt 84 % entfielen danach auf den individuellen Wohnunsbau der offenen Bauweise. Demgegenüber haben die anderen Teilmärkte, Geschosswohnungsbau, kerngebietstypische Nutzungen und Gewerbebauland, nur Anteile am Gesamtumsatz von unter 10 %." Auch im Hinblick auf die einzelnen Bezirke liegen die Umsätze dort, wo die offene Bauweise vorherrscht, deutlich höher. Auffällig ist darüber hinaus, dass die Umsätze im Ostteil der Stadt etwa doppelt so hoch waren wie im Westteil der Stadt. Darüber hinaus begünstigten die immer noch verhältnismäßig günstigen Zinsen und die sinkenden Preise für Bauleistungen einen Immobilienerwerb im Jahr 1999. Vielleicht auch ein Grund dafür, dass die Abwanderungsquote der Bevölkerung nach Brandenburg deutlich gesunken ist. "Diese positiven Rahmenbedingungen haben jedoch nicht zu einem Preisanstieg geführt - während die Preise 1999 in der Innenstadt weitgehend stabil blieben, gingen sie in den Außenbereichen sogar um 10 % zurück", sagte der Staatssekretär. Die im Atlas dargestellten Richtwerte sind durchschnittliche Lagewerte für unbebautes Land. Sie werden von dem vom Senator berufenen unabhängigen Gutachterausschuß auf der Grundlage von in der Kaufpreissammlung erfassten Grundstückskaufverträgen ermittelt. Die Kaufpreissammlung enthält alle für die Grundstücke in Berlin beurkundeten Grundstückskaufverträge. In den Bodenrichtwerten spiegelt sich vor allen Dingen die Lagegunst eines in sich geschlossenen, städtebaulich homogenen Gebietes, die sog. Bodenrichtwertzone, wieder. Der Wert einer Lage wird beeinflusst durch: - wirtschaftliche Funktion und Stärke - Immission - Verkehrsanbindung - individuell und/oder ÖPNV - Infrastruktur (Erholung, Freizeit, Kultur, Bildung, Dienstleistung und Versorgung) - Städtebauliche Dichte, Renommée etc) In bebauten Gebieten werden Bodenrichtwerte mit dem Wert ermittelt, der sich ergeben würde, wenn der Boden unbebaut wäre. Vor dem Hintergrund dieser allgemeinen Entwicklungen kam der Gutachterausschuss für Grundstückswerte in Berlin in seinen Beratungen zu folgenden Ergebnissen für die Preisverhältnisse von Bauland zum 1.1.2000: Die Preise für Ein- und Zweifamiliengrundstücke gingen bis auf wenige Ausnahmen um 5 % zurück. In den Toplagen, wie Dahlem, Grunewald und Schmargendorf wurden mit 2.100 DM/m² weiterhin die höchsten Preise in diesem Marktsegment gezahlt. In guten Lagen, wie Zehlendorf (z.B. Nikolassee mit 1.100/m²) und in den guten Lagen des Bezirks Steglitz (z.B. Lichterfelde mit 900 DM/m²) blieben die Preise unverändert. Ebenso weisen die Spitzenlagen in den östlichen Bezirken Berlins, wie Köpenick (Wendenschloß), Niederschönhausen (Majakowskiring) und Hohenschönhausen (Orankesee) stabile Preise auf. Die Umsätze im Geschosswohnungsbau bewegten sich weiterhin auf einem äußerst niedrigen Niveau. Die Bodenrichtwerte in einfachen Lagen außerhalb des S-Bahnringes (dem sog. Hundekopf) und bei den Großsiedlungen gingen nach Einschätzungen des Gutachtersausschusses um rund 10 % zurück. In mittleren und guten Lagen, beispielsweise in Friedenau, Wilmersdorf, Prenzlauer Berg und anderen Lagen innerhalb des Bahnringes blieb das Niveau dagegen gleich. Aufgrund der prekären Einzelhandelssituation in der Spandauer Altstadt korrigierte der Gutachterausschuss das Wertniveau deutlich von 4.000 DM/m² auf 3.000 DM/m² nach unten. Im übrigen blieben die Preise für sogenannte kerngebietstypische Nutzungen (Büro- und Geschäftslagen) im Vergleich zu 1998 stabil. Die positive Entwicklung im Bezirk Mitte führte nach Einschätzung des Gutachterausschusses noch nicht zu einem Wertanstieg. Die Preise des Baulandes für produzierendes Gewerbe zeigten sich 1999 nahezu stabil. Lediglich die Spitzenwerte gaben um 5% nach. Das Wertniveau zum 01.01.2000 lag bei 120 DM/m² bis 270 DM/m². Die strukturelle Angleichung zwischen dem Ost- und dem Westteil der Stadt ist nunmehr endgültig vollzogen. Bei Flächen für dienstleistungsorientiertes Gewerbe konnten bis zu einem Bodenrichtwertniveau von 1.300,- DM/m² keine Preisveränderungen festgestellt werden. Werte die darüber lagen, sind jedoch im Vergleich zum Jahr davor um -5% gesunken. Zu den anderen Teilmärkten, bebaute Grundstücke sowie Wohnungs- und Teileigentum, wird die Geschäftsstelle des Gutachterausschusses den Grundstücksmarktbericht 1999 vorlegen. Er kann Mitte des Jahres beim Kulturbuchverlag, Sprosserweg 3 in 12351 Berlin, Tel.: 661 84 84, bezogen werden. Herausgeber und Bezugsquelle des Bodenrichtwertatlanten: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Abteilung III - Geoinformation und Vermessung - Kartenvertrieb,Hohenzollerndamm 177, 10713 Berlin (Wilmersdorf). Öffnungszeiten: Mo, Di, Do 9.00 bis 14.00 Uhr, Freitag 9.00 bis 13.00 Uhr. Der Bodenrichtwertatlas kostet gedruckt und auf CD-ROM je 450,- DM (zusammen 650,- DM) PressearchivPressestelle
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